Gegen 13 Uhr rauscht ein schwarzer Geländewagen an der Gräberstätte vorbei – es ist der Mercedes von Robert Enke. Am Steuer sitzt sein Berater Jörg Neblung, neben ihm Enkes Frau Teresa, sie hält die Hände vors Gesicht. Sie fahren zum Kloster Mariensee, dort findet die private Trauerfeier statt. Christina Norzel-Weiß, Pastorin der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Mariensee, hält einen Gottesdienst ab. Sie sprach schon bei Laras Tod – und auch der Gospelchor von damals singt wieder. Die Familie, aktuelle und ehemalige 96-Spieler und Trainer sowie die Vereinsführung hören bewegt zu.
Es ist kurz nach halb drei, als die Glocken der kleinen Friedhofskapelle Empede läuten. Es regnet. Angeführt von einer Polizeieskorte nähert sich der Sarg Robert Enkes in einer dunkelgrauen Mercedeslimousine eines Bestattungsunternehmens seiner letzten Ruhestätte im Grab neben seiner Tochter Lara.
Im Trauerkonvoi folgen Witwe Teresa und Neblung, 96-Präsident Martin Kind mit Frau Renate und Ex-Trainer Ewald Lienen, Ex-Coach Dieter Hecking mit Frau Kerstin. Dann kommt der 96-Bus – am Steuer sitzt Carsten Wolff, neben ihm der sichtlich ergriffene Teambetreuer Tommy Westphal. Vier weitere Busse, in denen die ehemaligen Weggefährten – unter ihnen Barcelonas Weltstar Xavi – und die Familie sitzen, folgen. Nur wenige Schaulustige stehen vor der Polizeiabsperrung, einzelne tragen 96-Fankleidung. "Es ist wie im Film", sagt einer, "unfassbar!"
Über einen kleinen Feldweg gehen die 200 Trauernden durch das Friedhofsportal, kurze Zeit später senkt sich der Enke-Sarg ins Grab. Nach und nach verlassen die Trauernden den Friedhof, viele weinen. Die 96er Leon Balogun und Konstantin Rausch stützen sich gegenseitig. Langsam steigen sie zurück in die Busse. Ruhe in Frieden, Robert!