NIEMALSALLEIN

Heckings Gedankenspiele für die „Roten“ in Rostock: Chance für Bruggink, Stajner oder Lauth?

 

 

Von Volker Wiedersheim

Hannover. Der teuerste Transfer in der Vereinsgeschichte des Fußball-Bundesligisten Hannover 96: Mike Hanke gibt dem Aufschwung bei Hannover 96 Gesicht. Obwohl der Vier-Millionen-Euro-Stürmer nun schon zehn Pflichtspiele in Serie ohne Torerfolg ist, gab es nur Applaus. Bis gestern. Da gab es vom 96-Trainer Dieter Hecking, der eigentlich über das bevorstehende Spiel gegen Hansa Rostock (Anpfiff morgen um 20.30 Uhr) reden wollte, einen Rüffel.

Hanke war zuletzt am 5. Spieltag beim FC Nürnberg als Torschütze erfolgreich. Sogar mit einem „Doppelpack“. Doch seither herrscht Torflaute, und so klagte der schmollende Star nach der Partie gegen Schalke: „Ich kriege zu wenig Bälle. Wenn ich sehe, wie viele Chancen Kevin Kuranyi hatte, ist das schon bitter.“ Das konterte Hecking jetzt mit klaren Worten: „Man hat am Wochenende deutliche Unterschiede sehen können zwischen Kuranyi und Hanke. Er sollte sich nicht darauf ausruhen, dass er nicht so die Bälle kriegt, wie er das erhofft. Er muss auch präsenter werden und klarer von seiner Spielanlage her“, forderte Hecking und schob dann noch einen väterlich weisen Rat nach: „Er macht ja keine schlechten Spiele, aber es ist immer gut, sich erst mal an die eigene Nase zu fassen.“

Doppelt wichtig. Denn Hankes Hadern mit seinen Flanken-Lieferanten birgt den Hinweise darauf, dass das 96-Kollektiv nicht unerschütterlich ist. Aber gerade gegen Hansa Rostock wird es darauf ankommen. So riet Hecking Hanke: „Nicht verzweifeln, einfach noch mal eine Schippe drauflegen.“ Und die ganze Mannschaft stimmte er auf einen Gegner ein, der „was Aggressivität, Zweikampfstärke und Laufbereitschaft angeht hoch engagiert ist und bis an die Grenze geht“. Die Rostocker gelten als besonders heimstark: „Die müssen zu Hause den Klassenerhalt sichern. Die fighten bis zum Gehtnichtmehr“, sagte Hecking und führte als mahnendes Beispiel die Schalker an, die aus dem Ostseestadion nur einen Punkt und viel Ärger mitbrachten.

Rein vom Fußballerischen her hält Hecking 96 für das fraglos bessere Team. Wie sich das genau zusammensetzt, bleibt vorerst Spekulation. Fest steht, dass Szabolcs Huszti und Rechtsverteidiger Steve Cherundolo nach Blessuren wieder dabei sind und Hanno Balitsch ins defensive Mittelfeld vorrückt.
Aber rechts und zentral im Mittelfeld sind mehrere Varianten denkbar. „Klar gibt es da Überlegungen nach zwei Spielen, mit denen man nicht so zufrieden sein konnte.“ Hecking widersprach zwar vorsichtiger Kritik an Sergio Pinto, doch bloße Begeisterung lösten dessen jüngste Auftritte auch bei dem 43-Jährigen nicht aus. Und er weiß, dass Arnold Bruggink, ein Anwärter auf Pintos Position, immer ungeduldiger wird. Und auch Jiri Stajner ist eine Option, pendelt der transferwillige Tscheche doch zwischen 96-Trotz und dem Wunsch, sich anderen Klubs zu empfehlen. Und schließlich bleibt Benjamin Lauth, den Hecking geduldig aus dem Tief führen und auf dem Weg über jede denkbare Offensivposition viele Fehler verzeihen will. „Selbst, wenn er in Rostock die Chance kriegt und sie nicht nutzt, ist er für uns nicht ,verbrannt‘.“
Es könnte auf eine Pause für Jan Rosenthal hinauslaufen …

 

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