Fußball als politisches Instrument
Als Experte konnte Dr. Rene Wiese aus Berlin verpflichtet werden. Kooperationspartner des Archivabends ist erstmals die Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung gewesen, deren Mitarbeiterin Daniela Kallinich gemeinsam mit 96-Archivar Sebastian Kurbach die Gäste begrüßte. Dr. Wiese berichtete anhand exemplarisch ausgewählter Begegnungen zwischen 96 und Vereinen aus der DDR über das Auf- und Ab der Beziehungen des Vereins in der DDR. Im Hintergrund spielte dabei stets die Bundes- bzw. Weltpolitik die entscheidende Rolle. Zwischen Mauerbau, Kuba-Krise, Besatzungszonen und Entspannungspolitik wurde der Fußball immer auch als politisches Instrument verstanden, welches zusammenführen, aber genauso gut auch spalten konnte. Dieses Thema der Sportgeschichte ist bislang am Beispiel von Hannover 96 noch nie zuvor so umfassend und tiefgründig dargestellt worden.

Spannende Themen für nächsten Archivabend
Die Zuhörerinnen und Zuhörer erhielten nicht nur exklusive Einblicke in ein völlig neues Thema der Vereinsgeschichte, sondern konnten durch Fragen und Anmerkungen selbst an zukünftigen Fragestellungen mitwirken. So kündigte Kurbach beispielsweise an, dass auch die Beziehung von Hannover 96 in die nach dem Zweiten Weltkrieg polnisch besetzten Gebiete umfassend erforscht und bei einem künftigen Archivabend vorgestellt werden wird. Oder wusstet Ihr, dass Hannover 96 in den 50er Jahren die Patenschaft für den SC Preußen Glogau übernommen hat?

Nächste Veranstaltung im Herbst
Dank für einen spannenden und informativen Abend gebührt Referenten Dr. Rene Wiese. Möglich gemacht hat diesen Vortrag die Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung, bei der wir uns ebenfalls sehr herzlich bedanken. Der nächste Archivabend ist für den Herbst diesen Jahres geplant. Das Thema wird in Kürze bekannt gegeben.