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Schalke 04 und seine Gegensätze

Bei unserem kommenden Gegner FC Schalke 04 dominierte der zu Beginn der Länderspielpause vorgenommene Trainerwechsel die mediale Themenlandschaft. Der Niederländer Kees van Wonderen ist neuer Coach in Gelsenkirchen und hat bei seinem neuen Klub mit extremen Gegensätzen zu tun. Wir haben den S04 nun detaillierter unter die Lupe genommen, stellen Euch den Trainer vor und lösen auf, warum die "Königsblauen" einerseits richtig stark und andererseits auch genauso schwach unterwegs sind.

/ Profis
Neuer Trainer beim FC Schalke 04: Kees van Wonderen (Foto: imago/Steinsiek.ch)

Trainerwechsel
Beim FC Schalke 04 schwebt aktuell ein Thema über allem: der neue Coach. In Gelsenkirchen ist zu Beginn der Länderspielpause der Niederländer Kees van Wonderen als Nachfolger des nach dem 6. Spieltag freigestellten Belgiers Karel Geraerts vorgestellt worden, der nach fast exakt einem Jahr sein Amt auf Schalke niederlegen musste und einem ähnlichem Schicksal unterliegt wie damals Thomas Reis. Ein für S04-Ansprüche schwacher Saisonstart haben sowohl Reis als auch nun Geraerts den Job gekostet, an Spieltag sieben und acht stand U23-Trainer Jakob Fimpel als Interimslösung an der königsblauen Seitenlinie.

Der neue Coach
In Hannover gibt van Wonderen sein Pflichtspieldebüt für den FC Schalke 04, er konnte aber bereits einen spielerischen ersten Eindruck gewinnen. Vergangenen Samstag testete Schalke mit dem Niederländer an der Seitenlinie gegen den schweizer Zweitligisten FC Aarau (2:2). Der 55-Jährige war bislang sowohl als Trainer als auch als Spieler ausschließlich in seinem Heimatland aktiv. In seiner letzten Station betreute er die zwei vorausgegangenen Spielzeiten den SC Heerenveen, war aber auch schon als Co-Trainer bei echten Trainergrößen im Stab - unter anderem bei der niederländischen Nationalmannschaft unter Ronald Koeman in dessen erster Amtszeit als "Bondscoach". Insgesamt ist der frühere Innenverteidiger, der selber fünf Länderspiele für die Niederlande absolvierte, der vierte Trainer seines Landes auf der S04-Trainerbank nach Huub Stevens, Fred Rutten und Eddy Achterberg (kurzfristige Interimslösung).

Leichter Aufwind
Für Geraerts bedeuteten vier Zähler aus den ersten sechs Begegnungen das Aus und Schalke zog auf dem Relegationsplatz stehend die Reißleine. Regionalliga-Coach Fimpel beruhigte das S04-Segel ein wenig in den stürmischen Zweitliga-Gewässern, indem bei Aufsteiger Preußen Münster nach einem 2:1-Erfolg der zweite Saisonsieg eingefahren wurde und am letzten Spieltag kam durch ein 2:2 gegen Hertha BSC ein weiterer Punkt aufs Schalke-Konto dazu. Die in dieser Spielzeit erstmalige Mini-Serie von zwei Partien ohne Niederlage bedeuten vor dem 9. Spieltag mit acht Zählern Platz 13 mit einem Zwei-Punkte-Vorsprung auf Relegationsplatz 16 und drei Punkte hinter der tabellarischen Mitte, die aktuell vom letzten S04-Gegner bekleidet wird. Bedeutet: Mit einem Dreier könnte man vorerst auch den sportlichen Rehabilitationskurs erfolgreich einleiten und in Richtung obere Tabellenhälfte schielen.

Die Baustelle
Die Problemzone ist beim FC Schalke relativ schnell ausgemacht. Mit 19 Gegentoren stellen sie gemeinsam mit dem BTSV, SV Darmstadt 98 und Schlusslicht Regensburg die schwächste Defensive der Liga, noch nie hatte das Team aus Gelsenkirchen in ihrer Zweitliga-Historie zu diesem Zeitpunkt so viele Treffer hinnehmen müssen. In keinem der bisherigen acht Partien stand beim Gegner nach 90 Minuten die Null auf der Anzeigetafel, saisonübergreifend warten die "Königsblauen" seit zehn Begegnungen auf ein Spiel ohne Gegentreffer - zuletzt war dies Anfang Mai diesen Jahres bei einem 4:0-Auswärtssieg in Osnabrück der Fall. Besonders anfällig zeigt sich S04 bei Flanken. Bereits vier Gegentore haben sie sich nach einer Hereingabe gefangen. Nur Darmstadt ist in dieser Rubrik mit fünf Buden gegen sich noch schwächer.

Die Torjäger
In der Offensive hingegen läuft es deutlich besser, wenngleich die Zahlen auf dem Papier auch vom 5:1-Kantersieg zum Saisonauftakt gegen den BTSV ein wenig aufgehübscht sind. Dennoch wird die 96-Defensive aus gleich mehreren Gründen gefordert werden. Aktuell steht der FC Schalke 04 bei 16 Saisontoren, das ist der fünftbeste Wert in der 2. Bundesliga, mehr als Spitzenreiter Düsseldorf (11), der 1. FC Köln führt ligaweit mit 20 eigenen Treffern. Bemerkenswert an den königsblauen Toren ist, dass 14 der 16 Buden von alleine drei Akteuren erzielt wurden: Moussa Sylla steht bei sechs Toren, Kenan Karaman bei fünf und Tobias Mohr bei drei. Zum Vergleich: Führender der Torjägerliste ist aktuell Robert Glatzel vom Hamburger SV mit sieben Einschlägen in den gegnerischen Kasten. Ohnehin gibt es da dann mit Isac Lidberg (SV Darmstadt 98), Budu Zivzivadze (Karlsruher SC) und Filip Bilbija (SC Paderborn) nur noch drei weitere Akteure, die mindestens fünf Tore auf dem Konto haben.

Siege mit Doppelpack-Bedingung
Zum internen Top-Torschützen Sylla, der zu dieser Saison aus der französischen zweiten Liga vom Pau FC nach Gelsenkirchen gewechselt ist, gibt es noch einen Zusatzhinweis. Bei beiden Dreiern, die der S04 diese Saison einfahren konnte, erzielte der Nationalspieler Malis jeweils einen Doppelpack und gilt im Gesamtüberblick, gemeinsam mit Ex-96-Mann Kenan Karaman, zum aktuell wichtigsten Duo im Kader.

Freistöße und die zweite Reihe
Weitere Stärken sind zum einen die gefährlichen Freistöße. Einzig Fortuna Düsseldorf kommt an die Bestmarke von drei Treffern nach einer Freistoßsituation heran und steht gleichauf mit Schalke. Zum anderen erzielte kein Team in der 2. Bundesliga mehr Tore außerhalb des Strafraums. Bereits vier Treffer wurden aus der zweiten Reihe geschossen.
cvm

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