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DFL-Chef Reinhard Rauball greift Martin Kind an: Der 96-Boss versuche die Solidargemeinschaft der Profiklubs zu sprengen.

 

Kampftage bei 96: Die Mannschaft wehrt sich gegen die sportliche Krise, und auch Präsident Martin Kind kämpft. Gegen die 50+1-Regel und für eine Mehrheitsbeteiligung von Investoren an Profiklubs.

Kinds Gegner ist kein geringerer als die Deutsche Fußball-Liga (DFL). „Wer die Gerichte anruft, sollte auch über die Frage der Treupflicht nachdenken“, griff Liga-Präsident Reinhard Rauball gestern den 96-Chef an. „Es kann nur schwerlich sein, dass jemand die Vorteile, die eine Solidargemeinschaft bietet, in Anspruch nimmt, aber auf der anderen Seite bei der erstbesten Gelegenheit die eigenen Vorteile sucht und die Solidargemeinschaft zu sprengen versucht“, kritisierte Rauball.

Kind kann darüber nur den Kopf schütteln. „Erstmal haben wir schon Vereine, die dann dieses Solidaritätsprinzip nicht erfüllen“, sagte Kind mit Blick auf Leverkusen, Wolfsburg und Hoffenheim, die sich in Investorenhand befinden.

„Ich glaube, man kann jetzt nicht mit hehren Begriffen Rechtsfragen oder strategische Fragen beantworten. Dann gehen scheinbar die Argumente aus, wenn man das mit der Solidarität begründet“, machte Kind deutlich, der vielmehr eine Auseinandersetzung „mit Inhalten“ erwartet hätte.

Dazu besteht morgen die Möglichkeit auf der DFL-Mitgliederversammlung in Frankfurt. Dort will Kind ein Konsensmodell vorstellen, das die Interessen der Vereine berücksichtigt, aber auch die Öffnung für Investoren sicherstellt. „Tradition zu erhalten und die Zukunft zu gestalten – unter dieser Zielsetzung werde ich versuchen, dort zu werben“, erklärt der Unternehmer aus Großburgwedel.

Der Tagesordnungspunkt heißt: „Diskussion über die 50+1-Regel.“ Kind: „Mit Ausnahme weniger hat sich die Mehrheit mit dem Thema noch gar nicht beschäftigt. Deshalb ist es auch gut, dass es zu keiner Abstimmung kommt, sondern zu einer Information und Diskussion. Und dann gucken wir mal weiter.“

Dass eine knappe Mehrheit der Bundesliga-Fans Nein zum Einstieg von Investoren sagt, könne „notwendige Entscheidungen nicht beeinflussen“, so der 64-Jährige. „Wir brauchen diese Öffnung, damit wir die Zukunft gestalten können“, so Kind, „auch wir hier in Hannover. Sonst haben wir keine Zukunft mehr.“

VON THORSTEN LANGENBAHN 

 

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