Er hätte auch jammern können, doch Dieter Hecking entschied sich für die Ist-doch-nicht-so-schlimm-Variante. „Ich bin guter Dinge“, behauptet der 96-Trainer, „jetzt haben die, die gedacht haben, dass sie erstmal für Wochen draußen sind, die Chance, sich zu zeigen.“
Klingt etwas kompliziert, ist aber ganz einfach. Beim schönen Gladbach-versenken-Spiel schien sich die 96-Mannschaft gefunden zu haben. Es gab keine Veranlassung, etwas zu ändern. Jetzt muss er es aber. „Arnold Bruggink fällt definitiv aus“, damit wäre schon mal ein Teilchen aus der Erfolgself herausgebrochen.
Weitere könnten folgen. Am größten ist das Risiko bei Mario Eggimann. Der Innenverteidiger konnte gestern wegen einer Wadenverletzung nicht mitüben. „Kann klappen, oder auch nicht“, beurteilt Mannschaftsarzt Wego Kregehr die Einsatzchance.
Muss Eggimann die Fahrt nach Leverkusen stornieren, braucht Hecking einen zweiten Innenverteidiger neben Valérien Ismaël. Vinicius, der gestern wieder trainierte, könnte das machen – dann müsste aber das Talent Konstantin Rausch links hinten aushelfen. „Das war keine Luftblase“, erneuert der 96-Trainer das Denkspiel, Rausch aufzustellen. Nüchtern betrachtet wärs beim zu befürchtenden Angriffswirbel der Leverkusener womöglich eine Überforderung für Rausch. Zweite Möglichkeit: Vinicius spielt links, aber Frank Fahrenhorst darf mal wieder innen verteidigen. Dritte Möglichkeit: Christian Schulz meldet sich überraschend fit. „Ihm gehts wieder besser“, sagt Kregehr.
Im defensiven Mittelfeld treten wieder Bastian Schulz und Chavdar Yankov an. „Alles okay“, sagt der Bulgare – Grippe überwunden. Das gilt auch für Altin Lala und Mike Hanke, die aber nicht für die Startelf in Frage kommen. Steven Cherundolo brach zudem gestern das Training ab, fällt aus. Das heißt, Hanno Balitsch verteidigt erneut rechts hinten.
Mikael Forssell wird fit, er wurde nur geschont. Bleibt eine freie Stelle – die von Bruggink. Sergio Pinto, Jan Rosenthal oder Jiri Stajner werden Heckings Puzzle vervollständigen.

VON ANDREAS WILLEKE