Mannschaften der Stunde
Beim SV Darmstadt 98 hatte es in dieser Saison schon ganz schön gebrodelt. Nach knapp über drei Jahren musste Torsten Lieberknecht seinen Trainerspind räumen, drei Niederlagen aus den ersten vier Spielen - und das auch noch als Bundesliga-Absteiger - sorgten für die Reißleine. Seitdem befinden sich die "Lilien" auf dem aufsteigenden Zweitliga-Ast, Neu-Coach Florian Kohfeldt scheint die richtigen Hebel in Bewegung gesetzt zu haben. Der langjährige Trainer des SV Werder Bremen, der in der Bundesliga auch schon beim VfL Wolfsburg an der Seitenlinie stand, holte mit den Hessen vier Siege, drei Remis und verlor erst eine Partie unter seiner Führung. Das beudeutet in der persönlichen Kohfeldt-Tabelle tatsächlich den ersten Platz vor Hannover 96 - unsere Roten holten in dieser Zeit ebenfalls 15 Punkte mit einem schwächeren Torverhältnis.
Personifiziertes Offensiv-Feuerwerk
So hat der SVD den Sprung aus dem Keller von Position 17 gemeistert und rangiert aktuell mit 16 Punkten auf Platz zwölf mit Blick in beide Richtungen. Fünf Zähler sind es zu Relegationsplatz drei und den gleichen Abstand haben die "Lilien" zu Relegationsplatz 16. Besonders auffällig ist die Vielzahl an Toren, die die Hessen seit dem Kohfeldt-Fußball erzielen. Sie haben nicht nur in allen acht Partien getroffen, sondern seitdem auch 24 Buden genetzt. Das Offensiv-Feuerwerk trägt auch einen Namen: Isac Lidberg. Der Mann, der am Dienstag sein Länderspieldebüt für Schweden gab, war an elf dieser 24 Tore beteiligt. Seine Gesamtbilanz in dieser Saison liegt bei neun Toren und drei Vorlagen. Damit ist der 26-Jährige aktuell nicht nur führender der Torjägerliste, sondern auch Top-Scorer der 2. Bundesliga.
Zweikampfstarker Leuchtturm
Ein weiterer Sommer-Neuzugang - denn Lidberg kam vor der Saison aus den Niederlanden vom FC Utrecht - macht mit individuellen Leistungen im Darmstadt-Dress auf sich aufmerksam. Mit einer Körpergröße von 2,01 Meter ist Aleksandar Vukotic der Leuchtturm der "Lilien"-Defensive. Der 29-Jährige kam von Absteiger SV Wehen Wiesbaden und behauptet sich als ligaweit zweikampfstärkster Akteur. Der Serbe gewann bis dato 73,5 Prozent seiner Zweikämpfe, ein sehr bemerkenswerter Wert - zum Vergleich: Der nachfolgende Sebastian Schonlau vom Hamburger SV liegt bei 69,7 Prozent. Auch bei Standards hilft dem Innenverteidiger natürlich sein Gardemaß, zwei Saisontore hat er auf dem Konto.
Hessische Schwachstellen
Da die Hessen das Team sind, in dessen Spielen durchschnittlich die meisten Tore fallen (4,1), haben sie trotz ihrer Offensiv-Qualitäten auch ihre Schwächen in der Defensive. Keine Mannschaft in der Liga hat mehr Gegentore außerhalb des Strafraums geschluckt und kein Team kassierte mehr Treffer nach einer Flanke. In beiden Kategorien liegt der Wert bei fünf.
cvm