"Diese Jungs kann man nur auf diese Weise identifizieren"
"Wir bewerten bei Talentsichtungen nicht primär die aktuelle Wettkampfleistung, die man auf dem Platz in der Spielbeobachtung sehen kann", sagt Achim Sarstedt. "Wir nutzen auch unsere subjektive Einschätzung der isolierten technomotorischen Fähigkeiten und Qualitäten der Jungs." Das heißt also: Es zählt nicht in erster Linie, was potenzielle Akademiespieler aktuell in den Spielen auf den Platz bringen, sondern auch, welches Potenzial Scouts, Trainer und nicht zuletzt Sarstedt selbst ihnen zutrauen. "Einige Spieler, die spät entwickelt sind, fallen da nämlich durchs Raster", sagt Sarstedt. "Diese Jungs kann man nur auf diese Weise identifizieren." Der weitere Weg, nachdem ein Talent identifiziert worden ist, ist auch klar definiert: "Die subjektiven Eindrücke können im nächsten Schritt durch Tests objektiviert werden."
Ein bekannter Name in der U19
Auf Basis dieses neuen Modells erfolgte seit Anfang Juli die Umstrukturierung in der Talente-Erkennung der 96-Akademie. "Das Modell wird sowohl auf die eigenen Spieler angewandt als auch auf Spieler bei Sichtungen und Probetrainings", erklärt der Sportliche Leiter der Akademie. Verpflichtet wurden in der U19 seither der Torwart Alexander Wacker (SpVgg Unterhaching) sowie die Feldspieler Mathew Collins (Astoria Walldorf), Ayhan Cankor (HSC Hannover) und Patrick Böhmker (JFV Borstel). Ein bekannter Name ist dabei: Mathew ist der Sohn von Musiker Phil Collins. Sarstedt ist wichtig, eines dabei zu betonen: "Er spielt nicht bei uns, weil er einen prominenten Vater hat, sondern bei der Sichtung in einigen Kriterien ganz besonders aufgefallen ist. Das gilt aber auch für die anderen Spieler, die wir dazu geholt haben."
Sarstedt hat mit diesem Modell der Talentidentifizierung bereits bei seinen vorherigen Stationen im Selektionsprozess von Talenten gute Erfahrungen gemacht. Diese Erkenntnisse ebnen nun den neuen Weg in der 96-Akademie.