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Sportliche und schulische (Aus-)Bildung als Performance-Faktor

Seit über 20 Jahren herrscht zwischen Hannover 96 und der DFB-Eliteschule KGS Hemmingen eine äußerst enge und vertrauensvolle Kooperation. Was sich zu diesem Schuljahr verändert hat, lest Ihr hier.

/ Profis, Akademie
Sven Achilles (rechts) ist Sportkoordinator der KGS Hemmingen. (Foto: 96/Redaktion)

Plan A verbindet 96 und Schule
In der 96-Akademie leben von der U11 bis zur U23 knapp 200 Nachwuchstalente ihren Traum Fußballprofi zu werden. Die allermeisten von ihnen besuchen noch die Schule. Alle Leistungszentren müssen für die Lizensierung durch den DFB die Zusammenarbeit mit einer Partnerschule vorweisen. In Hannover ist das die Carl-Friedrich-Gauß-Schule (KGS) Hemmingen. Weit über die DFB-Auflagen hinaus ist in über 20 Jahren eine äußerst enge und vertrauensvolle Kooperation zwischen Hannover 96 und der DFB-Eliteschule KGS Hemmingen entstanden, die in dieser Form bundesweit außergewöhnlich sein dürfte. Per Mertesacker, Sebastian Kehl, Waldemar Anton und Nicolo Tresoldi sind nur einige bekannte Absolventen der Carl-Friedrich-Gauß-Schule. Neben der sportlichen Ausbildung auf Topniveau, stellt parallel dazu das Erreichen des bestmöglichen Schulabschlusses von jeher das Ziel von Hannover 96 und der Kooperativen Gesamtschule (Gymnasium, Haupt- und Realschule unter einem Dach) dar. Die 96-Akademie und die KGS Hemmingen arbeiten seit etwa zweieinhalb Jahren sehr intensiv projektbezogen an der Optimierung der zwei gleichzeitig ablaufenden Ausbildungen. Mit dem österreichischen Duale Karriere-Unternehmen TW1N, das u.a. auch mit Red Bull Salzburg kooperiert, konnte eine externe, unabhängige Beratung gewonnen werden, die in Person von Geschäftsführer Wolfgang Stockinger am Standort Hannover mit der Arbeitsgruppe bereits wertvolle Entwicklungen auf den Weg gebracht hat. „Plan A - Duale Karriere für 96-Nachwuchsleistungsfußballer“ ist der geniale Name des Projekts, denn nach Stockinger gibt es keinen so häufig zitierten Plan B, „Plan A“ umfasst in Hannover beides - Fußball und Schule!

96-Skills  - Ein neues Schulfach
Jüngstes Beispiel für einen spannenden Praxisbaustein des Projekts ist ein neues Schulfach für Akademiespieler des 9. und 10. Jahrgangs. Angedockt an die curricularen Vorgaben des Faches Werte und Normen wird in diesem Schuljahr erstmals WuN - 96-Skills unterrichtet. "Einmal wöchentlich kommen die Neunt- und Zehntklässler von Hannover 96 für das Fach Werte und Normen zusammen und arbeiten an Themen wie Identität, Persönlichkeit, Begabungen, psychische Gesundheit, Zukunfts- und Finanzplanung, gesunde Ernährung, Zeitmanagement sowie vieler weiterer „Skills“, die die Jungs auf und neben dem Platz stärker machen", erklärt Sven Achilles, Sportkoordinator der KGS Hemmingen. Wolfgang Stockinger, TW1N, belegt anhand mehrerer wissenschaftlicher Studien in verschiedenen Leistungssportumgebungen, dass sich eine duale Karriere auch positiv auf die sportliche Leistung auswirkt. "Vor diesem Hintergrund ist es unser Ziel, dass die Nachwuchstalente - wenn sie diese Wechselwirkung erkennen und idealerweise sogar  selbst erleben - eine intrinsische Motivation für die Schule entwickeln und diese dann eben auch bestmöglich meistern“, beschreibt Achilles.

Unterstützung durch Ex-Profis
Dafür kommen auch ehemalige Profis wie Christian Schulz, Dirk Lottner oder Jan Rosenthal in den Unterricht, um über ihre Erfahrungen aus dem nicht immer so glamourösen Leben als Profifußballer zu berichten, um den Jungs retrospektiv auch für ihre Entwicklung Impulse zu geben. „Ich überlasse den Experten dann die Leitung des „Workshops“ und moderiere den Austausch lediglich,“ erklärt Achilles die veränderte Rolle der Lehrkraft. Natürlich sind auch die sozialen Medien ein omnipräsentes Thema. Die Jungs müssen im Rahmen eines optimalen Zeitmanagements eigenverantwortlich entscheiden, wie sie Social Media nutzen und wie viel Zeit sie dafür opfern. Bestimmte ‚Wochenaufgaben‘ sollen Auswirkungen erfahrbar machen und das Bewusstsein im Umgang damit schärfen“, berichtet Achilles. Ohne Unterstützung durch den DFB und das Kultusministerium wäre jedoch weder das Projekt „Plan A“ noch die Einführung des Schulfaches „96-Skills“ möglich gewesen. Julian Battmer, Leiter der 96-Akademie, unterstreicht die Bedeutung des Zusammenspiels von Sport und Bildung: "Die Schule spielt oft eine tragende Rolle, wenn es für junge Talente um einen Vereinswechsel in ein NLZ geht. Mit der KGS Hemmingen hat Hannover 96 einen perfekten Partner, mit dem die Zusammenarbeit bereits seit über 20 Jahren reibungslos gelingt und mit dem wir gemeinsam die Qualität der sportlichen und schulischen Ausbildung stetig optimieren. Das gegenseitige Vertrauen ist enorm, das wissen und schätzen alle Beteiligten sehr.“ Ein entscheidender Faktor für den Wechsel zu Hannover 96 und für den Besuch der Carl-Friedrich-Gauß-Schule ist auch das Frühtraining, das die Spieler morgens vor der Schule ihre ganz individuelle Leistungsfähigkeit steigern lässt. Die anschließende konzentrierte Arbeit in der Schule fordert den Talenten zwar einiges ab, fördert gleichzeitig aber Resilienz und Durchsetzungsvermögen. Werte, die sowohl auf dem Platz, als auch daneben eine bessere Performance ermöglichen. „Der Weg mit hervorragenden Rahmenbedingungen für eine optimale sportliche und schulische Entwicklung ist vorhanden, nur gehen müssen ihn die Talente selbst“, betonen Achilles und Battmer. Ganz im Sinne von „Plan A“, überzeugt, entschlossen und ganz bewusst!
mi

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