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Nürnberg mit stabiler Defensive, wichtigen Puzzleteilen und Siegesserie

Der 1. FC Nürnberg hat in den Heimspielen des Jahres 2025 noch keine Punkte verloren und steht in den eigenen vier Wänden jahresübergreifend bei vier Siegen in Serie. Auffällig stabil war zuletzt die fränkische Defensive. Vor unserem Gastspiel am Samstag (Anpfiff: 13 Uhr) in Nürnberg durchleuchten wir wieder unseren kommenden Gegner und zeigen mögliche Gründe für die aktuelle Formkurve auf - hier in unserem Gegnercheck.

/ Profis
Stürmer Stefanos Tzimas steht bei zehn Saisontoren. (Foto: DFL/Getty Images/Sebastian Widmann)

Punktgleich mit 96
Lange sah es für den 1. FC Nürnberg in dieser Saison so aus, als würden die Franken in der Aufstiegsregion keine Rolle spielen, och dann holte die Mannschaft von Trainer Miroslav Klose seit dem 17. Spieltag in sieben Partien 18 Punkte. Einzig die 1:3-Niederlage beim FC Schalke 04 trübt den siegreichen Anblick der letzten Wochen, auch vergangenes Wochenende blieben nach einem torlosen Remis bei Hertha BSC zwei Zähler auf der Strecke. Doch blickt man einzig auf die letzten vier Duelle, ist der FCN in diesem Zeitraum mit zehn Punkten ligaweit gar das formstärkste Team. Im Gesamtergebnis findet sich der "Club" nun auf Platz neun wieder, punktgleich mit Hannover 96, aber im Torverhältnis zwei Treffer schlechter. Vier Punkte haben die Teams Rückstand auf den Relegationsplatz drei, den der 1. FC Kaiserslautern vor dem 24. Spieltag bekleidet. Heißt: Wer sich in dem Duell am Samstag durchsetzt, hat wieder einen wärmeren Draht Richtung Aufstiegsregion.

Heimserie mit "weißen Westen"
Dass sich Nürnberg im Zweitligatableau peu à peu nach oben gearbeitet hat, liegt unter anderem auch an der Performance im hauseigenen Max-Morlock-Stadion. 23 ihrer 35 Punkte fuhr der "Club" in den eigenen vier Wänden ein, ab der Rückrunde wurde aus der Arena gar eine Festung. Im Jahr 2025 hat der 1. FC Nürnberg, als einzige Mannschaft der Liga, alle drei Heimspiele gewonnen, jahresübergreifend steht diese Serie sogar bei vier Siegen auf eigenem Geläuf, fünf hintereienander gelangen den Franken letztmals vor 16 Jahren. In Summe ist der FCN das aktuell drittstärkste Heimteam der Liga. Zur ganzen Wahrheit der stabilen Formkurve gehört auch die aktuell hochkonzentrierte Defensivarbeit. In drei der letzten vier Begegnungen blieb die Klose-Elf ohne Gegentreffer, aktuell steht die "Null" seit nunmehr 192 Minuten. Untermalt werden die Abwehr-Kompetenzen von der Zweikampf-Bilanz: Mit 51,5 Prozent gewonnener direkter Duelle sind die Franken ligaweit das zweitbeste Team hinter dem Hamburger SV (51,7).

Die Grundsystematik
Der frühere Weltklasse-Stürmer Klose suggeriert mit seiner Grundformation, passend zu den Defensiv-Leistungen, aus einem kompakten Gebilde heraus zu agieren. Die Dreier- respektive Fünferkette mit den neumodischen Schienenspielern gelten als gesetzt, je nach Gegner variiert die Anordnung vor der Abwehrrreihe - meistens jedoch sichern zwei Akteure vor der Kette ab, zwei "Zehner" kommen über die Halbpositionen und verbinden die häufig alleinige Spitze Stefanos Tzimas mit dem Rest der Mannschaft.

Kapitän mit Erfahrung
Im Gefüge unseres kommenden Gegners fallen gleich mehrere Spieler mit individuellen Leistungen auf. Puzzlen wir uns im Klose-System von hinten nach vorne heißt die erste Säule des Teams Robin Knoche. Mit der Bundesliga-Erfahrung von 306 Partien ist der 32-Jährige als Kapitän nicht nur der Chef auf dem Platz, sondern auch der Boss in der Defensive und hat in dieser Saison - mit Ausnahme des ersten Spieltags - alle Partien über die volle Distanz absolviert. Zusätzlich startet das Nürnberger Aufbauspiel häufig bei dem spielstarken Innenverteidiger, die 1806 Ballbesitzphasen sind die drittmeisten der 2. Bundesliga - einzig Miro Muheim (1998) vom Hamburger SV und Leart Paqarada (1825) vom 1. FC Köln sind häufiger am Spielgerät.

Beeindruckende "Box-to-Box"-Fähigkeiten
Als Absicherung vor der Abwehrlinie ist Caspar Jander gesetzt, die "Sechser" beteiligen sich aber trotz ihrer Kernkompetenzen als Aufräumer immer wieder gefährlich in der Offensive. Der vom MSV Duisburg gekommene Sommer-Neuzugang macht mit gleich mehreren ligaweiten Top-Werten auf sich aufmerksam. Der 21-Jährige kommt auf sieben Torbeteiligungen (drei Tore, vier Assists), hat mit 91,9 Prozent angekommenen Pässen den achtbesten Wert aller Spieler dieser Liga, wurde am sechstmeisten gefoult (40), und ist - nach Düsseldorfs Isak Johannesson (262,44 Kilometer) - der zweitbeste Langstreckenläufer (258,17) vor unserem Mittelfeldmann Enzo Leopold (257,89). Weitere ligabezogene Top-Zehn Platzierungen gibt es zusätzlich in den Rubriken "Intensive Läufe", "Abschluss-Effizienz" und "Fouls vom Gegner".

Die Top-Scorer
Ein weiterer Eckpfeiler hält sich vorrangig in der Zone hinter der Spitze auf. Julian Justvan ist der kreative Kopf der Nürnberg-Elf und zugleich  mit vier Toren und acht Vorlagen der Top-Scorer seines Teams. Das letzte Puzzleteil ist ganz vorne zu finden und hat eine ereignisreiche Wintertransferperiode hinter sich. Stefanos Tzimas, 19-jähriger Grieche, wurde zu Beginn der Saison von Heimatklub PAOK Saloniki ausgeliehen, im Winter gekauft, und an Premier League-Teilnehmer Brighton Hove & Albion verkauft. Trainer Klose kann auf seinen mit zehn Toren treffsichersten Schützen in der Rückrunde aber trotzdem bauen. Der junge Angreifer steht weiterhin als Leihgabe bis Saisonende zur Verfügung.

Die Schwachstelle
Bei all den genannten Stärken und individuellen Qualitäten gibt es aber natürlich auch einen Schwachpunkt. Der liegt im Nürnberger Gebilde bei Unkonzentriertheiten im Aufbauspiel. Einzig der BTSV (16) schluckte mehr Gegentore nach einem Ballverlust im Spielaufbau als der FCN (10).

Die Qual der Kader-Wahl
Für das Duell gegen Hannover 96 stehen Coach Klose alle seine Spieler zur Verfügung. Die leere Patientenakte sorgt für die Qual der Wahl bei der Kadernominierung. Verglichen mit den zurückliegenden Paarungen gegen 96 aber auch notwendig: Seit fünf Spielen wartet Nürnberg gegen Hannover auf einen Sieg, in vier Begegnungen davon blieb der "Club" sogar torlos - wie im Hinspiel, das in der Heinz von Arena durch die späten Treffer von Marcel Halstenberg (79.) und Monju Momuluh (80.) mit 2:0 an unsere Roten ging.
cvm

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