NIEMALSALLEIN

Bloß nicht wieder so eine Blamage! Der Fußball-Bundesligist Hannover 96 hat für die 1. Runde des DFB-Pokals den saarländischen Viertligisten SV 07 Elversberg zugelost bekommen. Selbstverständlich ein schlagbarer Gegner.

 

Doch genau das hatten die "Roten" sich auch vor gut einem Jahr gedacht, als das Erstrundenlos ihnen den Elversberger Liga-Konkurrenten Eintracht Trier, trainiert von "Super-Mario" Basler, bescherte, der den Bundesligisten aber mit 3:1 aus dem Wettbewerb schoss. "Das Ergebnis von damals ist abgehakt", sagte 96-Klubchef Martin Kind jetzt zum Trauerspiel von Trier. "Aber die Erkenntnis bleibt. Eine Niederlage gegen solche Gegner, das geht nicht. Das kostet Image und viel Geld."

Diesmal soll es also besser gehen, und die "Roten" sind hoffentlich gewarnt. Immerhin hat die Sportvereinigung Elversberg das Spieljahr auf dem 7. Platz der Regionalliga West beendet, während 96-Bezwinger Trier am Ende der so eindrucksvoll begonnenen Saison auch mit zwei Trainerwechseln den sang- und klanglosen Abstieg in die Oberliga nicht verhindern konnte. "Das Spiel wird sicher kompliziert. Aber es geht um viel Geld im Pokalwettbewerb, und deshalb müssen wir uns gut vorbereiten", sagte 96-Sportdirektor Jörg Schmadtke.

Für 96-Chef Kind steht deshalb wieder am Anfang des Pokal-Unternehmens die Losung: "Wir sollten diesen Gegner ernst nehmen." Bekannte oder gar große Namen finden sich in der Riege von Trainer Günter Erhard indes nicht. Aber torgefährliche Spieler hat der Klub durchaus: Stürmer Emre Güral hat als erfolgreichster Schütze in der abgelaufenen Saison neunmal getroffen, Denis Omerbegovic achtmal, und Kapitän Martin Willmann schaffte immerhin sieben Tore. Während es für die vom früheren Fußballprofi Eugen Hach (277 Zweitligaspiele für Alemannia Aachen und den 1. FC Saarbrücken) zusammengestellte Mannschaft in der Liga zuletzt immer mal auch um Auf- oder Abstieg ging, hat sie zuletzt doch zweimal in Folge den Saarland-Pokal gewonnen. Im vergangenen DFB-Pokal-Wettbewerb schlug sie sich vor einem Jahr gegen den SC Freiburg trotz der 0:2-Niederlage achtbar. Diesmal darf sie sich wieder mit einem Erstligisten messen.

Die "Roten" werden sich den letzten Feinschliff zwischen Trainingslager und Pokal-Auftakt wie berichtet möglicherweise in Afrika holen. Vom 6. bis zum 9. August steht eine Reise nach Nigeria mitsamt einem Testspiel gegen den englischen Erstligisten West Ham United und dessen Neuzugang Thomas Hitzlsperger an, bevor es höchstwahrscheinlich am 14. oder 15. August ins Saarland geht.

Klubchef Kind hat für die Klubkasse nur geringe Einnahmen aus zwei Pokalspielen eingeplant. Die Nigeria-Reise, für die die Vertragsunterzeichnungen noch ausstehen, ist da schon eher eine berechenbare Größe. Kind: "Die Reise ist eine besondere Chance, uns in Afrika darzustellen. Und sie bringt 96 eine sechsstellige Summe ein." Selbst mitfahren wird der Klubchef indes sicher nicht: "Ich bleib lieber da und arbeite."

 

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