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Martin Harnik und Niclas Füllkrug mit besonderen Erinnerungen an ihre 96-Zeit

Spannender Talk von zwei Ex-96-Stürmern, die großen Anteil an einer erfolgreichen Zeit in Hannover hatten: Niclas Füllkrug und Martin Harnik quatschen in dessen Podcast "Flatterball" drauflos - dabei offenbaren sich auch neue, bisher noch nicht geläufige Perspektiven auf ihre gemeinsamen Jahre am Maschsee und ihre jeweiligen Karrierewege.

/ Klub

Erstes Thema: Hannover
Eigentlich ist Max Kruse Martin Harniks ständiger Podcast-Partner. Der weilt allerdings aktuell bei der Promi-Ausgabe des Reality-TV-Klassikers "Big Brother", weshalb es in "Flatterball"-Folge #39 FLUTLICHT UND NIESELREGEN zum Gespräch zwischen zwei ehemaligen 96-Torjägern kommt: Niclas Füllkrug, der aktuell wegen Achillessehnenproblemen kürzertreten muss und daher auch nicht beim DFB-Team weilt, ist "Hannos" Einladung gefolgt und nach einigen charmanten Spitzen zum Kruse-Start im "Big-Brother"-Haus ist die gemeinsame Zeit in Hannover direkt der erste Gesprächsblock.

Transfer-Doppel als Überraschung
"Es fing ja alles sehr skurril an, dass du genau einen Transfer hattest, bei dem wirklich niemand vorher Bescheid wusste", erinnert Füllkrug sich an den 18. Juli 2016. Hannover 96 hatte nach Bekanntgabe des Transfers von Niclas Füllkrug vom 1. FC Nürnberg an den Maschsee (und damit in seine Heimatstadt) zur Vorstellungs-PK geladen. Was aber tatsächlich niemand wusste: Als der damals 23-Jährige mit seinem Redepart fertig war, kam mit Martin Harnik, dessen Vertrag in Stuttgart ausgelaufen war, noch ein weiterer Neuer in den Pressekonferenz-Raum.

Martin Harnik und Niclas Füllkrug im April 2017 (Foto: IMAGO/Joachim Sielski)

Füllkrug wusste natürlich von der Überraschungsspielerpräsentation, kannte aber auch den Namen desjenigen nicht. "Da bist Du mir entgegengekommen", lacht "Fülle". "Ich habe mich auf jeden Fall mega gefreut", sagt er und wird plötzlich ernst, als er einen spannenden Vergleich zieht. Er habe zu Beginn seiner Laufbahn bei Werder Bremen mit Claudio Pizarro einen Spieler gehabt "zu dem ich aufschauen konnte, wo ich auch eine untergeordnete Rolle hatte – und dasselbe so ein Stückweit dann auch bei dir." Der heute 31-Jährige reflektiert: "Es war schon so, dass es mir zu der Zeit sehr guttat, jemanden zu haben, der schon mehr erreicht hatte als ich, der andere Ebenen erlebt hat und einfach weiß, worauf es ankommt."

Startschwierigkeiten bei Füllkrug
Aus Füllkrug und Harnik sollte schließlich das 96-Sturmduo der folgenden beiden Spielzeiten werden – allerdings mit Verzögerung. "Die erste Zeit in Hannover war nicht so leicht für mich", sagt Füllkrug. Harnik stimmt zu: "Einerseits sportlich, aber Du hast dich auch sehr, sehr schwergetan, in diese Mannschaft hineinzufinden." Das Team, erinnert Harnik sich, habe den mit seinem selbstbewussten Auftreten manchmal aneckenden Füllkrug erst einmal beobachtet. "Es ist vielleicht kein schlechter Charakter, aber ein schwieriger Charakter", hätten sich die Teamkollegen gedacht. Dann aber sei das Wintertrainingslager in Jerez gekommen. "Einen Abend waren wir in Sevilla", weiß Harnik noch genau, "und da haben wir uns alle Lampen ausgeschossen. Gemeinsam als Mannschaft – komplett geschlossen. Da haben wir so lustige Sachen erlebt, sind ja auch in diesem Trainingslager nochmal ganz eng zusammengerückt."

Auch das 96TV-Kultformat "Spielerduell", in dem beide auftraten, wird erwähnt: "wo wir uns totgelacht haben", schmunzelt Harnik. "Das waren alles so kleine Bausteine, wo wir gemerkt haben: 'Fülle' ist 'ne Legende." Was bisher nicht bekannt war: Beide Stürmer haben auch privat oftmals Zeit miteinander verbracht – "legendäre Spieleabende" habe es bei Harnik zu Hause gegeben.

Martin Harnik trug von 2016 bis 2018 das 96-Trikot, Niclas Füllkrug von 2016 bis 2019. (Foto: 96/Kaletta)

Über das Gefühl als Stürmer
Nun, sieben Jahre später haben die beiden Stürmer noch immer viel zu besprechen – da geht es natürlich auch um das Gefühl, den Ball ins Netz zu befördern. "Diese Geilheit und diese Wichtigkeit, Tore zu schießen, ist ungebrochen", sagt Harnik. Der 37-Jährige beweist für die TuS Dassendorf  in der fünftklassigen Oberliga Hamburg noch immer seinen ausgeprägten Torriecher und wurde dort zweimal in Folge Torschützenkönig. "Das eine ist ja", wirft Füllkrug ein, "du wirst von den Fans gefeiert, aber das andere ist, du schießt ein Tor und nach dem Spiel kommt die ganze Mannschaft auf den Platz und du spürst, du hast deiner Mannschaft geholfen." Es sei "dieses Stürmer-Ding: Du hast zehn Jungs hinter dir, die sich über 90 Minuten zerreißen, damit du vorne der gefeierte Held bist. Aber wenn du das erfüllst, dann danken sie es dir auch und machen es auch gerne. Dieses Gefühl habe ich so krass in der Nationalmannschaft, wenn ich spiele."

Apropos Teamgefühl: Harnik habe letztens bei einer Veranstaltung Felix Klaus (heute Fortuna Düsseldorf) und Marvin Bakalorz (zuletzt MSV Duisburg) getroffen, sofort über die 96-Zeit gesprochen und einmal mehr festgestellt, dass "keine Mannschaft in unserer Profilaufbahn so geil war wie unsere Mannschaft in Hannover damals." Eine "geile Truppe" verbindet auch Füllkrug natürlich mit dem 96-Aufstieg 2017 – ähnlich sei es im Zweitligajahr mit Werder Bremen (2021/22) gewesen. "Witzigerweise beides die Jahre in der 2. Liga, die einen auf mannschaftlicher Ebene so prägen", stellt Harnik fest. Dann sagt der heutige deutsche Nationalspieler (22 Einsätze, 14 Tore) Füllkrug einen bemerkenswerten Satz: "Von den Emotionen her waren die beiden Aufstiegsjahre die schönsten in meiner Karriere – und das, obwohl ich letztes Jahr Champions-League-Finale gespielt habe."

Viele Anekdoten zum Schmunzeln und Nachdenken
Der Harnik-Füllkrug-Podcast ist in vielerlei Hinsicht eine wunderbare Hommage an eine zweifelsohne denkwürdige und sehr besondere 96-Zeit rund um den Bundesliga-Aufstieg 2017. Aber er ist durchaus weit mehr als das. In anderthalb Stunden gehen beide ehrlich und tief ins Gespräch, wenn es um das Mindset, die Ernährung und den Trainingseifer eines Fußballprofis geht, berichten immer wieder Anekdoten zum Schmunzeln und Nachdenken aus ihren fraglos beachtlichen Karrieren bis hin zu Füllkrugs frischen London-Erfahrungen nach seinem Wechsel zu West Ham United.

Sollte Max Kruse also noch etwas länger im "Big-Brother"-Haus verweilen, spräche gewiss nichts gegen eine zweite Auflage des Talks der beiden Ex-96-Stürmer, die auch neben dem Platz nach wie vor prächtig harmonieren. Wer den ganzen, sehr empfehlenswerten "Flatterball" hören möchte, findet ihn überall, wo es Podcasts gibt – z.B. bei Spotify.
hec

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