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Sein Name wird immer mit einem Fußballwunder verbunden bleiben: Ferdinand Bock war fünf Jahre Präsident von Hannover 96 - im Alter von 89 Jahren ist er Freitagabend gestorben.

/ Klub

Unterstützung vom Bruder
Es waren turbulente Zeiten bei den Roten, als Ferdinand Bock Präsident war. Als Nachfolger von Alfred Strothe hatte er den Klub - selbstverständlich ehrenamtlich - im Jahr 1971 übernommen. Sein Bruder Werner kümmerte sich damals um die Bundesligamannschaft, Ferdinand, der als Gastronom auch Vorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbandes war, lenkte die Geschicke von Hannover 96. Die Brüder Bock waren beliebt und machten das gut; dass es sportlich in der Bundesliga nicht lief, lag nicht an ihnen.

Die Schulden des Vereins wuchsen, am Ende von Ferdinand Bocks Amtszeit mussten private Kreditgeber einspringen, um 96 vor dem Konkurs zu retten. 1976 übergab er den Präsidentenjob an Richard Lehners.

Rettung in Wuppertal
In der Saison 1972/1973 drohte 96 der Abstieg aus der Bundesliga. Ferdinand Bock hatte bereits die Verträge für die Regionalliga vorbereitet, doch dann passierte ein Wunder. Genauer: das Wunder von Wuppertal. Mit Hannes Baldauf als Trainer gewannen die Hannoveraner völlig überraschend mit 4:0 beim Wuppertaler SV, der alte Rivale Eintracht Braunschweig verlor sein Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf. 96 war gerettet, die Eintracht stieg ab, Ferdinand Bock zerriss die Verträge wieder.

2010 erinnerte sich Hans Siemensmeyer in einem Video an das Wunder von Wuppertal:

Abstieg und Wiederaufstieg
Eine Saison später erwischte es 96 dann doch, aber Ferdinand Bock bewies ein gutes Händchen, setzte auf den Meistertrainer von 1954, Helmut Kronsbein, der in der Saison 1974/1975 den sofortigen Wiederaufstieg in die Bundesliga schaffte. In Ferdinand Bocks Amtszeit beendeten die 96-Legenden Jürgen Bandura und Hans Siemensmeyer ihre Karrieren. In Ferdinand Bocks Zeit fiel auch ein kurioser Spielausfall. Im August 1974, am ersten Spieltag der neugegründeten 2. Bundesliga, konnte 96 gegen Alemannia Aachen nicht antreten. Der Grund: zehn der 16 Spieler litten an einer Magen-Darmgrippe. "Wir hätten höchstens 20 Minuten durchgehalten", sagte Bock damals. Die neu angesetzte Partie gewann 96 dann mit 3:0.

Bock verfolgte das Geschehen bei 96 bis zuletzt aufmerksam, besuchte Ehemaligentreffen oder Archivabende.

Hannover 96 trauert um einen besonderen Menschen, einen engagierten Präsdidenten und ist in Gedanken bei der Familie von Ferdinand Bock, die in vierter Generation das Parkhotel Kronsberg führt. hr

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