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"Sei Muroya und ich sind inzwischen echte Freunde geworden"

Seit Beginn dieser Saison läuft der japanische U20-Nationalspieler Hayate Matsuda von 96-Partnerklub FC Mito Hollyhock für die U23 von Hannover 96 auf. Nun spricht der Linksverteidiger erstmals darüber, wie er in Hannover aufgenommen worden ist, und verrät, was die Unterschiede zwischen dem Fußball in Japan und dem in Deutschland sind sowie zu welchem 96-Profi er eine besondere Beziehung entwickelt hat.

/ Akademie
Seit Saisonbeginn Stammspieler in der U23: Hayate Matsuda (Foto: Petrow)

Hayate, herzlich willkommen in Hannover! Das Gespräch heute führen wir zwar mit einem Dolmetscher, aber Du lernst gerade auch fleißig Deutsch. Wie läuft die Kommunikation mit Trainern und Mitspielern in der U23?

Hayate Matsuda (20): Beim Training sprechen wir Deutsch, ich verstehe schon ein bisschen. Im Spiel spreche ich englisch, auch mit den Mitspielern, weil ich das besser kann. Ansonsten nutze ich für die Kommunikation im Alltag eine Sprachapp, das funktioniert ganz gut.   

War es denn für Dich eine große Umstellung, von Mito nach Hannover zu kommen?

Matsuda: Natürlich ist vieles hier in Deutschland völlig anders als in Japan, trotzdem bin ich sehr gut zurecht gekommen. Ich war schon als Jugendlicher viel im Ausland zu Spielen, bin bereits als Zwölfjähriger von zu Hause weggezogen und lebte im Sportinternat. Meine Familie und ich sind das also gewöhnt. Sie freuen sich für mich und haben mir mitgegeben, dass ich in Deutschland mein Bestes geben soll, um mir meinen Traum zu erfüllen, Fußballprofi zu werden. Aber natürlich war es ungewohnt, in ein neues Land zu kommen. Die Sprache, die Kultur, da war vieles neu und aufregend für mich.

Was hat Dich zu Beginn besonders an Deutschland beeindruckt?

Matsuda: In Mito war ich es gewohnt, viele Strecken mit dem Auto zurückzulegen. Hier in Hannover nutze ich die Bahn. Da ich keinen besonders ausgeprägten Orientierungssinn habe, war das zu Beginn schon ein ziemliches Abenteuer für mich. (lacht) Auch so etwas wie der Einkauf im Supermarkt war anfangs schon ein Erlebnis im Vergleich zu Japan. Während ich mich ins Alltagsleben in Deutschland erst einmal eingewöhnen musste, ist das Fußballspielen von Anfang an aber sehr einfach gewesen.

Das klingt, als seist Du von U23-Trainer Daniel Stendel und Deiner neuen Mannschaft gut aufgenommen worden?

Matsuda: Ja, total! Das sind absolut liebe und nette Menschen. Ich fühle mich sehr wohl in der Mannschaft. Auch bei den Profis, wo ich schon mal reinschnuppern durfte, bin ich sehr herzlich aufgenommen worden. Ich fühle mich hier in Hannover sehr wohl.  
 
Stichwort Profis: Mit Sei Muroya spielt ein japanischer Landsmann von Dir in der Mannschaft von Cheftrainer Stefan Leitl ...

Matsuda: Ja, Sei und ich sind inzwischen echte Freunde geworden. Er ist ein sehr netter Mensch, wir besuchen uns gegenseitig, sind auch bei derselben Berateragentur.

Wie groß war für Dich die Umstellung vom japanischen Jugend- zum deutschen Herrenfußball in der Regionalliga Nord?

Matsuda: Ich glaube, ich habe das gut hinbekommen, aber natürlich gibt es schon einige Unterschiede. Hier kann ich mich neben den taktischen Vorgaben für die gesamte Mannschaft noch mehr individuell in das Spiel und gezielt meine Stärken einbringen. In Japan ist das nicht so sehr der Fall, da steht die Mannschaftstaktik über allem. Ich habe großen Respekt vor der harten Arbeit, die jeder Spieler hier täglich leistet. Ich muss hier jeden Tag mein Bestes geben, das ist mir auch noch einmal besonders deutlich geworden, als ich bei den Profis reingeschnuppert habe.

Was ist auf Deinem Weg wichtiger: Fleiß oder Talent?

Matsuda: Du brauchst in Deutschland beides. Der Fußball hier ist besser als in Japan. Fleiß ist die Grundvoraussetzung, aber das alleine reicht nicht. In Japan habe ich die Grundlagen für meine fußballerische Entwicklung gelegt, jetzt bin ich hier, um mich weiter zu verbessern. Ich bin sehr zufrieden und mag die Leute hier.

Du bist vom FC Mito Hollyhock nach Hannover gekommen. Dank der Kooperation zwischen beiden Klubs sollen zukünftig weitere Spieler aus Mito nach Hannover in die 96-Akademie kommen. Hast Du für Deine zukünftigen Nachfolger einen Tipp?

Matsuda: Sich durchbeißen und besser werden wollen, sind die Eigenschaften, die du als japanischer Spieler in Deutschland brauchst. Am Anfang braucht es etwas, bis die Kommunikation optimal funktioniert. Deshalb ist es noch wichtiger, sich fußballerisch durchzusetzen. Man muss besser spielen, wenn man weniger versteht.

Hayate, wir kommen schon zum Abschluss. Das öffentliche Interesse an Dir ist groß, auch in Japan, wo inzwischen viele User unseren 96-Akademie-Kanälen auf Instagram und X (vormals Twitter) folgen...

Matsuda: Ja, es freut mich natürlich sehr, dass sich die Menschen in meiner Heimat für das interessieren, was ich mache, auch wenn ich im Moment ganz weit weg von Japan bin.

Da wäre es eigentlich demnächst mal Zeit für einen kleinen Insta-Gruß auf Japanisch mit Dir als Co-Autor, oder?

Matsusa (lächelt): Ja, das wäre eine schöne Sache, da bin ich gerne dabei und übersetze.

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