NIEMALSALLEIN

96-Kapitän von Hecking-Äußerung „ein bisschen überrascht“

 

 

Nach Dieter Heckings überraschender Kritik an Robert Enke wehrte sich der 96-Torwart gestern.
VON FLORIAN KREBS

HANNOVER. Der Kapitän marschierte beim ersten Training auf heimischem Boden gleich wieder vorweg. Trotz leichter Adduktorenprobleme biss Robert Enke gestern auf die Zähne, zog die komplette Einheit durch und betätigte sich sogar als Ordnungshüter. Als Vinicius über einen schlechten Pass von Richard Golz maulte, wurde Enke laut: „Vini, da kannst du doch dem Richie keinen Vorwurf machen. Ihr müsst anders spielen.“

Vinicius gab kleinlaut bei. Enke ist eben auf dem Platz der unumstrittene Chef bei 96. Umso mehr verwundert, dass Dieter Hecking bei der Kritik zum Abschluss des Trainingslagers auch seine Nummer eins einbezogen hatte. „Robert war nicht so konzentriert, wie es von Nöten ist“, klagte der 96-Trainer kurz vor dem Rückflug auf dem Flughafen Teneriffa (NP berichtete).
Enke erfuhr davon erst aus der Zeitung – und war schon „ein bisschen überrascht“. Heckings Vorwurf, er sei nicht konzentriert gewesen, wies der 30-Jährige gestern entschieden zurück: „Stimmt nicht. Das hat nichts mit Unkonzentriertheit zu tun. Ich bin immer konzentriert, aber auch ich mache Fehler.“ Es komme eben vor, dass man auf dem Platz „mal die falsche Entscheidung trifft“.

Erst recht am Ende eines anstrengenden Trainingslagers.
Beim 1:2 gegen die Grasshoppers zählte der Torwart bei sich selbst „zwei Unsicherheiten, aber das kommt schon mal vor“. Enke flog an einer Ecke vorbei und rutschte bei einem Abstoß aus. Einmal offenbarte er zudem Abstimmungsprobleme, als er mit Steven Cherundolo zusammenlief. Ein Tor resultierte aus keiner dieser Szenen – aber weil solche Szenen untypisch für Enke sind, fühlte sich Hecking wohl bemüßigt, seine Nummer eins zu kritisieren.
Krach wirds deshalb nicht geben, nicht mal ein Gespräch, wenn der grippekranke Trainer wieder gesund ist. „Er ist der Trainer, er kann das sagen – und damit ist es auch gut“, betonte Enke.

In einer Formkrise steckt Enke natürlich nicht – auch Bundestrainer Joachim Löw muss keinen weiteren Problemtorwart nach Jens Lehmann und Timo Hildebrand befürchten. Zur Erinnerung: Auch im Sommer-Trainingslager am Wörthersee hatte Enke beim 3:1 gegen Köln gepatzt – und dann eine starke Hinrunde gespielt.

So wird es auch dieses Mal sein. Das weiß auch Hecking: Beim Rückrundenstart am 2. Februar beim HSV werde „das Adrenalin-Niveau anders aussehen“. Und Enke wieder der gewohnt sichere Rückhalt sein.

 

NEWSCENTER
RSS Feed
Fanartikel
Business
Arena
Datenschutz
Kontakt
Medien
Sitemap
Tickets
Navigation
Schließen