Souveräne Ersterfahrungen
Im ersten Zweitligajahr ihrer Geschichte hat die SV Elversberg die letzte Saison auf Platz elf abgeschlossen. Auch in die aktuelle Spielzeit sind die Saarländer souverän gestartet und rangieren vor dem 12. Spieltag mit 16 Punkten auf Position neun. Zehn Zähler davon sammelte das Team von Cheftrainer Horst Steffen in der heimischen Ursapharm-Arena an der Kaiserlinde. Dabei hatte die Spielvereinigung ein anspruchsvolles Programm in den eigenen vier Wänden.
Starke Leistungen bei starkem Heimprogramm
Es ging unter anderem gegen die beiden Bundesliga-Absteiger Köln und Darmstadt sowie den Hamburger SV. Dennoch haben die Saarländer nur eines ihrer sechs Heimspiele verloren und das ausgerechnet gegen Aufsteiger SSV Ulm (1:3), ansonsten gab es ein Remis und drei Siege, zuletzt gegen Kaiserslautern (1:0) und den Hamburger SV (4:2) sogar zwei in Folge. Drei Heimdreier in Serie wären für die SVE in der 2. Bundesliga ein Novum. Im Gesamtüberblick hat die "Elv" nach zuvor vier ungeschlagenen Spielen zuletzt bei Schlusslicht Regensburg verloren (0:1) und sich die dritte Saisonniederlage im Ligaalltag abgeholt.
Dienstältester Zweitligacoach
Die personifizierte Konstante steht bei Elversberg an der Seitenlinie. Ex-Profi Horst Steffen, der in seiner aktiven Zeit auf 207 Bundesliga-Einsätze für Bayer Uerdingen, Borussia Mönchengladbach und MSV Duisburg kam, ist seit Ende Oktober 2018 im Amt. Die knapp mehr als sechs Jahre machen den 55-Jährigen zum zweitdienstältesten Trainer der aktuellen Profilandschaft in Deutschland - Heidenheims Frank Schmidt thront uneinholbar mit knapp über 17 Jahren an der Spitze.
Zweikämpfer im gewohnten System
Systematisch lässt Steffen seine Mannschaft konstant im 4-2-2-2 auflaufen, der Spilstil besteht aus den Kernelementen Zweikampf- und Laufstärke, in Elversberg wird während der 90 Minuten sehr intensiv gearbeitet. Die SVE ist das Team, das absolut betrachtet mit 1156 die zweitmeisten Zweikämpfe gewonnen hat - nur Aufsteiger Ulm hat mit 1177 mehr direkte Duelle gewonnen. Die Frankfurter Leihgabe Elias Baum führt diese Rubrik im individuellen Bereich sogar ligaweit an. Der 19-jährige Rechtsverteidiger gewann bisweilen 148 seiner Zweikämpfe, Kölns Eric Martel liegt mit 145 knapp dahinter.
Ausdauer und Vollgas
Ihre Laufstärke ist in der zurückgelegten Gesamtdistanz dokumentiert. Mit 1294 abgespulten Kilometern stehen die Saarländer ligaweit auf Position vier - Köln (1303), Ulm (1303) und Paderborn (1295) sind noch mehr gelaufen. Aber die Spielvereinigung glänzt nicht nur mit ihrer Ausdauer, auch in der Anzahl an Sprints stehen sie im Ligaranking auf Platz vier, Linksverteidiger Maurice Neubauer in der individuellen Wertung gar mit 347 Vollgas-Läufen auf Rang zwei hinter Martijn Kaars von Magdeburg (420).
Aus zweiter Reihe
Neben den Stärken in den fußballerischen Grundtugenden wird Elversberg insbesondere aus der Distanz gefährlich vor dem gegnerischen Kasten. Sie sind das Team, welches mit fünf Treffern die meisten Tore außerhalb des Strafraums vorweisen kann. Ihre Anteile an den Aktien aus zweiter Reihe haben unter anderem auch beide Sturmspitzen der Zweier-Offensive. Hoffenheim-Leihgabe Fisnik Asllani führt die interne Torjägerliste mit sechs Treffern an, gefolgt von Positionspartner Luca Schnellbacher mit fünf.
Verletzungssorgen
Gut für 96, dass Letzterer ausfällt. Schnellbacher laboriert an einer Innenbandverletzung in Knie und Sprunggelenk und es ist nicht die einzige Elversberger Säule, die verletzungsbedingt wegbricht. Mit dem Franzosen Florian Le Joncour fehlt seit dem fünften Spieltag der Abwehrchef wegen einer Operation am Ellenbogen, Semih Sahin war bis zu seiner Auszeit seit Spieltag neun aufgrund einer Wadenverletzung auch im Mittelfeld gesetzt. Stammspieler Nummer vier, der nicht zur Verfügung steht, ist auch noch Kapitän Robin Fellhauer wegen eines Knochenödems im Sprunggelenk. Abwehrspieler Frederik Jäkel fehlt ohnehin schon die bisherige Saison und befindet sich noch in Reha nach Kreuzbandriss.
cvm