NIEMALSALLEIN

Am Samstag stand für unser Damenteam das Viertelfinale im Floorball Deutschland Pokal an. Nach dem Sieg gegen FC Stern Floorball im November erreichte man als erste Mannschaft überhaupt für Hannover 96 ein Viertelfinale im Pokalwettbewerb und traf hier auf das Floorballschwergewicht vom Mitteldeutschen Floorball Club aus Grimma - niemand Geringeres, als der amtierende Pokalsieger und deutsche Vizemeister.

Konzentrierter Start
Beide Teams starteten konzentriert in die Partie. Hannover hielt mit allen verfügbaren Kräften dagegen und versuchte von Beginn an, Grimma nicht das Spiel zu überlassen und stattdessen selbst mutig nach vorne zu spielen. Trotz zahlreicher guter Chancen auf beiden Seiten mussten die Zuschauer in der Leibnizschule in Hannover lange auf den ersten Treffer der Partie warten.

Erst nach einer Viertelstunde konnten die favorisierten Gäste erstmal jubeln: In Unterzahl reichte ein langer Ball aus, um die gesamte Hannoveraner Mannschaft auszuhebeln. Hannovers Antwort ließ nicht lange auf sich warten und so konnte das Heimteam nur 2 Minuten später den Ausgleichstreffer bejubeln. Beide Teams waren gewillt, in diesem Spielabschnitt keinen weiteren Treffer zuzulassen und stattdessen selbst die Führung noch vor der Pause an sich zu reißen. Gelingen sollte dies Grimma mit einem verdeckten Schuss aus der zweiten Reihe zum 1-2 kurz vor dem Pausenpfiff.

Leipzig zieht im zweiten Drittel davon
Im zweiten Drittel galt es nun, die Konzentration hochzuhalten und weiterhin offensiv Druck auf das Tor der Leipzigerinnen auszuüben ohne in der Defensive nachzulassen. Man hatte sich schließlich bisher gut verkauft und wusste um die eigenen Stärken. Hieran sollte angeknüpft werden. Leider gelang dies längst nicht mehr so gut wie im ersten Durchgang. Die ersten beiden Gegentore wusste man noch mit einem Doppelschlag zum 3-4 zu beantworten, anschließend schlichen sich immer mehr einfache Fehler in das Spiel der 96erinnen ein. Grimma übernahm die Spielkontrolle und wusste die eigene spielerische Überlegenheit immer besser auszunutzen. Man ließ dem Gastgeber kaum noch längere Ballbesitzphasen, erzwang Abspielfehler und bestrafte Unachtsamkeiten eiskalt. So  stand es kurz vor Ende der zweiten Spielperiode 3-8 aus Sicht der Hannoveranerinnen. Viele in der Halle - einschließlich einiger Hannoveranerinnen - hatten das Spiel zu diesem Zeitpunkt wohl schon abgeschrieben. Doch zwei schnell und kompromisslos ausgespielte Überzahlspiele innerhalb von nur 39 Sekunden sowie eine weitere Strafe gegen den Gast aus Leipzig in der Drittelpause selbst brachten die Hoffnung auf Seiten der Gastgeberinnen zurück.

96 mit überragender Aufholjagd
Für die letzten 20 Minuten der regulären Spielzeit war die Vorgabe nun klar: Die anstehende Überzahlsituation sollte schnell gelöst werden und anschließend musste man alles in die Waagschale werfen. Sowohl offensiv als auch defensiv wollte man hohen Druck auf die Leipzigerinnen ausüben und so doch noch zurückkommen. Gesagt - getan. Nach nur 25 gespielten Sekunden zappelte der Ball erneut im Netz der Gäste. Man merkte den Damen aus Grimma die zunehmende Nervosität und Verunsicherung an, während Hannover immer mehr Rückenwind bekam und die Aufholjagd ungeahnte Kräfte hervorrief. Der Druck auf den Gegner wurde hochgehalten und endlich belohnte man sich auch für die eigenen Anstrengungen. Zwei weitere Treffer bis zum 8-8 Ausgleich schienen das Momentum endlich zu Gunsten der 96erinnen ausschlagen. Doch Grimma ab sich nicht geschlagen und konnte schnell mit der erneuten Führung aufwarten. Das Spiel lief schnell weiter mit vielen Chancen auf beiden Seiten doch erst 3 Minuten vor dem Ende waren es erneut die Hannoveranerinnen, die erneut den Ausgleich bejubeln durften! Es folgte das Time-Out sowie eine Umstellung auf zwei Reihen seitens der Leipzigerinnen. Und tatsächlich hatte Grimma die besseren Möglichkeiten zum Siegtreffer, doch eine Entscheidung sollte erst in der Overtime fallen.

Last Minute Treffer entscheidet das Spiel
Die Verlängerung startete wild, beiden Teams merkte man das anstrengende und vor allem mental schwierige bisherige Spiel an. Auf beiden Seiten gab es gute Abschlüsse und haarsträubende Ballverluste. Genau so einen wusste Grimma abzufangen und zu kontern. Der erste Abschluss konnte noch mit einem Monstersave von Jordis Poerschke im Tor der 96erinnen pariert werden, nach drei weiteren Versuchen im Slotgedränge fiel dann doch noch der Treffer. Abpfiff, Jubel Grimma und Fassungslosigkeit Hannover.
Somit scheidet man zwar aus dem Pokal aus und verpasst die große Sensation hauchdünn, nichtsdestotrotz kann das Team aber stolz auf die gezeigte Leistung sein. So konnte man einem starken Gegner aus Leipzig/Grimma doch über weite Strecken der Partie Paroli bieten und sie bis an den Rande einer Niederlage bringen. Schlussendlich geht der Sieg für Grimma, die insbesondere im Mitteldrittel den Klassenunterschied zwischen den Teams deutlich aufzeigten, in Ordnung, auch wenn wir uns natürlich den Lucky Punch als Lohn für unsere kämpferische und engagierte Leistung ebenso gewünscht hätten. Für die Zukunft weiß man nun, woran man arbeiten muss und in welchen Bereichen man eben einem deutschen Topteam noch deutlich hinterherhinkt.
Wir wünschen unserem Gegner viel Erfolg beim Floorball Final4 2020 in Berlin und hoffen auf eine Chance zur Revanche im nächsten Jahr!

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