KSC reist mit zwei Top-Scorern zum Spitzenspiel

Grundfundament Eichner
Der Karlsruher SC hat sich über die vergangenen Jahre zu einem sehr starken Zweitligisten entwickelt. Ein entscheidender Akteur steht hierbei an der Seitenlinie und heißt Christian Eichner. Schon als aktiver Fußballer durchlief er sämtliche Jugendmannschaften des KSC, reifte zum Profi und hat selbstverständlich auch seine Trainerlaufbahn in Baden begonnen - als Co-Trainer der U17 im Sommer 2016. Was am 3. Februar 2020 dann als interimistische Aushilfe anfing, mündete am Ende in der Position des Cheftrainers. Damit ist Eichner hinter Horst Steffen von Elversberg (seit Oktober 2018) und Sascha Hildmann von Preußen Münster (seit Januar 2020) der drittdienstälteste Coach der 2. Bundesliga.

Liga-Rehabilitation im DFB-Pokal
Vergangene Saison schloss Karlsruhe schon auf Platz fünf ab und auch in diese Spielzeit ist der KSC achtbar hereingestartet, befindet sich nach zehn Spieltagen in der großen, engen Spitzengruppe auf Rang vier. Dabei lag der Karlsruher SC vor dem 10. Spieltag sogar auf Position zwei, handelte sich aber in der letzten Partie im Heimspiel gegen Hertha BSC als letztes Team der 2.Bundesliga durch ein 1:3 die erste Saisonniederlage ein. Dafür qualifizierten sich die Eichner-Schützlinge unter dieser Woche am Dienstag für das DFB-Pokal-Achtelfinale. Beim 2:0-Erfolg bei Regionalligist Kickers Offenbach war einmal mehr Budu Zivzivadze der Mann des Spiels und steuerte den Führungstreffer bei. Nichts desto trotz: 19 Punkte sind zu diesem Zeitpunkt die beste Ausbeute seit der Saison 2006/07.

Top-Scorer-Duo
Der georgische Angreifer ist auch im Ligalltag eine echte Waffe. Gemeinsam mit Robert Glatzel vom Hamburger SV und Isac Lidberg vom SV Darmstadt 98 steht der 30-Jährige mit sieben Treffern an der Spitze der Torjägerliste. Auch in der Scorer-Wertung liegt der Nationalspieler seines Landes im Trio ganz oben: mit Lidberg und Mannschaftskollege Marvin Wanitzek. Während bei Zivzivadze noch zwei Assists auf die sieben Tore kommen, ist Mittelfeldmann Wanitzek der Top-Vorlagengeber der Liga - geteilt mit Ex-96-Profi Linton Maina vom 1. FC Köln und Miro Muheim vom Hamburger SV. KSC-Kapitän Wanitzek steht bei fünf Assists und vier Toren.

Abwehrchef mit 96-Vergangenheit
Dann gibt es da noch zwei weitere Akteure, die individuell herausstechen, aber nicht immer auffällig agieren. Zum einen zählt Ex-96-Profi und KSC-Abwehrchef Marcel Franke dazu. Von 2019 bis 2022 trug der 31-Jährige in 81 Pflichtspielen das 96-Trikot und zählt nun zu den stärksten Zweikämpfern der Liga. Mit 69,5 Prozent gewonnen Duellen steht der Innenverteidiger auf Platz vier in dieser Rubrik. Die gleiche Position nimmt Franke auch bei der Passquote (93,4 Prozent) ein.

Flexibler Dauerläufer
Zum anderen sollte man Leon Jensen auf dem Schirm haben, der als einer von zwei "Sechsern" im Eichner-System (4-2-2-2) vor der Abwehr aufräumt, aber auch in der Offensive mit bereits drei erzielten Toren Gefahr ausstrahlt. Damit ist er nicht nur drittbester Schütze der internen Liste, sondern insgesamt auch zweitlaufstärkster Spieler der 2. Bundesliga. Die knapp 120 Kilometer Gesamtdistanz werden ausschließlich vom Kölner Eric Martel (121,3) überboten. Die Flexibilität mit Stärken in Defensive und Offensive, gepaart mit Laufleistung und Ausdauer, machen Jensen zu einem hochveranlagten Box-to-Box-Spieler.

Auswärtsstärke
Zu guter Letzt ist noch die auffallende Auswärtsstärke des Karlsruher SC nicht außer Acht zu lassen. Als eines von drei Teams (neben Düsseldorf und Hertha BSC) ist der KSC auf fremden Platz in dieser Saison noch ungeschlagen. Saisonübergreifend haben die Badener auswärts seit zehn Zweitliga-Partien nicht mehr verloren - zuletzt am 9. März mit 0:1 beim späteren Bundesliga-Aufsteiger Holstein Kiel. Damit ist der Vereinsrekord aus der Saison 2006/07 bereits eingestellt. Damals als Spieler dabei: Christian Eichner.
cvm