NIEMALSALLEIN

Nichts ist, wie es war…

Nach der Nachricht des tragischen Todes unseres Kapitäns, Torwarts und Kollegen Robert Enke sind wir – wie wahrscheinlich alle von Euch – in einen Ausnahmezustand geraten… in eine schwer zu greifende Mischung aus Schockiertheit, Unverständnis, vor allem aber großem Schmerz und tiefer Trauer.

 

"Wir brauchen alle Zeit,  auch mal innehalten zu können…", hat  DFB-Präsident Theo Zwanziger die Absage des Länderspiels gegen Chile begründet. "Innehalten" – eine gerade in diesem schnelllebigen und oft oberflächlichen Bundesliga-Zirkus wohl viel zu selten angewandte Tugend.

Der Tod Robert Enkes hat uns innehalten lassen und uns – so tragisch und traurig er ist – auch neue Chancen und Aufgaben eröffnet: die Chance, uns bewusst zu machen, dass es sich bei diesem Entertainment-Geschäft eben doch "nur" um Fußball handelt und dass es weit wichtigere Dinge gibt im Leben. Die Chance und Aufgabe, wie 96-Sportdirektor Jörg Schmadtke sagt, "bestimmte Dinge zu überdenken, die in dem Geschäft üblich sind und hingenommen werden." Die Chance und Aufgabe zu erkennen, dass es auch eine schlimme Last sein kann, in der Öffentlichkeit zu stehen. Die Chance und Aufgabe zu sehen, dass kein Geld und Ruhm der Welt ausreicht, sich Freude und Glück zu sichern. Vor allem aber die Chance und Aufgabe uns zu warnen, nicht einzuhalten in unserem Bemühen, einen tieferen Blick auf und in unsere Mitmenschen zu wagen.

Seit dem Tod Roberts haben wir das versucht zu verinnerlichen. Mit der Abschaltung unserer Homepage wollten wir die Notwendigkeit dieses "Innehaltens" dokumentieren – uns Zeit geben, den Schock zu verdauen und zu trauern, um dann wieder in angemessener Form zurückkehren zu können. Aber was kann dieser Tragödie angemessen sein? Auch wir haben keine abschließende Antwort finden können und sind uns des schwierigen Drahtseilakts bewusst, wieder zum "normalen" (?)  Tagesgeschäft zurückkehren zu müssen.

Also blind verfahren nach dem Motto "The show must go on"? Nein... das möchten wir nicht! Wenn der Tod Roberts zumindest einen klitzekleinen Sinn gehabt haben soll, dann doch den, eben nicht blind zum "business as usual" zurückzukehren, sondern uns immer wieder vor Augen zu führen, dass Profifußball von Menschen wie Dir und mir betrieben wird, und eben nicht von funktionalen Leistungsmaschinen. Und dass diese Menschen auch dann Respekt verdient haben, wenn es mal nicht so läuft...

Fraglos, es muss und soll wieder Fußball gespielt werden – wahrscheinlich schon am kommenden Wochenende auf Schalke. Eine fast unvorstellbar schwierige Aufgabe für Roberts Mitspieler, die eine Menge zusätzliche Kraft – gespendet von Euch Fans – brauchen werden, diese zu bewältigen. Unsere Spieler und auch wir Mitarbeiter bei Hannover 96 können hier von Robert Enke lernen. Unser Kapitän hat uns immer wieder vorgemacht, im Sinne der Mannschaft, des gemeinschaftlichen Ziels zu handeln. Nicht zuletzt nach dem tragischen Tod seiner Tochter Lara, als er schon sechs Tage später wieder zwischen die Pfosten zurückkehrte. Auch an dieser Stelle ist Robert unser Vorbild, wir möchten seinem Beispiel folgen...

Am Sonntag ist Robert nach einer tief bewegenden Trauerfeier in der AWD-Arena von uns allen verabschiedet worden. Er hat den Weg tief in unsere Herzen beschritten, wo er immer eine Heimat finden wird und sein Bild und seine Bedeutung für Hannover 96 wird immer mitschwingen, was immer wir auch zu Papier und auf den Monitor bringen...

Eure Redaktion von hannover96.de

 

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