Dabei war die Glitzerwelt Bundesliga nicht seine Bühne. Goldkettchen, Gel-Frisuren, Protz-Autos und Riesen-Tattoos, das belächelte er nur.
Robert und Teresa waren andere Dinge wichtig. Hilfe und Unterstützung für gequälte Tiere war ein zentrales Thema. Schon vor der WM 2002 in Japan und Südkorea – und danach besonders. In Asien steht Hundefleisch auf vielen Speisekarten. Für Robert der Auslöser, sich auch öffentlich und aktiv zu engagieren: "Ich freue mich darüber, dass meine Popularität was bewirken kann."
Die Enkes waren damals bei Benfica, hatten schon einige Hunde aufgenommen. Über Berater-Freund Jörg Neblung bekam er Kontakt zur Tierrechts-Organisation "Peta". Im WM-Sommer besuchte ihn Silke Berenthal (40) in Lissabon, bei "Peta" für Promi-Kampagnen zuständig. Sie reiste aus Hamburg an, wurde später eine Freundin der Enkes. Auch bei der Bestattung in Empede war sie dabei.
Wie war das mit Robert? "Total unkompliziert", erzählt Berenthal. "Sehr spontan, sehr offen. Auch Teresa war einfach sehr normal." Das Engagement für Tiere war kein PR-Gag oder Image-Trick. "Robert und Teresa hatten die 100prozentige Überzeugung", sagt sie.
Zeigt diese Begebenheit: Bei einem Shooting in Neustadt mit seinen Hunden regnete es ununterbrochen. Stundenlang stand Robert im Matsch und Schlamm ohne auch nur zu murren. Geduldig ertrug er Wind und Kälte, bis alle Fotos im Kasten waren. "Teresa war die ganze Zeit dabei. Und danach sind wir mit dem ganzen Team zu ihnen nach Hause gefahren, haben zusammen Pasta gekocht und Tee getrunken. Es war total nett", sagt Berenthal. "Robert war sehr nahbar. Er hatte so ein großes Herz." Seine Hände schützten Tiere.
Und halfen Menschen. Ihm waren die besonders wichtig, denen es nicht so gut ging. Nach Laras Tod unterstützte Robert den Verein Kinderherz der MHH. Nur sich selbst konnte er nicht helfen lassen.
Für andere hatte er immer ein Ohr. Heinz Tegtmeier (75) ist so ein Beispiel. Der Rentner war mit seinem Rollstuhl jede Woche beim 96-Training: "Robert hat mich dort immer mit Handschlag begrüßt, ein paar Worte mit mir gesprochen. Er war ein ganz besonderer Mensch." Erlebte auch Fan Vanessa: "Ich habe 2005 über Robert meinen Hund bekommen. Er hat ihn mir persönlich übergeben."
Und wer waren Enkes Freunde neben Neblung und seinem alten Kicker-Kumpel Marco Villa? Robert sagte mal: "Freunde habe ich erst mal grundsätzlich fast nur außerhalb des Fußballs." Nachbarn zum Beispiel wie Uli und Sabine Wilke. Sie wohnen in der selben Straße in Empede. Uli verkauft Autos, spielte unter Volker Finke Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre 2. und 3. Liga in Havelse. Sie wollen kein großes Aufsehen wegen der Freundschaft.
So zurückhaltend war auch Robert – und auch deshalb ist er unsere ewige Nr. 1.