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Laufbereitschaft, Zweikampfhärte und Ballbesitz

Bis zum zehnten Spieltag lief es ordentlich bei Hertha BSC. Seitdem sind nur noch vier Punkte hinzugekommen. Vor dem Duell mit den Berlinern in unserer Heinz von Heiden Arena am Sonntag (Anpfiff: 13.30 Uhr) beleuchten wir mögliche Gründe, beschäftigen uns mit ihren Stärken und heben die wichtigsten Säulen im Team hervor - lest hier unseren Gegnercheck.

/ Profis
Interner Top-Scorer und wichtige Säule: Michael Cuisance. (Foto: DFL/GettyImages/Christian Kaspar-Bartke)

Mittelfeld der Tabelle
Genau zehn Jahre spielte Hertha BSC zuletzt am Stück in der Bundesliga, bis in der Saison 2022/23 der Abstieg erfolgte. Vergangene Spielzeit schloss der Hauptstadt-Klub auf Platz neun ab und auch in dieser Saison sind die Berliner vor dem Jahresabschluss bei Hannover 96 in ähnlichen Tabellenregionen unterwegs. Auf Rang elf mit 21 Punkten geht die "Alte Dame" in den 17. Spieltag und steht damit sprichwörtlich zwischen den Relegations-Stühlen - sieben Zähler sind es auf den Drittplatzierten Paderborn, acht auf den SSV Ulm auf Rang 16.

Schwächere Phase, aber auswärtsstark
Dabei sah es für Hertha bis zum zehnten Spieltag noch wesentlich besser aus. Da stand Berlin noch auf Platz sechs - allerdings mit nur drei Punkten Rückstand auf die Spitze. Seitdem haben die Hauptstädter in den sechs Partien nur noch vier Zähler geholt, die letzten zwei Begegnungen gingen sogar verloren - 1:2 in Fürth und 1:2 gegen Münster. Einzig der 1. FC Nürnberg hat in diesem Zeitraum noch weniger gepunktet (drei). Ein Wermutstropfen für die Reise in die niedersächsische Landeshauptstadt könnte die vorhandene Auswärtsstärke sein. Ligaweit hat Hertha auswärts die drittmeisten Punkte gesammelt, 14 ihrer 21.

Gehemmter Top-Scorer
Ein Zusammenhang dieser schwächeren Phase besteht mit Ex-Bayern-Profi Michael Cuisance. So trumpfte der Franzose an den ersten zehn Spieltagen mit acht Torbeteiligungen (vier Tore, vier Vorlagen) auf, an den besagten letzten sechs Spieltagen kamen keine weiteren Scorer-Punkte dazu. Die Mühen können dem Mittelfeldmann aber auch nicht abgesprochen werden. Der 24-jährige Neuzugang - kam aus Italien vom Serie A-Aufsteiger FC Venedig - hat in diesem Zeitraum sowohl die größte Laufstrecke absolviert als auch die meisten Zweikämpfe bestritten.

Intensiv, robust und Ballbesitz
Diese Stärken spielen dem Spielstil von Trainer Cristian Fiel, der im Sommer vom 1. FC Nürnberg nach Berlin wechselte, wortwörtlich in die Karten. Die überdurchschnittliche Intensität des Berliner Spiels brachte ihnen die meisten Karten der Liga ein - bislang ohne Platzverweis, aber 50 Gelbe Karten. Sie begehen die meisten Fouls (206) nach unseren Roten (210), haben aber den zweitmeisten Ballbesitz (53 Prozent) hinter Magdeburg (56). Mögliche Schlussfolgerung: Hertha versucht möglichst viel den Ball zu haben und bei Verlust ins kompromisslose Gegenpressing zu gehen.

Führungs-Phänomen
Allerdings verfolgt die Hertha das Phänomen, dass sie mit einer eigenen Führung nicht zurechtkommen. In fünf der letzten sechs Pflichtspielen hat die "Alte Dame" den ersten Treffer der Partie erzielt, aber keines davon gewonnen - einzig der Rückstand in Magdeburg wurde in einen Sieg umgemünzt. 96 ist da das komplette Gegenteil. Zieler & Co. hat als einziges Team der Liga nach Führung noch gar nicht verloren.

Eckfeiler der Mannschaft
Die wichtigsten Stützen im Fiel-Team sind einerseits Cuisance als interner Top-Scorer aus dem Mittelfeld heraus, Kapitän, Abwehrchef und Top-Zweikämpfer Toni Leistner und Außenverteidiger Jonjoe Kenny als Top-Vorlagengeber (fünf Assists). Hinzu kommen die gefährlichen Offensivspieler Ibrahim Maza, Florian Niederlechner und Derry Scherhant, die allesamt bei fünf Saisontoren stehen.

Große Verletzungssorgen
Ein weiteres, aktuelles Manko ist die lange Verletztenliste. In die Berliner Patientenakte reihen sich aktuell zehn Akteure ein, wovon auch bereits angesprochene Leistungsträger betroffen sind. Stürmer Niederlechner fehlt wegen einer Muskelverletzung, ebenso wie Kevin Sessa und Luca Schuler. Am Sprunggelenk verletzt sind John Brooks, Bilal Hussein und Michal Karbownik. Jeremy Dudziak und Marten Winkler laborieren an einem Muskelfaserriss, Linus Gechter an einer Wadenverletzung. Schmerzlich vermisst wird zudem Fabian Reese, der wie drei seiner Kollegen mit dem eigenen Sprunggelenk kämpfen und so in dieser Spielzeit auf erst 45 Minuten kommt. 96-Trainer Stefan Leitl hingegen kann fast aus dem Vollen schöpfen. Einzig Phil Neumann hat bereits Winterpause wegen einer Gelbsperre.
cvm

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