NIEMALSALLEIN

Triahtlet Christian Haupt berichtet im Folgenden von seinem Ironman Mallorca und dem bevorstehenden Ironman auf Hawaii im nächsten Jahr.


"Ich bin ein echter Ironman"

Nach der für mich unbegründeten Disqualifikation als Weltmeister bei der 70.3 WM, habe ich am Samstag, den 03.10.2015 bei meiner ersten Langdistanz bewiesen, dass ich ein echter Ironman bin. Ich habe beim Ironman Mallorca die "Amateur-" bzw. Altersklasse gewonnen und bin in der Gesamtwertung inklusive Profis neunter geworden. Schon unter der Woche merkte ich, dass die Trainingsplanung von Mario Schmidt-Wendling mal wieder perfekt getimt war und ich physisch und psychisch topfit sein würde.

"Bloß nicht in eine kritische Situation kommen!"

Das Schwimmen war eine ziemlich üble Prügelei. Dementsprechend fand ich erst spät meinen Rhythmus. Trotzdem erreichte ich den Schwimmausstieg deutlich unter einer Stunde. Letztes Jahr hätte ich eine solche Zeit noch sofort unterschrieben. Allerdings habe ich das Gefühl, dass ich hier noch weiteres Steigerungspotential habe. Beim Radfahren hatte ich ehrlich gesagt nur einen Gedanken: bloß nicht in eine kritische Situation kommen.

Lange Kette an Radfahrern hinter Haupt

Leider gab es nach 50 km eine riesige Pulkbildung. Ein Österreicher kam zu mir nach vorne gefahren und sagte: "Christian du weißt schon, dass du eine Hundertschaft im Windschatten hinter dir her ziehst?!". Ich sah mich um und sah nur eine riesige Kette an Radfahrern hinter mir. Ab da fuhren ständig Leute an mir vorbei. Meine ganze Konzentration lag nur noch darauf, mich unbeschadet aus der Windschattengefahr rauszuhalten. Beim Anstieg zum Kloster Lluc konnte ich dann Platz um Platz gut machen und auf Platz 23 vorfahren.

Selber der Verfolgte

Beim Laufen fühlte ich mich überragend. Vom ersten Kilometer an hatte ich super Beine. Trotz des guten Radfahrens hatte ich allerdings über 4 min Rückstand auf den Führenden Altersklassenathleten. Ab der zweiten Runde konnte ich mich Sekunde um Sekunde an die Spitze heranschieben, bis ich etwa ab Kilometer 35 selbst der Verfolgte war. Ein super Gefühl war es über 10 km Seite an Seite mit Timo Bracht zu Laufen und sich ständig mit ihm in der Führung abzuwechseln.

Entscheidung für den Ironman Hawaii 2016

Nach 2:58:04 h im Marathon und einer Gesamtzeit von 8:52:30 h, erreichte ich das Ziel und konnte als schnellster "Agegrouper" ein mehr als gelungenes Ironman Debüt feiern. Mit dieser Leistung stand ich nun vor der Wahl, ob ich nächstes Jahr nach Hawaii fliegen möchte oder aufgrund der Ereignisse von Zell am See lieber verzichte. Inzwischen kann ich sagen, dass es absolut die richtige Entscheidung war, den Slot anzunehmen. Ich freue mich schon jetzt nächstes Jahr bei der Mutter allen Triathlons in Kona an den Start zu gehen, um 3,8 km zu Schwimmen, 180 km Rad zu fahren und 42,195 km zu Laufen.

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