Nach Konkurrenz für Steven Cherundolo auf der rechten Abwehrseite hat 96 schon lange gesucht. Nun hat Trainer Dieter Hecking endlich einen geeigneten Kandidaten gefunden. Hanno Balitsch spielte stark am Sonntag gegen Mönchengladbach (5:1) als Rechtsverteidiger.
In dieser Form ist der 27-Jährige eine bessere Besetzung als Cherundolo, der seit dem Aufstieg 2002 rechts hinten konkurrenzlos ist – und oft enttäuschte. Sogar auf eine Rückkehr in die Nationalmannschaft dürfte sich Balitsch berechtigte Hoffnungen machen, zumal Bundestrainer Jo-achim Löw auf dieser Position mit Clemens Fritz und Andreas Hinkel nicht unbedingt herausragend besetzt ist. Aber Balitsch nimmt die Steilvorlage nicht auf. „Ich sehe meine Stärken auf einer anderen Position“, sagt er.
Dabei hat Balitsch als Abwehrmann sogar Champions-League-Erfahrung. Für Leverkusen begann er im November 2004 bei der AS Rom auf der rechten Außenbahn. „Ich kann das spielen“, erklärt er, „und ich spiele auch da, wenn der Trainer es sagt. Aber ich sehe mich nicht als Vertreter von Stevie auf der Seite.“ Hecking dagegen freute sich noch: „Endlich hat Stevie Konkurrenz bekommen.“
Möglich, dass sich die Frage zumindest für das Freitagspiel in Leverkusen von selbst beantwortet, wenn Cherundolo seine Bauchmuskelzerrung nicht rechtzeitig auskuriert. „Ich gehe davon aus, dass er fit wird und dann rechts spielt“, erklärt Balitsch. Dass er dafür ins defensive Mittelfeld rückt, scheint für ihn selbstverständlich.
Hecking hat allerdings von Cherundolo wenig Argumente bekommen, ihn gleich wieder aufzustellen. Außerdem kommen weder Cherundolos Landsmann Sal Zizzo noch Neuzugang Leon Balogun in naher Zukunft als Stammspieler in der Bundesliga in Frage. Die rechte Außenbahn ist perfekt geteert für Balitsch, aber er will nicht auf ihr fahren.

VON DIRK TIETENBERG