Trainereffekt
Der SSV Jahn Regensburg schloss die Hinrunde auf dem letzten Tabellenplatz ab. Mit elf Punkten haben die Bayern aber losen Kontakt zum rettenden Ufer, fünf Zähler mehr hat Preußen Münster auf dem Konto. Einen Sieg entfernt wäre zumindest der Relegationsplatz, den der SSV Ulm vor dem Start ins neue Jahr inne hat. Seitdem aber Andreas Patz, der Aufstiegstrainer Joe Enochs nach dem 10. Spieltag beerbte, an der Seitenlinie steht, geht die Tendenz leicht bergauf.
Heimstärke
Unter dem 41-Jährigen sammelte der Sport- und Schwimmverein in sieben Partien sieben der elf Punkte. Auch zum Abschluss des Jahres 2024 konnte der Jahn unter dem beförderten Enochs-Co-Trainer performen und einen 2:1-Heimsieg gegen die aufblühenden "Lilien" aus Darmstadt feiern. Sollte Regensburg gegen Hannover 96 nicht verlieren, würden sie erstmals in dieser Saison in zwei Spielen in Folge punkten. Ohnehin holt der SSV seine Zähler gerne im heimischen Jahnstadion. Zehn ihrer elf Punkte fuhren die Domstädter auf dem eigenen Rasen ein.
Verbesserte Defensive
Ein möglicher Faktor für die Leistungssteigerung unter Patz ist die stark verbesserte Abwehrarbeit. An den sieben Spieltagen mit ihm auf der Bank kassierte Regensburg neun Gegentore, in den zehn Partien davor ganze 30. Nichts desto trotz sind die in Summe 39 Gegentreffer die meisten der Liga, während unsere Roten diese Kategorie mit 17 anführen. Auch bei der Anzahl an Toren (neun) bilden die Bayern das Schlusslicht.
Wintertransfers
Um den insgesamten Aufwärtstrend zu unterstreichen und im Kampf gegen den Klassenerhalt weiterhin anzugreifen, ist Regensburg zur Halbzeit des Transferfensters bereits vierfach aktiv geworden und hat sich in jedem Mannschaftsteil der Feldspieler zweitligareif verstärkt. Von der Ligakonkurrenz wechselten Linksverteidiger Tim Handwerker (1. FC Nürnberg), Mittelfeldmann Anssi Suhonen (Leihe; Hamburger SV) und Angreifer Sargis Adamyan (Leihe; 1. FC Köln) an die Donau. Außerdem wurde Außenverteidiger Frederic Ananou aus der höchsten belgischen Spielklasse von St. Truiden verpflichtet.
Spielidee
Alles Akteure, die sich gut in die Spielidee von Patz einfügen lassen. So agierte der SSV zuletzt immer aus einer Dreierkette mit den neumodischen "Schienenspielern" heraus. In der Offensive wird variiert, mal mit zwei, mal mit drei Stürmern gespielt. Der torgefährlichste Mann agiert allerdings aus dem Mittelfeld oder der rechten Schiene aus. Christian Viet ist mit einem Treffer und zwei Assists der Top-Scorer in Regensburg.
Krankenstand
Auch häufig für Unruhe in der gegnerischen Abwehr sorgt Kai Pröger. Der mit zwei Toren - gemeinsam mit Eric Hottmann und Noah Ganaus - führende der internen Torjägerliste muss wegen der fünften Gelben Karte aber aussetzen. Außerdem ist die Krankenakte gut gefüllt: Stürmer Dejan Galjen fehlt noch länger wegen einer Syndesmosebandverletzung, ebenso Linksverteidiger Oscar Schönfelder mit einem Kreuzbandriss, an der gleichen Verletzung laboriert Mittelfeldmann Christian Schmidt. Die Abwehrspieler Benedikt Saller und Nico Ochojski sowie Eigengewächs Max Meyer befinden sich im Aufbautraining.
Hinspiel
Das Hinspiel in der Heinz von Heiden Arena entschied 96 mit 2:0 für sich. Nicolo Tresoldi und Jannik Dehm hießen die Torschützen zum Saisonauftakt in der niedersächsichen Landeshauptstadt. Sollten unsere Roten auch das Rückspiel gewinnen, würde in diesem Duell erstmals die Auswärtsmannschaft gewinnen. Zudem ist die Begegnung für unseren neuen Cheftrainer André Breitenreiter das erste Pflichtspiel nach seiner Rückkehr. Außerdem könnten auch die Neuzugänge Kenneth Schmidt (Leihe; SC Freiburg) und Boris Tomiak (1. FC Kaiserslautern) zu ihren 96-Debüts kommen.
cvm