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Was macht eigentlich Jörg Sievers?

Als Spieler und Torwarttrainer war Jörg Sievers über 30 Jahre lang für Hannover 96 aktiv. Neben einigen Aufstiegen hatte er einen großen Anteil am Pokalsieg von 1992. Dazu ist er mit insgesamt 494 Spielen für die Roten der Spieler mit den zweitmeisten Einsätzen im 96-Trikot. Aber was macht der ehemalige Torwart heute?

/ Profis
Jörg Sievers ist mittlerweile als Immobilienmakler tätig. (Foto: IMAGO/Sportfoto Rudel)

Ein einmaliges Kunststück
Es war der 23. Mai 1992. Im Finale um den DFB-Pokal standen sich Borussia Mönchengladbach und Zweitligist Hannover 96 vor über 76.000 Zuschauerinnen und Zuschauern im Berliner Olympiastadion gegenüber. Sowohl nach Ende der regulären Spielzeit als auch nach der Verlängerung stand es 0:0. Das Elfmeterschießen entschieden die Roten schließlich mit 4:3 für sich – und schrieben damit Geschichte. Nie zuvor hatte ein Zweitligist den DFB-Pokal gewonnen. Bis heute ist dieses Kunststück einmalig.

Nach dem DFB-Pokalsieg reckt Sievers die Trophäe in die Luft. (Foto: IMAGO/Kicker/Liedel)

Brüder-Fern-Duell
Jörg "Colt" Sievers stand damals im 96-Tor, wurde mit zwei gehaltenen Elfmetern zum Helden und erinnert sich: "Ich glaube nicht, dass wir die allerbeste Mannschaft waren – auch nicht in der 2. Liga. Am Ende ist der Pokalsieg mein größter Titel, das schafft nicht jeder." Vier Jahre zuvor hatte sein Bruder Ralf mit Eintracht Frankfurt gegen den VfL Bochum (1:0) ebenfalls den DFB-Pokal gewonnen. "Mir war wichtig, dass ich nachziehen kann, damit ich mir nicht immer an Weihnachten das Gerede anhören muss", scherzt der ehemalige 96-Schlussmann.

Ein Leben als Immobilienmakler
Heute lebt Sievers ein Leben abseits der Öffentlichkeit, ist als Immobilienmakler in der Region Hannover tätig. "Ich bin viel in der Stadt und im Land hier unterwegs", erklärt er. Schon während seiner aktiven Karriere war er gemeinsam mit einem Partner in einer eigenen Firma als Versicherungsmakler tätig. Für seinen Job als Torwarttrainer bei den Roten und später als Co-Trainer unter seinem ehemaligen Mannschaftskollegen Daniel Stendel musste diese Tätigkeit aber ruhen.

Zeit als Stendels Co-Trainer
Im Januar 2020 war Sievers an Stendels Seite zum schottischen Klub Hearts of Midlothian gewechselt. Anderthalb Jahre später folgte er dem heutigen Trainer der U23 von Hannover 96 nach Frankreich zur AS Nancy. "Ich freue mich sehr, dass ich das gemacht habe. Schottland war eine super Erfahrung: tolle Menschen, tolle Stadt, toller Verein, tolles Land. Frankreich war auch sehr interessant, wieder etwas ganz anderes", so Sievers.

Lange Karriere bei den Roten
Mit Hannover und vor allem mit 96 ist der mittlerweile 58-Jährige noch immer stark verbunden. "Wenn man über 30 Jahre bei einem Verein ist, ist es doch klar, dass das nicht nur ein Arbeitgeber ist. 96 ist ein großer Teil meines Lebens", erzählt Sievers im Gespräch. Von 1989 bis 2003 stand er 14 Jahre lang in insgesamt 494 Pflichtspielen im Tor der Roten, ist damit der Spieler mit den zweitmeisten Einsätzen für Hannover. Im Anschluss trainierte er bis Januar 2020 fast 17 Jahre lang die Torhüter von 96.

Jörg Sievers als Torwart-Trainer der Roten. (Foto: 96/Kaletta)

"Bin immer per Liveticker dabei"
Auch heute verfolgt Sievers seinen Klub noch. Nach über 1000 Profispielen mit 96 als Spieler und Trainer ist er zwar mittlerweile nur noch relativ selten im Stadion, wenn die Roten spielen, "ich bin aber immer per Liveticker dabei oder versuche, mir die Spiele im Fernsehen anzuschauen." Dort sah er auch die vergangene Spielzeit des Teams von Cheftrainer Stefan Leitl. "Wir haben eine recht gute Saison gespielt. Ich hoffe natürlich, dass 96 irgendwann wieder in die Bundesliga aufsteigt, wo der Verein eindeutig hingehört."

"Das muss man auf dem Rasen schaffen"
Wie die Chancen der Roten in der kommenden Saison stehen, könne Sievers indes noch nicht sagen. "Man kann im Fußball nichts vorhersagen, aber man kann versuchen, eine möglichst ordentliche Mannschaft hinzustellen." Diese habe 96, sei damit allerdings in der starken 2. Bundesliga nicht allein. "Ich hoffe, 96 steigt auf, aber den Aufstieg kann man weder herbeireden noch erzwingen", legt Sievers sich fest. "Das muss man auf dem Rasen schaffen und das wird nicht einfach." Nichtsdestotrotz drückt "Colt" Sievers seinen Roten natürlich die Daumen.
hll

Sievers und die Mannschaft feiern einen 5:0-Heimsieg über Hansa Rostock in der Saison 1993/94. (Foto: IMAGO/Rust)
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