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Hannovers Neuzugang Benny Lauth hat sich vorgenommen, einen Stammplatz zu erobern. Im Interview verriet uns der 26-Jährige, was der Unterschied zwischen Thomas Doll und Dieter Hecking ist, warum er auch auf den Außenpositionen spielen kann und weshalb 96 ohne Druck zu den Bayern fahren kann.

 

 

  • Hallo Benny, am Wochenende geht's zurück in Deine alte Heimat nach München. Die Derbys mit 1860 gegen die Bayern waren für Dich bestimmt immer etwas Besonderes. Das Spiel mit 96 jetzt auch?


Benjamin Lauth: Ein Derby ist natürlich anders, aber es ist für jeden Spieler immer etwas Besonderes, gegen München und vor allem in München zu spielen. Da es diesmal kein Derby ist, ist es für mich ein Spiel wie für jeden anderen auch.

  • Hast Du noch Erinnerungen an die Derbys? Ich glaube, Du warst in dreien dabei.

    Benjamin Lauth: Mit `60 haben wir leider alle Derbys verloren. Daher habe ich nicht allzu gute Erinnerungen. In der Jugend habe ich noch zigmal gegen die Bayern gespielt und auch einige Male gewonnen. Aber die Bundesliga-Duelle habe ich lieber verdrängt.

  • Bleibst Du nach dem Spiel noch in München?

    Benjamin Lauth: Nein, ich werde gleich wieder mit zurückfliegen. Am Sonntagmorgen haben wir in Hannover ja auch Training. Ich werde lieber nach einem anderen Sonntagstraining nach München fliegen, wenn wir mal zwei Tage frei haben. Die Flüge sind ja nicht so teuer, das geht ganz unkompliziert.

  • Sind Deine Freunde und Deine Familie in der Allianz-Arena?

    Benjamin Lauth: Ein paar Freunde werden kommen. Die Familie hat wahrscheinlich keine Zeit sich das Spiel anzusehen.

  • Wie ist es hier in Hannover? Hast Du schon ein Haus oder eine Wohnung gefunden?

    Benjamin Lauth: Ja, ich habe hier eine Wohnung. Sie liegt ein bisschen außerhalb, in Isernhagen. Ich fühle mich wohl, habe allerdings noch nicht so viel von der Stadt gesehen. Ich war mal kurz im Zentrum und ein anderes Mal etwas Essen nach dem Training. Meine Freundin wohnt mit mir zusammen. Ich denke, dass wir hier mehr und mehr kennen lernen werden.

  • Zum Sportlichen: Hast Du Dir ein persönliches Ziel für die Saison gesetzt?

    Benjamin Lauth: Ich will mir einen Stammplatz erobern und der Mannschaft auf dem Weg, den sie eingeschlagen hat, helfen. Das ist mein Hauptziel.

  • Und das Ziel der Mannschaft?

    Benjamin Lauth: Letzte Saison war Hannover Elfter. Wenn wir uns diese Saison verbessern, wäre das schon gut. Ein einstelliger Tabellenplatz wäre schon mal was. Insgesamt geht die Tendenz nach oben.

  • Das Spiel in Karlsruhe, das Ihr gedreht habt, war psychologisch bestimmt sehr wichtig, damit Ihr ohne Druck nach München fahren könnt, oder?

    Benjamin Lauth: Drei Punkte auf dem Konto zu haben ist jetzt ganz wichtig. Das war das Minimalziel, das wir uns für die zwei Spiele gesetzt hatten. Ein Sieg, eine Niederlage – normalerweise gewinnt man eher zu Hause und verliert auswärts. Wir haben's jetzt andersrum gemacht. Das ist OK, aber wir hätten natürlich gerne mehr geholt.

  • Man erinnert sich in Hannover an die vergangene Saison, als der Start mit null Punkten aus drei Spielen missglückte. Dann hättet Ihr auch in München etwas holen müssen. Habt Ihr so nichts zu verlieren?

    Benjamin Lauth: Zu Beginn hätte es natürlich blöd ausgesehen, wenn wir alle Partien verloren hätten. Wenn wir mitten in der Saison gegen Hamburg und München verlieren, würde niemand etwas sagen. Daher war der Sieg in Karlsruhe ganz wichtig. So haben wir uns etwas Druck genommen.

  • Du hast gegen Madrid ein Tor gemacht und bislang in allen Spielen auf dem Platz gestanden. Wie bist Du mit Deinen bisherigen Leistungen zufrieden?

    Benjamin Lauth: Gegen Hamburg am ersten Spieltag hätte ich kurz vor Schluss das Tor machen müssen, aber Frank Rost hat gut gehalten. Das wäre ein super Einstand gewesen. In Karlsruhe habe ich endlich seit langem mal wieder fast durchgespielt. Ich hatte gute Szenen, aber auch schlechte. Ich muss natürlich konstanter, noch besser werden. Aber wir haben gewonnen, und ich habe einen kleinen Teil dazu beigetragen.

  • Bei 96 wurdest Du bislang hauptsächlich auf den Außenpositionen eingesetzt. Aber eigentlich bist Du gelernter Stürmer. Wo spielst Du denn lieber? Oder spielst Du, wie man so schön sagt, da, wo der Trainer Dich aufstellt?

    Benjamin Lauth: Ich spiele natürlich lieber in der Mitte. Auf den Außen zu spielen ist neu für mich. Aber ich habe das auch schon in Stuttgart getan. Daher weiß ich, dass ich das spielen kann, auch wenn es schon fast eine Mittelfeldposition ist. Der eingeschlagene Weg, auch auf der Position, ist jedenfalls ganz OK.

  • Du hast ja schon einige Trainer während Deiner Karriere erlebt: Werner Lorant und Falko Götz bei 1860, Klaus Toppmöller, Thomas Doll und Huub Stevens in Hamburg, Armin Veh beim VfB, jetzt Dieter Hecking. Wie unterscheiden sich die Trainingsmethoden?

    Benjamin Lauth: Jeder ist ein bisschen anders. Armin Veh guckt beispielsweise viel zu, da macht der Co-Trainer das meiste, während Veh am Rand steht und beobachtet. So hat er alles besser im Blickfeld. Er ist eher ein ruhigerer Typ, so wie auch Dieter Hecking. Die beiden sind das Gegenteil zu Thomas Doll, der den Unterhalter macht für die Mannschaft und die Leute, die draußen stehen. Mit ist das Ruhigere lieber. Daher fühle ich mich ganz wohl hier. Dieter Hecking findet einen guten Mittelweg. Er muss natürlich auch mal laut werden, etwas Schärfe reinbringen und seine Autorität zeigen. Das macht er sehr gut.

  • Letzte Frage: Wie ist Dein Tipp für das Spiel bei den Bayern?

    Benjamin Lauth: Vielleicht haben die Bayern ja einen schlechten Tag und wir können wieder 1:0 gewinnen. Das wäre eine tolle Sache.

  • Viel Glück dabei! Und vielen Dank für das nette Gespräch!
    tg

 

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