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Ein Wort? - "Außergewöhnlich":

Das verrückte 2020 des Timo Hübers

Comeback, Corona, Kapitänsvertreter: Timo Hübers hat im Jahr 2020 eine unglaubliche Achterbahnfahrt erlebt. Der 24-Jährige, mit dem Gespräche über eine Verlängerung des im kommenden Sommer auslaufenden Vertrages bereits stattgefunden haben, blickt gemeinsam mit uns auf zwölf nicht nur für ihn außergewöhnliche Monate zurück. Wir erfahren dabei, welche Momente ihm besonders in Erinnerung geblieben sind, was er für sich aus dieser außergewöhnlichen Zeit mitgenommen hat, und was er sich für 2021 wünscht. Ein Jahr - acht Fragen.

30.12.2020 / Profis

Timo Hübers wurde im März als erster Fußballprofi in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet, hat die Erkrankung aber zum Glück gut überstanden. (Foto: 96/Kaletta)

Was ist Dein Moment des Jahres im positiven Sinne?

Timo Hübers (24): Der Derbysieg.

Und was ist Dein Moment des Jahres im negativen Sinne?

Hübers: Zwei Wochen Quarantäne - ein sehr langer Moment.

Was ist, auch wenn Du es eben schon angedeutet hast, Dein Spiel des Jahres?

Hübers: Das ist auf jeden Fall der Derbysieg, den ich ja gerade schon genannt habe, aber auch das Spiel in Bielefeld - eine Regenschlacht und mein erstes Spiel nach anderthalb Jahren.

Was ist für Dich die Erkenntnis des Jahres?

Hübers: Ich hatte schon das Gefühl, dass während der Coronazeit, obwohl man sich irgendwie fremd war, eine große Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung herrschte. Dass alle aufeinander Rücksicht nehmen - ich denke, das geht schon in die richtige Richtung. Ich glaube, dass das mittlerweile wieder etwas abgenommmen hat, aber zumindest im Frühling und Sommer habe ich das sehr stark wahrgenommen. Ich hoffe, dass das auch so beibehalten wird.

Was hat Dich in diesem Jahr nachhaltig verändert?

Hübers: Was ich nach diesem Jahr auf jeden Fall weiß, ist, dass man gar nicht immer so megaviel braucht, um glücklich zu sein. Sondern dass vielleicht auch ein Urlaub in Deutschland gut sein kann, statt um die Welt zu reisen. Es kann auch cool sein, Weihnachten nur mit meinen Geschwistern und meinen Eltern zu verbringen und vielleicht mal nicht alle zu sehen. Das ist natürlich schade, aber ich habe gemerkt, dass man trotzdem eine tolle Zeit haben kann. Außerdem habe ich im Sommer ganz viele Sachen gemacht, die ich vorher die Jahre vielleicht nicht so gemacht habe, weil man einfach noch andere Möglichkeiten hatte. Wir waren unglaublich viel im Park, an irgendwelchen Gewässern hier in Hannover - so konnte man jetzt die Stadt selber ein bisschen mehr kennenlernen. Ich habe einfach das Beste draus gemacht.

Gemeinsam mit seinen Freunden entdeckte Timo Hübers in diesem Jahr neue Reiserouten, wie hier bei Instagram zu sehen:

Wer ist Dein Mensch des Jahres?

Hübers: Da würde ich keine einzelne Person hervorheben, sondern denke dabei in diesem Jahr an all die Menschen, die sich um andere Menschen kümmern. Alle, die Coronapatienten versorgen - sei es zu Hause in Quarantäne oder auf der Intensivstation. Alle Pfleger, Ärzte und Helfer, die sonst nicht so viel Aufmerksamkeit bekommen. Aber auch alle Leute, die in der Impfstoffforschung daran beteiligt sind, dass es uns allen irgendwann wieder besser geht oder wir zumindest wieder mehr Möglichkeiten haben, Sachen zu unternehmen. Alle, die in diesem schwierigen Coronajahr etwas Gutes für unsere Gesellschaft leisten.

Wie würdest Du das Jahr in einem Wort beschreiben?

Hübers: Außergewöhnlich.

Was ist Dein Wunsch für das nächste Jahr?

Hübers: Ich würde nicht einfach sagen, ich wünsche mir die Vor-Corona-Welt zurück. Sondern: Wir sollten die guten Dinge, die wir in der Coronazeit gelernt haben, mitnehmen in eine Welt, in der man sich wieder ganz viel treffen darf, reisen darf und sich physisch in Gruppen wieder näherkommen darf. Und in der man Fußballspiele im Stadion wieder mit Fans erleben darf. Wir sollten Erkenntnisse aus der Coronazeit beibehalten und beherzigen - ergänzt um die Dinge, die mit einem Impfstoff und einer Immunität in der Bevölkerung wieder möglich sind.