NIEMALSALLEIN

„Leila“ ist ein klangvoller Name. So heißt das Baby der Familie Enke. Robert (31) und Teresa (33) adoptieren die zwei Monate alte Leila.

 

„Wir haben den Namen ausgesucht“, sagt Enke stolz. Bereits seit einer Woche wohnt die Kleine im Zuhause der Enkes auf dem umgebauten Familienbauernhof bei Neustadt. Für den Nationaltorwart und seine Frau ging ein Herzenswunsch in Erfüllung. „Es ist ein tolles Gefühl“, so Enke. Wenige Monate nach dem Tod seiner leiblichen Tochter Lara, die im September 2006 an einer angeborenen Herzerkrankung starb, hatte der 96-Kapitän bereits angekündigt, die Familienplanung sei noch nicht abgeschlossen. Auch eine Adoption sei möglich, sagte Enke im Frühjahr 2007. Seit einem Jahr hatten sich die Enkes deutschlandweit beworben. Damit gehörten sie zu den durchschnittlich 20 000 Paaren, die sich ein Adoptivkind wünschen.

Nur für 4000 geht der Traum in Erfüllung. „Ein absoluter Glücksfall“, sagt Enkes Berater Jörg Neblung. Vor einer Woche zog Leila dann endlich ein, die leibliche Mutter und die Behörden hatten ihre Zustimmung erteilt. „Natürlich muss man ab und zu nachts aufstehen. Aber sie ist wirklich völlig problemlos“, berichtet Enke. Die Adoption, heißt es, bedeute noch nicht das Ende der Familienplanung. Zurzeit leben neun Hunde, Robert, Teresa und nun Leila auf dem Enke-Anwesen. Das Haus ist jetzt schon gut gefüllt. Heißt das, Enke hat Wurzeln geschlagen und steht nun für immer bei 96 im Tor?

Berater Neblung: „Karriereplanung und Familienplanung sind zwei Kisten, die nicht zwangsläufig verbunden sind.“ Sollte Enke den Verein doch wechseln, wird er wohl pendeln. Neustadt bleibt Familiendomizil. Am Montag teilte Enke sein neues Glück mit der 96-Mannschaft. Es gab zahlreiche Glückwünsche von Trainern und Spielern – vor allem von jenen langjährigen 96-Wegbegleitern wie Altin Lala, Michael Tarnat, Hanno Balitsch oder Arnold Bruggink, die Enkes Trauer um Lara vor zweieinhalb Jahren miterlebt haben.

Auch 96-Chef Martin Kind strahlte mit: „Ich freue mich für Teresa, Robert und vor allem für die kleine Leila. Sie wird gute Eltern haben.“ Sportlich steht Enke gern im Vordergrund, das Private soll so privat wie möglich bleiben. Deshalb hielt der Torwart sein Glück bis gestern geheim. Fotos wird es in naher Zukunft von Leila auch nicht geben, weil dies zur Auflage des Adoptionsverfahrens gehört, das erst in etwa einem halben Jahr abgeschlossen ist. Noch behält die Adoptivtochter ihren (geheimen) Geburtsnamen. Aber dann, in etwa sechs Monaten, heißt das Kind „Leila Enke“ – schöner Name.

VON DIRK TIETENBERG

 

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