Formstarkes Saisonhoch
Der SC Preußen Münster ist mit einem 2:1-Sieg gegen die SpVgg Greuther Fürth in die Rückrunde gestartet und knüpft damit an die Leistungen vor der Winterpause an. Jahresübergreifend hat der Aufsteiger somit sieben Punkte aus den letzten drei Partien geholt und steht besser dar, als zu keinem anderen Zeitpunkt in dieser Saison. Das Team von Sascha Hildmann, der bereits seit Januar 2020 an der Seitenlinie der Preußen steht, hat nun erstmals fünf Zähler Vorsprung auf Relegationsplatz 16, zuvor betrug das Polster maximal zwei Punkte. Außerdem stehen erstmals in dieser Spielzeit mehr Punkte als Spiele zu Buche - mit 19 Punkten rangiert Münster auf Tabellenrang 15. Sollte die Hildmann-Elf einen weiteren Sieg einfahren, würden die Preußen erstmals seit 1990 zwei Zweitliga-Siege in Serie feiern - 55 Spiele ist das her.
Torgefahr aus dem Mittelfeld
Auf einen Spieler in seinen Reihen kann sich der zweitdienstälteste Trainer der 2. Bundesliga - hinter Elversbergs Horst Steffen - besonders verlassen. Joshua Mees ist im Offensivbereich flexibel einsetzbar, agiert miestens in den Räumen hinter den vordersten Spitzen, in der letzten Partie gegen Fürth wurde der 28-Jährige sogar auf der "Sechs" im defensiven Mittelfeld aufgeboten. Dennoch schnürte der torgefährlichste Münsteraner gegen die Franken einen Doppelpack und schraubte sein Torkontingent auf sechs Saisontreffer. Die Anekdoten dazu: Alle Tore erzielte er im heimischen Preußenstadion und fünf der sechs Treffer erzielte Mees bei einer Körpergröße von 1,80 Meter per Kopf. Letztmals auswärts erfolgreich war er im September 2021 im Trikot von Holstein Kiel in Paderborn.
Zwei Neuzugänge und der Liga-Flitzer
Beim ersten Münsteraner Pflichtspiel am Maschsee seit November 1990 wird wahrscheinlich auch der aktuell schnellste Spieler der 2. Bundesliga mitmischen. Wenngleich Joel Grodowski in den letzten drei Partien nur sechs Minuten Einsatzzeit vorweisen kann, hält der 27-Jährige die Saisonbestmarke von 36,56 Kilometern pro Stunde. Die Aussichten auf Spielzeit werden für den Stürmer mit vorgestellten Neuzugängen auch nicht besser, die verstärkten Positionen aber auch andere. Für mehr Stabilität sorgen und gegen Fürth bereits eingewechselt wurde David Kinsombi, der mit der Erfahrung von 221 Zweitligaspielen vom SC Paderborn kam und nun bereits für den sechsten Klub in der 2. Bundesliga aktiv ist. Auf den offensiven Außenbahnen für mehr Schwung sorgen soll Florian Pick, der kürzlich vom 1. FC Nürnberg verpflichtet wurde.
Intensiver Kampf
Ansonsten bringt Preußen Münster die breite Palette an kämpferischen Attributen mit, wozu auch die Kinsombi-Verpflichtung als Spielertyp passt. Die meisten Fouls der Liga (233; vor 96 mit 231) und die absolut gesehen meisten gewonnen Kopfballduelle (387; vor Schalke mit 378) unterstreichen die Charakteristik ihres Spiels.
Schmerzliche Ausfälle
Zu den guten Werten der Luft-Zweikämpfe trägt auch Lukas Frenkert bei, der insgesamt beste Zweikämpfer (61,9 Prozent) von Münster. Der Innenverteidiger hat sich im vergangenen Ligaspiel allerdings die fünfte Gelbe Karte abgeholt und muss in Hannover zuschauen. Zudem fallen drei Akteure verletzungsbedingt aus. Linksverteidiger Luca Bolay ist nach seinem Muskelfaserriss noch nicht wieder fit, hat aber in dieser Saison auch noch keine Rolle gespielt. Schwerwiegender sind da die langfristigen Ausfälle von Offensivkraft Malik Batmaz (Kreuzbandriss), der zuletzt im Hinspiel zum Einsatz kam, und Mittelfeldmann Sebastian Mrowca (Achillessehnenriss), der schon die komplette Spielzeit nicht zur Verfügung steht.
cvm