NIEMALSALLEIN

Wie den lächelnden blonden Jungen auf der orangenen Brandt-Zwieback-Packung – so stellt man sich auch Jürgen Klopp als Kind vor.

 

Seit Anfang dieses Monats wirbt der Trainer von Borussia Dortmund im Fernsehen für den Zwieback-Hersteller aus Hagen. In dem 30-Sekunden-Spot von Regisseur Sönke Wortmann bastelt der 42-Jährige mit Mini-Zwiebäcken an der richtigen Aufstellung.

Beim 1:5 gegen Bayern fehlte seiner Mannschaft letzte Woche der Biss. Nur 30 Minuten lang hielten die Schwarz-Gelben gegen die Münchner mit. Da verging selbst Strahlemann Klopp das Lachen. Nach dem sechsten Platz der vergangenen Saison war die Euphorie im fußballverrückten Dortmund im Sommer wieder groß. Mehr als 50 675 Dauerkarten wurden im Jahr des 100-jährigen Bestehens verkauft – Rekord.

Historisch war allerdings auch die Klatsche gegen den Rekordmeister im mit 80 552 Zuschauern ausverkauften Westfalenstadion – die höchste Heimniederlage seit 38 Jahren, die erste nach 19 ungeschlagenen Pflichtspielen. Fünf Treffer, fünf Punkte, Tabellenplatz 14 – ein "unterdurchschnittlicher Saisonstart", so nennt es Klopp. Er bat sein Team von Montag bis Mittwoch zur Klausur ins Kloster.

Im Kurz-Trainingslager im ostwestfälischen Marienfeld schwor er seine Kicker auf die nächsten Partien ein: Morgen gegen 96, am Dienstag im DFB-Pokal in Karlsruhe und am Sonnabend zu Hause gegen Schalke. "Wir müssen wieder so verteidigen, dass wir möglichst keine Kisten bekommen, und wir müssen wieder so angreifen, dass wir auch zum Abschluss kommen", nannte Klopp gestern in einem Satz die Dortmunder Hauptprobleme: die Abwehr wackelt und die Stürmer treffen nicht.

In Alexander Frei ist der mit zwölf Treffern beste BVB-Torschütze zum FC Basel gewechselt. Welttorjäger Lucas Barrios und Dimitar Rangelow können ihn bisher nicht ersetzen. Auch den Stürmern Nelson Valdez und Mohamed Zidan fehlt es weiter an Treffsicherheit und Konstanz. Die zweitbeste Abwehr der letzten Spielzeit kassierte auch schon elf Gegentreffer. Vor allem Kapitän Sebastian Kehl fehlt im defensiven Mittelfeld. Der Ex-96er rätselt nach wie vor über die Ursachen seiner Leistenprobleme.

Nach dem Bayern-Spiel zog Klopp ein richtig langes Gesicht. Sogar der Appetit auf Zwieback war ihm vergangen. Die 96-Fans wünschen sich morgen ein ähnliches Bild. Zwieback steht am Bahlsen-Standort Hannover ohnehin nicht so hoch im Kurs ...

 

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