Trotz Niederlage immer noch dran
In Karlsruhe gab es am Freitagabend nach zuvor elf ungeschlagenen Spielen in Folge die erste 96-Niederlage in diesem Jahr. Beim 0:1 im Wildpark kamen die Roten zunächst gut ins Spiel, nach rund einer halben Stunde gelang die Umsetzung des Matchplans allerdings nicht mehr so konsequent – und blieb das zweite Spiel in Folge ohne eigenen Treffer. Kurios ist: Trotz der Niederlage beträgt der Abstand auf Relegationsrang drei nach den weiteren Resultaten des Wochenendes weiterhin nur drei Punkte, vor 96 stehen hinter den drittplatzierten Magdeburgern allerdings auch noch vier weitere Teams, die auf ihre Chance lauern, um wie der FCM an diesem Spieltag vorzuschieben. Mit dem 0:1 beim KSC hat die Elf von André Breitenreiter einen solchen Schritt selbst verpasst.
"Haben nicht oft genug zugeschlagen"
"Es wird diese Möglichkeiten geben", sagt der 96-Cheftrainer mit Blick auf die 2. Liga, in der im gesamten Saisonverlauf auch die Teams in der Spitzengruppe immer wieder strauchelten und Punkte ließen. "Aber dann musst du auch da sein und zuschlagen - und wir haben nicht oft genug zugeschlagen, dafür hätten wir die Chancen einfach effizienter nutzen müssen." Das belegt auch die Statistik: Mit 556 Torschüssen liegt 96 ligaweit auf Rang 3. 34 erzielte Tore sind allerdings die fünftwenigsten der 18 Zweitligateams. Um das zu ändern, brauche es "noch mehr diesen letzten Mut und die Entschlossenheit, eine große Leidensfähigkeit und einfach diesen unbändigen Willen."
Nach wie vor die beste Defensive
Oftmals fehlte – beim KSC und in mehreren weiteren Spielen der Rückrunde – in den einzelnen Situationen nicht viel. Genau deshalb traut der 96-Chefcoach seiner Mannschaft sehr wohl zu, die notwendigen Schlüsse zu ziehen und es in den kommenden Spielen in den notwendigen Aspekten besser zu machen. "Es sind viele Punkte, die total positiv sind", sagt er und meint dabei nicht nur das Erarbeiten von Großchancen, sondern auch die defensive Stabilität. Mit 27 Gegentreffern ist 96 nämlich nach wie vor das mit Abstand beste Team gegen den Ball.
"... weil es einfach möglich ist"
"Ich habe von Anfang an eine große Chance gesehen, und die sehe ich auch immer noch, weil es eben einfach möglich ist." Mit Blick auf sein Team hebt Breitenreiter "unsere mannschaftliche Geschlossenheit" hervor. Und betont: "Die Jungs wollen schon, das müssen wir aber auch übertragen aufs Spiel - mit dieser Energie über 90 Minuten, und nicht nur über 30." Wie in Karlsruhe – wohlgleich es auch danach noch Gelegenheiten gab wie das zurückgepfiffene Tor von Havard Nielsen (74.) und die Großchance von Lars Gindorf in der siebten Minute der Nachspielzeit.
Zuschlagen gegen Elversberg
Breitenreiter stellt klar: "Es war unser Ziel, bis zum Ende in Schlagdistanz zu bleiben", und das sei mit Blick aufs Tableau weiterhin der Fall. "Aber um nachher auch die Früchte zu ernten, musst du zuschlagen. Das haben wir nicht oft genug getan - und das müssen wir uns kritisch vorwerfen lassen." Die nächste Möglichkeit bietet sich der Breitenreiter-Elf am Samstag (Anpfiff: 13 Uhr; zu den Tickets), wenn die SV Elversberg in Hannover gastiert. Die Saarländer holten am vergangenen Wochenende einen 6:0-Kantersieg gegen den SSV Jahn Regensburg und reisen mit einem Punkt Vorsprung auf 96 auf Platz sechs stehend in die niedersächsische Landeshauptstadt. Die Marschroute ist also klar: Zuschlagen und am Gegner vorbeiziehen.
jb