96 unterliegt St. Pauli knapp mit 1:2

Das Spiel in aller Kürze:
Stefan Leitl beordert gegen den Tabellenzweiten zum ersten Mal Lars Gindorf in die 96-Startelf, der neben Nicolo Tresoldi im Youngster-Doppelsturm aufläuft. Die Gäste haben naturgemäß deutlich mehr Ballbesitz, unsere Roten dafür direkt klare Torchancen: Keine drei Minuten sind vorbei, da hat Sei Muroya die dicke Gelegenheit aufs 1:0 und scheitert mit seinem harten Abschluss am stark parierenden Nikola Vasilj (3.). Auch Tresoldi sorgt anschließend für Gefahr (5.). Danach beruhigt sich das Geschehen zunächst wieder, während die Leitl-Elf den FCSP mit viel Laufbereitschaft, hohem Pressing und guten Ansätzen im letzten Drittel beschäftigt. Rotzfrech zieht Gindorf mal aus der zweiten Reihe ab - Vasilj muss eingreifen und lenkt den harten Schuss übers Tor (24.). Phil Neumanns Volley nach Freistoß und die anschließende Ecke (32.) schlagen beide wieder fast im Tor ein - mit sieben Torschüssen kann 96 längst führen. Dann kommt eine alte Fußballregel zum Tragen. Auf der anderen Seite trifft der auffälligste Akteur plötzlich zur Gästeführung: Metcalfes Flanke köpft Oladapo Afolayan unhaltbar unter die Latte (42.). Aber das lässt sich 96 nicht gefallen und kommt kurz vor der Pause zum verdienten Ausgleich durch Debütant Gindorf, der bei Halstenbergs Kopfballvorlage den richtigen Riecher beweist - mit 1:1 geht es in die Pause.

Nach Wiederanpfiff gehört Fabian Kunze der nächste Abschluss, der Vasilj aber vor keine großen Probleme stellt (48.). Die Partie wird nun ausgeglichener, weil St. Pauli offensiver und mit mehr Druck agiert, als noch in Hälfte eins. Marcel Hartel prüft Ron-Robert Zieler per direktem Freistoß (57.), Sekunden später packt der 96-Kapitän beim Versuch von Connor Metcalfe sicher zu. Und dann schlägt der Ball nach 64 Minuten ein: Beim Eckball von Hartel kommt Johannes Eggestein völlig frei zum Kopfball und köpft aus kurzer Distanz zur erneuten Gästeführung ein (65.). Mit der Führung im Rücken gelingt es dem FCSP, das Spiel an sich zu reißen und 96 wenig Raum für offensive Aktionen zu geben. Mit Cedric Teuchert und Kolja Oudenne bringt Leitl für die Schlussphase volle Angriffspower, die direkt heiß läuft: Gegen Teucherts Direktabnahme packt Vasilj wieder einen Reflex aus (83.). Trotz klar erkennbarem Willen reicht es am Sonntag nicht für mehr. 96 verliert gegen die Elf von Fabian Hürzeler mit 1:2. 

Die Tore: 
0:1 (42.): Metcalfe flankt von links punktgenau in den Fünfmeterraum, wo Afolayan seinen Kopfball unhaltbar direkt unter der Torlatte versenkt. 

1:1 (45.): Langer Ball in den Strafraum, wo Halstenberg per Kopf verlängert. Gindorf ahnt es und macht den Schritt nach vorne, wo er nur noch einschieben muss. 

1:2 (65.): Hartels Eckball kommt mittig auf den Kopf von Eggestein, der freistehend einköpft. 

Der Moment des Spiels ...
... gehört unserem  Startelfdebütanten Lars Gindorf, der beim 1:1 sehr gut spekuliert, sich im richtigen Moment absetzt und letztlich sein erstes erstes Profitor schießt. Glückwunsch, lieber Lars! 

Die Zahl des Spiels: 
10 Schüsse aufs gegnerische Tor reichen normalerweise für mehr als ein Tor. Nikola Vasilj in St. Paulis Tor hat heute etwas dagegen und pariert vor allem in Hälfte eins dicke Chancen durch Gindorf, Muroya und Co. 

So geht es weiter: 
Schon am kommenden Freitagabend (26. April, Anstoß 18.30 Uhr) ist Hannover 96 in der Hauptstadt bei Hertha BSC zu Gast. 
lbe

STATISTIK

Hannover 96: Zieler - Neumann, Halstenberg, Dehm - Muroya, Kunze (80. Oudenne), Leopold, Ezeh (80. Teuchert) - Schaub (73. Ernst) - Tresoldi (73. Ndikom), Gindorf 

FC St. Pauli: Vasilj - Nemeth, Wahl, Mets - Saliakas, Irvine, Hartel (90. Saad), Kemlein - Metcalfe, Eggestein (90. Amenyido), Afolayan (77. Dzwigala)

Tore: 0:1 Afolayan (42.), 1:1 Gindorf (45.), 1:2 Eggestein (65.)

Gelbe Karten: - / Afolayan (59.), Irvine (77.), Amenyido (90.+3)

Schiedsrichter: Deniz Aytekin

Zuschauende: 49.000 in der Heinz von Heiden Arena