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Ein Doppelpack und der Weg zur neuen Leichtigkeit

Am vergangenen Wochenende sorgte Nicolo Tresoldi für späte Jubelstürme bei den 96-Fans. Mit seinem Doppelpack gegen den SSV Ulm erlöste der junge Stürmer aber nicht nur alle, die es mit 96 halten, sondern auch ein Stück weit sich selbst. Doch der Weg dorthin war nicht immer einfach. Mit dem Ausbleiben von Toren stieg bei Tresoldi in den vergangenen Wochen auch der Druck.

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Nicolo Tresoldi durfte gegen Ulm zweimal jubeln. (Foto: 96/Kaletta)

"Habe mir einige Gedanken gemacht"
Zwar lief der deutsche Junioren-Nationalspieler auch in den letzten Spielen unermüdlich an und erarbeitete sich zahlreiche Torchancen, doch Treffer wollten Tresoldi selten gelingen. Nach seinem Erfolg am 1. Spieltag gegen Jahn Regensburg dauerte es bis zum Auswärtsspiel in Elversberg am 12. Spieltag, ehe er sich wieder in die Torschützenliste eintrug. Nun folgte der Doppelpack gegen Ulm - doch: Die vorherige Torlos-Serie setzte dem Deutsch-Italiener zu. "Ich habe mir einige Gedanken gemacht. Seit dem Ulm-Spiel wiege ich ein bisschen weniger – im übertragenen Sinne: der Rucksack ist weg", erklärt er. In den vergangenen Monaten hatte Tresoldi mit dem Druck und den hohen Erwartungen zu kämpfen, die mit seiner Rolle als talentierter Angreifer einhergehen. „Ich bin erst 20. Trotzdem erwarten natürlich viele Menschen viel von mir. Am meisten erwarte aber ich selbst von mir. Deswegen waren die letzten Wochen nicht so schön", verrät er weiter. Nächster Step: "Die zwei Tore von Ulm sind am besten nur der Anfang. Ich möchte Gas geben und Spaß haben", verdeutlicht der Stürmer.

Mit Leistung vorangehen
Diese Worte spiegeln die innere Auseinandersetzung wider, die Tresoldi in letzter Zeit durchlebt hat. Auch in jungen Jahren möchte er mit seiner Leistung vorangehen. "Ich spüre hier natürlich eine gewisse Verantwortung – das spielt eine Rolle. Wenn ich auf dem Platz stehe, erwartet man viel von mir. Es ist ja auch nicht schön, die Leute zu enttäuschen, wenn ich kein Tor schieße", sagt er und ergänzt: "Ich weiß, man darf sich auch nicht zu viele Gedanken machen. Jetzt will ich freier spielen, wie der Trainer es gesagt hat."

Besonderes Gespräch mit besonderen Tipps
Cheftrainer Stefan Leitl führte vor dem Spiel gegen die "Spatzen" ein besonderes Gespräch mit seinem offensiven Schützling - und zwar nicht nur als Trainer, sondern auch mit väterlichen Tipps. Immerhin verfügt auch der 47-Jährige über Erfahrung als Fußballprofi. "Er ist der Trainer, bei dem ich mein Debüt gemacht und mein erstes Tor geschossen habe. Ich habe eine besondere Verbindung mit ihm. Was er gesagt hat, hat mir geholfen", so Tresoldi. Auch sein richtiger Papa greift beim Sohn in die Trickkiste und gibt Ratschläge mit auf den Weg. "Ich habe sehr viel Glück, dass mein Papa Profi war. Ich bin dafür sehr dankbar. Er hat es ähnlich gesehen wie der Coach: Spaß haben, locker sein, den ganzen Druck wegschieben."

Mannschaftlicher Erfolg als oberstes Ziel
Mit dem Erfolg gegen Ulm hat Tresoldi nun nicht nur seine persönliche Last etwas erleichtert, sondern auch ein Zeichen gesetzt, dass er bereit ist, die Herausforderungen anzunehmen. Trotzdem zählt für ihn in erster Linie weiter der mannschaftliche Erfolg. „Ich möchte mit der Mannschaft erfolgreich sein und meinen Teil dazu beitragen, dass wir unser Ziel erreichen“, betont er. Dabei befinden seine Teamkollegen und er sich bereits auf einem guten Weg - der soll weiter bestätigt werden. "Unser Ziel war oben mitzuspielen. Bisher sieht das ganz gut aus. Wir müssen jetzt auswärts ein paar mehr Punkte holen", macht er klar.

Die 96-Fans dürfen sich damit nicht nur weiter auf eine spannende Saison freuen, sondern auch einen Nicolo Tresoldi, der mit frischem Selbstvertrauen und dem Willen, Spaß am Spiel zu haben, auf dem Platz stehen wird.
nik

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