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Unsere Trikotsponsoren von 1976 bis heute

1976 liefen die 96-Profis erstmals mit einem Sponsorlogo auf der Brust auf. Wer weiß noch, für wen und was 96 damals Werbung machte? Und wer kriegt noch alle Trikot- und Hauptsponsoren zusammen? Wir erzählen – passend zum heutigen Tag – die ganze Geschichte, die östlich von Hannover begann.

/ Profis, Klub
Im Derby 1975 spielte 96 (mit Georg Damjanoff) noch ohne Sponsor, die Eintracht (mit Karl-Heinz Handschuh) war schon mit Jägermeister-Logo unterwegs (Bild Mitte). Schwarz auf Gelb-Orange stand der Name des ersten Trikotsponsors "Epon" auf den Jerseys (links). Nashua: Eines der kuriosesten Mannschaftsfotos zeigt die 96-Profis im Vordergrund vor Kopierern (rechts). Fotos: Fritz Rust.

Erste Trikotwerbung im Jahr 1973
Heute vor 48 Jahren veränderte sich der deutsche Fußball für jeden sichtbar: Erstmals durfte ein Klub mit Werbung auf seinen Trikots auflaufen. Eintracht Braunschweig spielte an jenem 24. März 1973 gegen Schalke 04 mit dem "Jägermeister"-Hirsch auf der Brust. Bis zu diesem Tag war Werbung auf dem Trikot verboten, den Weg frei machte ein kleiner Trick: Die Eintracht ersetzte das Vereinslogo durch das bekannte Hirsch-Emblem – 100 000 Mark soll die öffentliche Aufmerksamkeit dem Kräuterlikör-Hersteller wert gewesen sein.

Offiziell galt das damals noch nicht als Werbung, denn von Jägermeister stand noch nichts auf den Hemden. Es dauerte bis November 1973 und einige juristische Auseinandersetzungen, dann erlaubte der Deutsche Fußball-Bund die Werbung auch ganz offiziell. So wurde der Hamburger SV 1974 zum ersten offiziellen Klub mit Trikotwerbung (Campari), der MSV Duisburg (Brian Scott), Fortuna Düsseldorf (Allkauf), Bayern München (adidas) und Eintracht Frankfurt (Remington) folgten. Interessant: In Österreich war Trikotwerbung zu diesem Zeitpunkt bereits nichts Ungewöhnliches mehr, Austria Wien hatte damit 1966 angefangen.

Epon und Nashua mit besonderen Mannschaftsfotos
Die "Roten" hatten in der Saison 1975/76 die Brust noch frei, während Braunschweig im Derby nicht nur den berühmten Hirschen, sondern auch den "Jägermeister"-Schriftzug auf der Brust hatte. Eine Saison später präsentierte Hannover 96 mit "Epon Echt-Pelze-Only" erstmals einen Trikotsponsor. Das Bild mit "Jumbo" Pauly, Rainer Stiller, Peter Anders und Co. vor dem Geschäft in Hannovers Innenstadt, auf dem die Spieler Pelz tragen, ist heute eines der kuriosesten Bilder im großen 96-Archiv.

Auf Epon folgte ebenfalls nur für eine Saison das Erfrischungsgetränk Frucade, danach ab der Saison 1980/81 das große hannoversche Traditionsunternehmen Hanomag, ehe 1984/85 erstmals Alkoholisches (Feldschlößchen) auf das Trikot kam. In besonderer Erinnerung ist auch noch Nashua, ins Mannschaftsfoto wurden damals mehrere Kopierer montiert. Außerdem schmückten Freytag und Nahrmann, Baan, Toto Lotto und Einbecker das 96-Trikot.

Kontinuität ab den Neunzigern
Mit der Gilde (Pilsener und Ratskeller) schaffte es Hannover 96 Mitte der Neunzigerjahre erstmals, einen langfristigen Sponsor für das Trikot zu finden. Bis heute ist die Gilde-Brauerei - wenn auch nicht mehr auf dem Trikot - den Roten als wichtiger Partner treu geblieben, erst vor ein paar Wochen wurde die Exklusiv-Partnerschaft bis zum 30. Juni 2024 verlängert.

Seit damals herrscht Kontinuität auf dem 96-Trikot. Der weltweit führende Touristik-Konzern TUI mit Sitz in Hannover fungierte von 2002 bis 2014 als Trikot- und Hauptsponsor. Geschwungener Halbkreis, ein kurzer Querbalken und ein fetter Punkt: Das 2001 präsentierte neue TUI-Logo brachte ein Lächeln auf das 96-Trikot.

"Win-Win"-Partnerschaft mit Heinz von Heiden
Von der Saison 2014/2015 an warb 96 auf der Brust mit "Heinz von Heiden Massivhäuser".  Ein starkes Traditionsunternehmen aus der Region Hannover mit Sitz in Isernhagen und der Traditionsklub – auch das passte wunderbar. Nach Abschluss der laufenden Saison endet nach sieben Jahren das Trikotsponsoring des Hausbauers, der die Zusammenarbeit mit 96 aber als Exklusiv-Partner fortsetzt. Am Beispiel Heinz von Heiden ist zu erkennen, wie Trikotsponsoring  – anders als zu "Jägermeister"-Zeiten – heute funktioniert und zu einer sogenannten Win-Win-Situation für Profiklub und Unternehmen führt, wenn damit klare strategische Ziele verbunden sind.

Das Hauptsponsorship vor sieben Jahren sei "eine bewusste, betriebswirtschaftlich strategische Entscheidung" gewesen, sagte Heinz-von-Heiden-Geschäftsführer Helge Mensching kürzlich in einem Interview des Magazins "Sponsors". Die Marke Heinz von Heiden sollte gestärkt und zugleich die Bekanntheit gesteigert werden. "Niemand hatte uns auf dem Zettel. Noch heute sehen wir an den Zugriffszahlen auf unserer Homepage: Wenn Hannover 96 spielt, gehen die Zahlen nach oben", sagte Mensching. Sein Resümee: Die Ziele seien übertroffen worden.

Neues Kapitel noch offen
Welcher neue Schriftzug und welches neue Logo die Brust der 96-Profis ab der Saison 2021/22 zieren werden, ist noch offen. Vielversprechende Gespräche, die zeigen, dass die Marke 96 auch in Pandemiezeiten attraktiv ist, laufen. In der Geschichte, die 1976 mit einem Pelzhersteller angefangen hat, wird es ein neues Kapitel geben.
hr

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