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Der Hochgeschwindigkeitsexpress aus Kaiserslautern

Am heutigen Freitagabend (Anstoß: 18.30 Uhr) spielt Hannover 96 beim 1. FC Kaiserslautern. Auf welcher Serie die "Roten Teufel" aufbauen können, was die Mannschaft auszeichnet und welchen Plan sie auf dem Platz verfolgen, lest Ihr hier.

/ Profis
Neuzugang Ragnar Ache hat in der Pfalz eingeschlagen. (Foto: DFL/Getty Images/Reinaldo Coddou H.)

Höhen und Tiefen
Der 1. FC Kaiserslautern hat in seiner Vereinshistorie schon einige Höhen und Tiefen durchlebt. Jeder Fußballfan wird sich allerdings an ein Ereignis ganz besonders erinnern: Als einziger Klub in Deutschland haben es die "Roten Teufel" als Aufsteiger zur Deutschen Meisterschaft geschafft. Unter Otto Rehhagel gelang dieses einzigartige Kunststück in der Saison 1997/98. Darauf folgten noch acht Bundesliga-Jahre, bis es am Betzenberg sportlich etwas windiger wurde. Der abermalige Aufstieg 2009/10 endete, mit den Abstiegen 2011/12 und 2017/18, in der Drittklassigkeit. Nach schweren Jahren in der 3. Liga kämpfte sich der FCK in der Spielzeit 2021/22 wieder zurück. Auf Platz drei gelandet, ging es mit neuem Trainer in der Relegation gegen Dynamo Dresden. Marco Antwerpen räumte den Posten zu dem ungewöhnlichen Zeitpunkt für den heutigen Coach Dirk Schuster, der nach einem torlosen Remis im Hinspiel, mit einem 2:0 in Dresden mit den Pfälzern aufstieg.

Achtbare Serie
An die neuesten Anfänge in der 2. Bundesliga kann sich Hannover 96 gut erinnern. Die vergangene Saison startete für unsere Roten beim Aufsteiger aus Rheinland-Pfalz. Am gefürchteten "Betze" unterlagen wir den Gastgebern durch ein Tor nach einem Eckball in letzter Sekunde mit 1:2, auch beim Rückspiel in unserer Heinz von Heiden Arena blieben für uns durch ein 1:3 die Punkte aus. Insgesamt hatte Lautern sich aufgrund einer starken Hinrunde vom Abstiegskampf ferngehalten. Zur Saisonhalbzeit rangierte das Team von Schuster auf einem starken vierten Platz, konnte die Form nicht halten, aber landete am Ende auf einem guten neunten Rang. Auch nach acht gespielten Partien in dieser Saison zeichnet sich eine ruhige Spielzeit mit Tendenz nach oben ab. In den ersten beiden Begegnungen hat der FCK zwar gegen den FC St. Pauli (1:2) und beim FC Schalke 04 (0:3) nicht gepunktet, seitdem haben die "Roten Teufel" allerdings auch kein Spiel mehr verloren. Ihr letztes Heimspiel gewann Kaiserslautern mit 3:1 gegen Hansa Rostock, vergangenes Wochenende gab es einen Zähler für ein 2:2 gegen Aufsteiger VfL Osnabrück. Vor dem neunten Spieltag hausieren die Pfälzer mit ihren 14 Punkten auf Platz sechs in Lauerstellung hinter Spitzenreiter St. Pauli und somit einen Zähler hinter 96.

Vielfache Hochgeschwindigkeit und neue Torgefahr
Schaut man sich im Reich der Zweitliga-Statistiken um, fallen zwei Dinge ganz besonders auf, die zum aktuellen Erfolg beitragen. Zum einen sind ligaweit die meisten Spieler unter den Top 25 in der Kategorie "Top-Speed", zum anderen gibt es einen neuen Stürmer in ihren Reihen, der alleine für sechs der 15 bisherigen Tore alleine verantwortlich ist. Im Geschwindigkeits-Ranking ist mit Aaron Opoku (36,02 km/h) der momentan zweitschnellste Spieler der Liga unterwegs, nur Christian Conteh (36,23) vom VfL Osnabrück ist flotter auf den Beinen. Außerdem belegen Tymoteusz Puchacz (35,65), Ragnar Ache (35,03), Jean Zimmer (34,96), Jan Elvedi (34,74) und Kenny Prince Redondo (34,55) die Plätze sechs, elf, 13, 18 und 21 - also satte sechs Akteure, wovon drei im Sommer neu dazugestoßen sind: Puchacz als Leihgabe von Union Berlin, Elvedi von Jahn Regensburg und Ache als "Königstransfer" von Eintracht Frankfurt. Diesem Ruf ist der Mittelstürmer bisweilen mit seinen erwähnten sechs Toren auch gerecht geworden. Mit disem Wert liegt der 24-jährige gemeinsam mit Laszlo Benes vom Hamburger SV auf dem geteilten dritten Platz hinter Haris Tabakovic von Hertha BSC und unserem Cedric Teuchert, die bei jeweils sieben Treffer stehen.

Defensive Kompaktheit und offensiver Überfall
Dieser geschärfte Sommertransfer-Blick auf das Tempo spiegelt sich auch im aktuellen Schuster-Fußball wieder. Der 1. FC Kaiserslautern läuft konstant mit einem 5-3-2- bzw. 3-5-2-System auf und ist auf den Schienenpositionen fast immer mit zweien der Hochgeschwindigkeitsspielern besetzt, sodass die Pfälzer auffällig tiefstehend agieren und nach Balleroberung blitzschnell nach vorne spielen. Unterstrichen wird diese taktische Marschroute von den durchschnittlich 42 Prozent Ballbesitz - ligaweit gemeinsam mit dem BTSV am wenigsten. Kurz, knapp und einfach: dem Gegner den Ball geben und aus einer kompakten Defensive heraus bei Ballgewinn überfallartig nach vorne agieren.
cvm

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