NIEMALSALLEIN

Die Floorball-Herren von Hannover 96 sicherten sich den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga Nord/West bereits drei Spieltage vor Schluss...


Hannover auf Revanche aus

Bereits im Hinspiel konnte das Team von Coach Frank Paprott die erfahreneren Füchse aus Mülheim an der Ruhr ärgern: Erst in der Verlängerung siegten die Dümptener mit 9:8. Trotz dezimiertem Kader sollte nun im Rückspiel gar ein Sieg her: Dank hohem Pressing folgte für die ersten gut zwei Minuten ein Spiel auf ein Tor, doch die Führung blieb aus. So kam es, wie es kommen musste: Mit dem ersten Entlastungsangriff der Gastgeber überhaupt musste der erneut starke Aushilfsgoalie Niklas Lifke direkt hinter sich greifen. Unbeirrt griffen die 96er weiter an — und so glich Nikita Povelkin bereits in der vierten Spielminute nach feinem Querpass von Adam Fliegner aus. Das Spiel wurde nun etwas ruhiger mit Feldvorteilen für die Niedersachsen. Praktisch alle Fernschüsse der Dümptener konnten geblockt oder entschärft werden; dafür war die Verteidigungsarbeit im Slot an diesem Samstag problematisch. Zwei weiteren Gegentoren (13., 17.) im ersten Drittel stand nur Raiko Krügers Tor (14.) gegenüber, so dass es mit einem unglücklichen 2:3 aus Hannoveraner Sicht in die erste Drittelpause ging.

Schnelles Spiel mit Chancen auf beiden Seiten

Es folgte ein ausgeglichenes zweites Drittel. In der Verteidigung erlaubte man sich den einen oder anderen Wackler, in der Offensive dagegen konnten sich beide Blöcke zahlreiche Chancen herausspielen. Folgerichtig endete dieses Drittel mit 3:3 mit Hannoveraner Toren von Fliegner (28., Powerplay), Christian Bischof nach schöner Eckvariante (31.) und erneut Krüger (32.). Während einer Unterzahl hielt sich die Hannoveraner Defensive schadlos, die beste Chance hatte hier gar der Hannoveraner Christian Schulze nach einer Bogenlampe von Steven Schulz. Nach vierzig Minuten stand es so 5:6. Die Entscheidung dieses völlig offenen Spiels musste also in den letzten zwanzig Minuten fallen. Die 96er übernahmen nun endgültig die Spielfeldkontrolle, griffen mutig an und wurden belohnt. Krüger (45.) glich aus, dann folgte in der 47. Spielminute das vielleicht schönste Hannoveraner Tor der laufenden Saison: Über die rechte Seite kombinierten sich Povelkin und Fliegner mit One-Touch-Floorball vor das Dümptener Tor, bis Fliegner schließlich abschloss und Hannover erstmals in diesem Spiel in Führung brachte. Auch nach der Hannoveraner Führung änderte sich wenig. 

Dominanz der 96er im Schlussdrittel

So war es ein unglückliches Missverständnis, das Dümpten zurück ins Spiel brachte: Nach einem Fernschuss konnte Goalie Lifke den Ball festhalten, die Geste des Schiedsrichters deutete er jedoch dahingehend, dass der Ball vorher im Tor gewesen sei, woraufhin er den Ball bei laufendem Spiel locker in Richtung Mittelpunkt rollte. Im Slot stand der Dümptener Kapitän, der den Ball aus nächster Nähe ins Netz beförderte — Ausgleich (51.). Etwas irritiert von dieser Aktion mussten sich die 96er erst einmal wieder sammeln und wurden durch zwei weitere Toren der Mülheimer (52., 53.) bestraft. Innerhalb von zwei Minuten war aus einer Führung ein Zwei-Tore-Rückstand geworden. Nach der Auszeit griffen die Niedersachsen wieder strukturierter an; ein Powerplay ab der 54. Minute wurde zwar schwach ausgespielt, in der 57. Minute dann aber brachte Ruben Gömann die Gäste per Bauerntrick wieder heran — 8:9! Nun waren noch gut drei Minuten zu spielen — erneut lief das Spiel nur in Richtung des Dümptener Tores, mehrere gute Chancen in der restlichen Spielzeit blieben aber ungenutzt, so dass es bei der unglücklichen 8:9-Niederlage blieb.

Klassenerhalt vorzeitig gesichert

Kapitän Raiko Krüger zog nach dem Spiel ein versöhnliches Fazit: „Über zwei Drittel waren wir die tendenziell bessere, im letzten Drittel dann die klar feldüberlegene Mannschaft. Wir haben bewiesen, dass wir voll im Mittelfeld der Liga angekommen sind, auch wenn wir uns heute durch Unkonzentriertheiten in der Verteidigungsarbeit um den Lohn gebracht haben.“ Trotz der Niederlage ist der Klassenerhalt nun gesichert und die 96er können frühzeitig für die neue Saison planen. Zum letzten Heimspiel der Saison reisen die Dragons aus Bonn am 5. März nach Hannover, Bully ist um 15:00 in der Halle der Leibnizschule (Lister Kirchweg).

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