NIEMALSALLEIN

Team "Brunkhorstmann" im Interview

Weltspitze im Sport als Paar - Lena Brunkhorst und Hauke Horstmann zu Triathlon, Beruf und Familie. In der letzten Ausgabe von 96aktiv berichteten wir u.a. über Lenas und Haukes jüngste und abermals großartigen Erfolge im Triathlonsport.

Große Erfolge
Beide, Lena (39) und Hauke (42) wurden 2023 AltersklassenweltmeisterIn in Hamburg beim sehr schnellen und kurzen Format der World Triathlon Sprint & Relay Championship. Auf der Mitteldistanz-WM des IRONMAN 70.3, einer ganz anderen Herausforderung als dem Sprinttriathlon, im finnischen Lahti landeten sie letztes Jahr dann auch noch als beste Deutsche ihrer Altersklassen in den Top zehn. Hauke sicherte sich den achten Platz, Lena platzierte sich gar auf dem Treppchen, holte dort, mit Platz drei, Bronze. Seit über zwei Jahrzehnten sind sie im Leistungssport dabei, sind beide berufstätig und haben Kinder. Sie sind zudem bis heute feste Größen in unseren Bundesligateams und hier echte Punktelieferanten für Hannover 96 Triathlon. Das alles nahmen wir zum Anlass, heute nach vielen Jahren einmal mit ihnen über ihr Konzept und diesen Sport bei uns sprechen zu wollen.

Lena und Hauke, wie lange betreibt Ihr schon Triathlon und wie kamt Ihr zu dieser Sportart, aus welchem Sport kommt Ihr ursprünglich?
Lena: Ich habe mit Triathlon so mit 16 oder 17 Jahren angefangen, nach einem Austauschjahr in Neuseeland. Da musste ich eh alles neu sortieren und hatte mir vorgenommen, irgendetwas mal richtig zu machen und nicht alles durcheinander. Vorher hatte ich voltigiert, Tennis gespielt und bin geschwommen, aber alles nicht auf Leistungsniveau.
Hauke: Wie so viele, habe auch ich als Jugendlicher Fußball gespielt. Mit 16 ging es mit meiner Mannschaft nicht mehr so richtig weiter, ich habe dann nach neuen Herausforderungen gesucht. Parallel haben meine Eltern an Volksläufen teilgenommen, wo ich hin und wieder mitgelaufen bin. Dann wurde an dem Erholungssee ganz in der Nähe unseres Wohnorts ein Triathlon ausgerichtet, ich habe teilgenommen. Von da an war ich wie gefesselt, habe mir ein Rennrad gekauft, versucht richtig Schwimmen zu lernen, an weiteren Wettkämpfen teilgenommen und bin dem Sport bis heute treu geblieben.

Was oder wer hat Euch dabei zu Hannover 96 gebracht? Freunde?
Lena: Ein Mitschüler, zwei Jahre über mir, hatte mich damals mit zu Hannover 96 genommen, Niklas Hoch (Anm. d. Red.: später auch 96-Triathlon-Bundesliga-Athlet). Das hat gleich ziemlich viel Spaß gemacht.
Hauke: Mit dem nötigen Ehrgeiz habe ich früh gemerkt, dass ich auch Leistung bringen konnte. So konnte ich bereits im ersten oder zweiten Jahr insbesondere im Duathlon Erfolge feiern. Darüber bin ich dann in den niedersächsischen Landeskader gekommen. Dort habe ich meinen Freund Jan Raphael (Anm. d. Red.: Vize-Europameister IRONMAN und 96-Bundesligatriathlet) kennengelernt, der mich mit zum Training bei Hannover 96 Triathlon mitgenommen hat. Ich bin zu der Zeit noch zur Schule gegangen, dadurch war vieles insbesondere auf das Wochenende beschränkt: freitags abends 96 Schwimmtraining, samstags Kadertraining, sonntags morgens 96 Radfahren und nachmittags schwimmen. Über die Triathlonliga war ich in der Saison zusätzlich mit dem Verein verbunden. Als es zum Studium ging, habe ich dann aktiv nach Möglichkeiten gesucht, in Hannover einen Studienplatz zu bekommen, weil ich eben den Sport hier machen wollte. Der Sport und die Sportfreunde im Verein haben dabei die zentrale Rolle in meinem Leben gespielt.

Wie war das Trainingsangebot im Verein damals in Zeiten Eures Einstiegs bei Hannover 96 Triathlon?
Lena:
Ich weiß, dass die Abteilung noch relativ neu war. Es gab mehrere Schwimmzeiten, auch damals gab es schon Intervalltraining auf der Laufbahn, einen langen Lauf am Samstag und Radtraining am Sonntag. Wenn man neu und jung war, wurde man von Trainern, bei mir war das Rolf Zemlin, Trainingsgruppen zugeordnet. Dadurch hatte man auch eine Trainingsgruppe mit Gleichaltrigen. Wir hatten sehr viel Spaß. Ich bin zuerst in der Regionalliga und später dann in der 2. und dann 1. Bundesliga für Hannover 96 gestartet.
Hauke: Ich kann mich an immer volle Bahnen beim Schwimmtraining erinnern, auch insgesamt erinnere ich mich, insbesondere an das Schwimmtraining. Manfred König war hierin damals Trainer. Es wurden immer 1:15 Std. geschwommen und dabei eigentlich immer 4000 m geschafft – ansonsten war es eine „schlechte Einheit“. Für mich war das Training damals immer ultra intensiv. All out!

Viele Leute trainieren heutzutage allein, lassen sich individuell coachen oder sehen dahingehend teils auch nur über Medien und Plattformen wie YouTube plus "Schwimmbad-Dauerkarte" quasi schon ihren Weg zum IRONMAN geebnet. Was macht den Triathlonsport also als Vereinssport heute Eurer Ansicht nach noch so besonders?
Hauke:
Ich finde es immer wieder verwunderlich, wenn man in dem allgemein üblichen Bild unseres Sports den Triathlon sofort mit IRONMAN gleichsetzt. Für mich ist und war der Triathlonsport gleich tendenziell ein Vereins- oder Mannschaftssport. Darüber bin ich ja auch zum Triathlon gekommen und das ist das, was es für mich ausmacht – gemeinsam mit anderen zu den Wettkämpfen zu fahren, gemeinsam aufgeregt zu sein, im Zweifel ein gemeinsames Ziel zu haben. Das empfinde ich als sehr positive Energie. Natürlich genieße ich hin und wieder auch, allein Sport treiben zu können, z.B. nach einem nervigen Arbeitstag, aber die Hauptmotivation liegt immer in dem Mannschaftsgedanken. Selbst in den IRONMAN 70.3. Rennen, unseren individuellen Mitteldistanzrennen, die Lena und ich jetzt seit zwei bis drei Jahren machen, sehe ich dadurch immer auch etwas Gemeinsames. Da müssen eben beide entsprechend abschneiden, auch wenn es dafür keine offizielle Wertung gibt.
Lena: Ja, wir sind momentan, was den Vereinssport angeht, nur noch, dienstags und manchmal freitags beim Schwimmtraining. Meistens kommen wir sehr knapp, da wir auf den Babysitter angewiesen sind, dann hat man beim und um das Training wenig Zeit zum Quatschen und kann schwierig die neueren Mitglieder kennenlernen. Deshalb freue mich halt immer auch, mit jüngeren Athleten im Verein, Betreuern und den Teams der Herren und Damenmannschaften von Hannover 96 zu Wettkämpfen zu fahren, da hat man mal ein bisschen mehr Zeit.

Wie und wo habt Ihr beide Euch als Paar kennengelernt, habt Ihr über unseren Sport zueinander gefunden?
Lena: Kennengelernt tatsächlich über den Triathlon bei Hannover 96, zusammengekommen sind wir später auch über das Studium und über unsere WG, in der ich mit seinem sehr guten Freund
zusammen gewohnt hatte.
Hauke: (lacht) Sicherlich war es am Ende auch der Triathlon, der uns zusammengebracht hat. Zudem hatten wir aber natürlich mit der Uni, Freunden und Reisezielen sehr viele ähnliche Interessen. Und die gemeinsame Zeit haben wir sehr genossen.

"Team Brunkhorstmann"

Ihr seid und wart immer schon vielseitig im Triathlon unterwegs, sowohl in der Triathlonbundesliga für unsere Mannschaften, als auch im Individualsport. Welches sind Eure
größten Erfolge? Zählt bitte mal ein paar der vielen auf …
Hauke:
Chronologisch aufgezählt sind sicherlich in der Jugend die Podiumsplatzierungen bei den deutschen Duathlon-Meisterschaften und danach die Top zehn Platzierung bei der Duathlon EM zu nennen. Während der U23 bin ich stolz auf eine Podiumsplatzierung bei den Deutschen Meisterschaft in Potsdam, was sicherlich der Durchbruch im Triathlon war. Zusätzlich möchte ich auch den Deutschen Mannschaftsmeistertitel mit dem Ejot Team TV Buschhütten nennen. Und nicht zuletzt auch den AK Weltmeistertitel letztes Jahr in Hamburg. Letzteres würde ich sportlich gesehen gar nicht so wahnsinnig hoch aufhängen, aber es war schon ein großartiges Gefühl, als der Plan, den Lena und ich geschmiedet haben, aufgegangen ist. Insgesamt ist das Event in Hamburg schon sehr spektakulär gewesen.
Lena: Ich glaube auch, Erfolge bedeuten nicht unbedingt, ob man irgendwo Gold gewonnen hat, sondern sind etwas, auf das man aus irgendeinem Grund besonders stolz ist, oder was man sich besonders erarbeitet hat. Ich habe mich sehr über den Studentenweltmeistertitel in Lausanne gefreut und über verschiedene Europacupleistungen, Starts in Weltcups, schön war auch die Zeit in der ersten Bundesliga, also auch in Witten. Zuletzt haben wir in 2023 versucht, einen Spagat zwischen der längeren Mitteldistanz, auf Altersklassenniveau auch sehr erfolgreich, aber anders und individuell, und dann in der Bundesliga mit unseren 96-Teams noch auf der Sprintdistanz hinzubekommen.

Was fasziniert Euch alles so nachhaltig am Triathlonsport, dass Ihr nun schon so lange dabei seid?
Hauke:
Ich denke, wir lieben den Triathlon Sport. Als Basis gibt uns der Sport viel Struktur. Das Gefühl, fit zu sein, ist toll. Ich denke, das können viele Sportler nachvollziehen. Fitness im Alltag, aber insbesondere eben, auch wenn man bei Wettkämpfen abliefern konnte und dabei eben gemerkt hat, dass man wirklich noch schnell unterwegs ist. Insbesondere in den Liga-Rennen geben mir die Zuschauer sehr viel Energie, was am Ende ein großartiges Gefühl ist. Das hat Suchtpotential.
Lena: Triathlon ist sicherlich auch eine Sportart, die man sehr lange machen kann. Aufgrund der unterschiedlichen Rennformate ist man nicht ganz so sehr auf bestimmte Zeiten fixiert, die man vielleicht früher einmal geschafft hat. Man kann häufig mangelnde Fitness mit Erfahrung wettmachen. Und solange es noch so viel Spaß macht, und man gesundheitlich keine größeren Probleme hat, gibt es für mich auch keinen Grund, damit aufzuhören.

Ihr seid beide Ärzte, würdet Ihr Triathlon heute noch wie früher überwiegend allgemein angenommen als körperlich herausfordernden Extremsport bezeichnen und aus welchen Gründen haltet Ihr ihn für gesund?
Lena: Ich denke, eine Langdistanz oder noch längere Distanzen gelten sicherlich als Extremsport. Daneben gibt es Rennen und Formate, die unbeschadet der Distanz auch aus klimatischen und örtlichen Gegebenheiten sehr herausfordernd sein können, wenn es zum Beispiel sehr heiß, sehr bergig oder sehr kalt ist. Es ist im Triathlon sicherlich gut, dass man auf drei verschiedene Sportarten ausweichen und teilen kann, die den Körper sehr unterschiedlich belasten. Man kann sich regelmäßig draußen bewegen, ohne dass man viel Material braucht. Das ist gut für die Laune und gibt mir immer ein Freiheitsgefühl.
Hauke: Genau, Triathlon muss halt kein Extremsport sein, überhaupt nicht. Durch die unterschiedlichen Bewegungsarten ist er einfach sehr abwechslungsreich. Ich denke, alle werden sich heute darin einig sein, dass körperliche Betätigung allgemein dem Grunde nach gesund ist. Der Triathlon Sport ist hiermit auch insofern sehr kompatibel, da für jeden etwas dabei ist und man z.B. bei kleinen „Wehwehchen“ im Laufen dann zumeist ohne Probleme schwimmen gehen kann. Zudem halte ich das Training durchaus für sozial verträglich. Ich denke dabei an das gemeinsame Radfahren oder Laufen. Nicht zuletzt ist die zeitliche Flexibilität für die arbeitende Bevölkerung ein großer Bonus. Ich hoffe, dass ich den Sport noch viele Jahre lang machen kann. Es muss dabei ja kein Wettkampfsport sein.

Triathlon ist also nicht nur wettkampf- und leistungsorientiert, sondern kann auch als reiner Fitnessport gesehen und betrieben werden?
Lena: Klar kann man das. Es kommt darauf an, wie viel man investieren kann und will. Auch mit wenig Training kann man schon individuelle Erfolge erzielen.
Hauke: Auf jeden Fall. Auch wenn ich den Nervenkitzel und die Herausforderung im leistungsorientierten Wettkampfsport genieße, liegt das große Potenzial und die Zukunft in dem Sport sicherlich auch in dessen Fitness- und Gesundheitscharakter.

Was investiert Ihr an Zeit, wie viele Stunden pro Woche trainiert Ihr im Schnitt?
Lena: Über das Jahr gesehen trainieren wir wahrscheinlich so fünf bis sieben Stunden die Woche, im Schnitt waren es letztes Jahr, glaube ich, sechs Stunden die Woche. Zur Saison hin versuchen wir öfter, als einmal pro Woche schwimmen zu gehen und länger Rad zu fahren.
Hauke: Ich muss gerade auch mal nachgucken, die Trainings-Apps heutzutage machen es möglich: Ja, in 2023 habe ich, und das trifft auf Lena nahezu genauso zu, knapp 6 Stunden pro Woche trainiert. Das ist im Sommer sicherlich etwas mehr und im Winter etwas weniger. Das ist wahrscheinlich im Vergleich gar nicht so wahnsinnig viel. Allerdings muss dabei ja einschränkend gesagt werden, dass wir in früheren Jahren eben auch deutlich mehr trainiert haben.

Ihr seid eine Familie mit Kindern, beide im Beruf stehende Ärzte und betreibt dann auch noch recht zeitintensiv seit vielen Jahren Leistungssport. Für uns ist das unglaublich, denn auch Eure Woche hat doch aber nur sieben Tage, Euer Tag nur 24 Stunden. Wie bekommt Ihr das alles zusammen gemanagt? Wollt Ihr uns dazu mal das Konzept des "Teams Brunkhorstmann" verraten?
Hauke:
Da gibt’s kein wirkliches Konzept und es ist auch kein Hexenwerk. Genauso wie viele anderen Menschen/Familien versuchen wir ebenfalls nur unsere Zeiten optimieren. Wir versuchen die Prioritäten in der Reihenfolge: Kinder und danach Arbeit/Sport zu belassen. So verschiebt sich
zwischen Winter und Sommer immer den Sport und Arbeitspriorität, um im Sommer dann mehr Zeit für den Sport zu haben. Trotzdem werden eben viele Trainingseinheiten in die Abendstunden verlegt, sodass wir dann unsere Zweisamkeit nicht im Kino, sondern zum Beispiel beim Laufen verbringen. Häufig leider zwischen 20:30 und 21:30 Uhr. Zusätzlich werden wochenendliche Ausflugsziele meistens parallel mit Auto und Crossrad angefahren. Das bedeutet, dass der eine von uns mit dem Rad hin und der andere zurückfährt. Am Ende halte ich das Outsourcen des Coachings für einen relativ wichtigen Aspekt. So ist der Trainer eben immer „daran schuld“, was trainiert werden muss.
Lena: Ich denke, unser System ist super aber eben auch recht fragil. Wir trainieren jeden Tag fast immer genau das gleiche, damit man sich besser gegenseitig unterstützen kann. Teilweise versuchen wir Trainingseinheiten zusammen zu machen, um Zeit zu sparen. Teilweise haben wir Babysitter oder wechseln uns hintereinander ab. Insgesamt versuchen wir aber fast alles auf den Abend zu legen, wenn die Kinder schlafen. Da wir schon durch die Arbeit nicht ganz so viel Zeit tagsüber haben. In den Wochen mit Diensten fällt das Training dann oft aus. Witzigerweise können in der Zeit, in der einer Dienst hat, meistens beide nicht so richtig was trainieren. Ich glaube, wir brauchen den gegenseitigen Support, um das Ganze durchzuhalten.

Wenn ich Interesse am Triathlon hätte, Einsteiger und Rookie wäre, warum würdet Ihr mir Euren Verein Hannover 96 empfehlen?
Hauke:
Ja, sehr schöne Frage (lacht). Ich denke, dass allein schon die Anzahl der Mitglieder ein großes Plus ist. So wird jeder Einsteiger jemanden finden, der ihm/ihr sympathisch ist. Zusätzlich sind auch für jede Leistungsklasse passende Trainingspartner zu finden. Dann ist das Trainingsangebot in unserem Verein riesig. Und für den wettkampforientierten Einsteiger gibt’s nicht zuletzt auch für jede Leistungsklasse ein passendes Team im Ligabetrieb. Alles in allem ist das Angebot schon sehr groß.
Lena: Man kann auch als Anfänger gleich bei 96 Triathlon eintreten, da es bei uns für jede Leistungsstufe sehr gute Trainer und viele verschiedene Einheiten gibt, man sich daraus den Wochenplan selbst nach Bedürfnissen zusammenstellen kann. Am Anfang merkt man dabei auch schnell selber, was einen weiter bringt und was nicht.

Ab welchem Alter würdet Ihr Kindern den Einstieg in den Triathlonsport empfehlen? Sollen die Youngsters lieber erst einmal mit Schwimmen, Radfahren oder Laufen allein beginnen?
Hauke
: Auch eine schöne Frage, da wir mit unserer ältesten Tochter langsam in ein entsprechendes Alter kommen, wo Triathlon interessant sein könnte und wir schon hier und da mal darüber gesprochen haben. Mit Abstand am wichtigsten ist sicherlich, dass die Kinder viiieeel Spaß an der Bewegung haben. Und das geht nun mal schon ab dem Schulalter los, ist aber aus meiner Sicht noch vollkommen unabhängig von einer speziellen Sportart. Wenn man an ein leistungsorientiertes Training denkt, ist sicherlich das frühzeitige Heranführen ans Schwimmen entscheidend. Radfahren und mit Abstrichen auch Laufen hat deutlich mehr Zeit. Beim Schwimmen machen es uns die Spezialisten ja vor, da geht es im Alter von zehn Jahren schon ziemlich zur Sache und ist dann später schwer aufzuholen. Zusätzlich kommen die Kinder im Alltag viel eher mit Radfahren und Laufen in Berührung, als mit dem Schwimmen. Über all diesen theoretischen Gedanken steht aber sicherlich, dass die Kinder insbesondere im jungen Alter gut funktionierende Gruppen mit gleichgesinnten brauchen. Und dabei steht nun mal weniger der Inhalt, sondern mehr der Spaß im Vordergrund.
Lena: Ja, wenn man später wirklich gut im Triathlon werden möchte, kommt man heute natürlich nicht mehr darum herum, schon früh mit dem Schwimmen anzufangen. Idealerweise betreibt man nebenbei noch eine Sportart, die einem Stabilität gibt, um später das Laufen zu verkraften. Das kann beispielsweise auch eine Mannschaftsballsportart sein. Wenn die Kinder wirklich Lust auf Triathlon haben, sollten sie wahrscheinlich ab 13/14 Jahren mit kleineren Wettkämpfen anfangen. Zum einen, um Erfahrung zu sammeln und zum anderen, um vielleicht den Sprung in die Jugendkaderstufen nicht zu verpassen. Zu früh mit reinem Ausdauersport anzufangen, das braucht man nicht so wirklich, also noch nicht als Kind. Da ist die Entwicklung von Schnelligkeit wichtiger. Aber das ist auch bei jedem etwas anders.

Betreiben Eure Kinder denn Triathlonsport?
Hauke: Ja und nein und auch anderes. Unsere elfjährige Tochter ist im Schwimmverein, hat aber auch schon an dem Hannover 96 YOUNG Swim&Run teilgenommen. Zudem gab es einen Schultriathlon, an dem sie mit Spaß mitgemacht hat.
Lena: Derzeit machen sie noch alle möglichen Sachen. Aber das Schwimmen haben sie jedenfalls alle ziemlich früh gelernt.

Was macht eine Mitgliedschaft bei Hannover 96 Triathlon auch für eine Familie mit Kindern wie Euch attraktiv?
Hauke: Wir sind zwar als Familie bei Hannover 96 Triathlon angemeldet, für die Kleinen fehlen mir aber ein wenig die Gruppen, in denen die Kinder sich wohl fühlen. Was nicht heißt, dass das nicht noch kommen könnte.
Lena: Mittlerweile gibt es bei uns ja auch für fast alle Altersstufen Angebote, schon ab Schulalter. Und bisher war der Familienpreis immer ein relativ gutes Angebot. Schön ist es natürlich, mit Gleichaltrigen in der Gruppe zu trainieren.

Hannover 96 Triathlon will die Nachwuchsarbeit für die Jugend ja auch ausbauen und voranbringen. Was würdet ihr Euch darin weiteres zur Verstärkung wünschen, habt ihr ein paar Tipps und Vorschläge für den Verein und die Abteilung?
Hauke:
Gute Frage, ich kann ja auch nur aus den Erfahrungen mit meiner Tochter sprechen. Sie geht halt Schwimmen und spielt Hockey. Dabei würde ich sagen, sind insbesondere zwei Aspekte wichtig: zum einen die bereits angesprochene Peergroup und zum anderen die regelmäßige Teilnahme an Wettkämpfen um auch gemeinsam Ziele ausgeben zu können. Die Gruppen müssen natürlich erst langsam wachsen. Bei der Ausgabe von Wettkämpfen sind sicherlich triathlonspezifische Events wie etwa der genannte Hannover 96 YOUNG Swim&Run, oder Kids-Triathlons in der Umgebung zu nennen. Gleichzeitig wären bestimmt auch Kooperationen mit der Schwimmsparte mit der regelmäßigen Teilnahme an Schwimmwettkämpfen und/oder Äquivalentes mit der Leichtathletikabteilung denkbar. Aber wahrscheinlich ist das für Euch alles nichts Neues.
Lena: Mir persönlich hat in den ersten jungen Jahren am meisten die Arbeit mit meinem Trainer Rolf und der Trainingsgruppe Spaß gemacht. Das hat sehr viel dazu beigetragen, dass mir Triathlon an sich gut gefallen hat. Später kam dann das Gemeinschaftsgefühl in den Mannschaften dazu. Auch mannschaftsübergreifend wären für die Jugend, glaube ich, daher zunächst immer ein altersgerechtes Angebot und begeisterungsfähige Trainer am wichtigsten. Ich glaube, wir haben hier schon welche, die sich auch sehr engagieren.

Ja, das sollte man unterstützen und für die Jugend weiter ausbauen. Vielen Dank, Lena und Hauke für das gute Gespräch.
Lena: Vielen Dank!
Hauke: Ja, herzlichen Dank. Das Interview hat uns große Freude bereitet. Auf eine weitere erfolgreiche sportliche Sommersaison!

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