Das sagte Hannovers Constant Djakpa (23) am 11. November um kurz nach Mitternacht zu BILD – sechs Stunden nach dem Selbstmord von Kapitän Robert Enke (†32).

Ahnte Djakpa damals schon, was jetzt bittere Realität ist? Zerbricht Hannover an der Enke-Tragödie?

Seit Enkes Tod gewann Hannover 96 kein Spiel mehr, rutschte auf Relegationsplatz 16 ab. Gestern feuerte Sportdirektor Jörg Schmadtke (45) Trainer Andreas Bergmann (50) – der Enke-Tod aber bleibt trotzdem in den Köpfen.

Verteidiger Christian Schulz (26) gibt zu: "Natürlich fehlt uns Robert – sportlich und menschlich."

Mittelfeldmann Jan Rosenthal (23) betont: "Robert wäre in dieser Situation ein wichtiger Spieler für uns, klar fehlt er."

Gerade in kritischen Phasen war Enke mehr als nur ein Klasse-Torwart. Der Kapitän marschierte auf und neben dem Platz vorneweg, sprach unangenehme Dinge knallhart an.

Damit strahlte er auf seine Kollegen eine Sicherheit aus, die jetzt an allen Ecken und Enden fehlt.

Geblieben ist nur die schmerzhafte Erinnerung.

Seit Enkes Tod spielt 96 mit einer kleinen schwarzen "1" auf der Trikotbrust. Die Rückennummer "1" soll nie wieder vergeben werden.

Bis vor kurzem hing unter dem Dach der Westtribüne ein 6,5x6,5-Meter großes Enke-Trikot – 96 hat es vor dem Hertha-Spiel abgehängt.

"Wir haben gedacht, das würde der Mannschaft helfen, aber das war offenbar nicht der Fall", sagte Schmadtke.

Auch ohne Enke-Trikot präsentierten sich die Spieler in einem desolaten Zustand.

96 ist nicht die erste Mannschaft, die nach einem Todesfall abstürzt. Espanyol Barcelona steckt seit dem Herztod von Kapitän Dani Jarque im Abstiegskampf.

Auch Benfica Lissabon kam 2004 in der portugiesischen Liga nach dem Herzinfarkt von Miklos Feher völlig aus dem Tritt. Tragische Unglücksfälle.

Aber mit dem Selbstmord eines Mitspielers musste noch keine Profimannschaft fertig werden...

Zerbricht 96 an der Enke-Tragödie? Kapitän Arnold Bruggink verspricht: "Wir werden Robert nie vergessen. Und wir steigen nicht ab."