Ron-Robert Zieler: "Gezeigt, dass wir uns dagegen stemmen"

96-Cheftrainer Stefan Leitl: Man hat gemerkt, dass viele Dinge noch nicht aus den Kleidern waren. Sandhausen war zu Beginn sehr aktiv, das hat unser Selbstvertrauen noch ein bisschen schrumpfen lassen. Dann kriegst du das Gegentor, dann ist noch weniger Selbstvertrauen da und Zutrauen in das eigene Spiel. Eine Standardsituation war dann der Türöffner für uns - den Ausgleich haben wir zum perfekten Zeitpunkt erzielt. In der Kabine gab es eine super Energie von den Jungs. Der Wille war absolut zu erkennen. Ich finde, dass wir dann in 20-25 Minuten richtig gut gespielt haben. Vielleicht ist es dann normal, dass dann die mentale Geschichte wiederkommt – da spielt man ein bisschen defensiver, will einfach nur die drei Punkte mitnehmen. Trotzdem haben wir ein paar Situation gehabt, wo wir das Spiel schon früher für uns hätten entscheiden können. Dann freut es mich sehr für Louis, dass er das Tor zum 3:1 machen und dass wir das Spiel so gewonnen haben. Insgesamt ein großes Kompliment an meine Mannschaft und ein großes Dankeschön an die Jungs, wie sie sich heute hier präsentiert und dagegen gestemmt haben und zusammen gestanden sind. Ich bin weit weg davon, dass, nur weil man ein Spiel gewonnen hat, alles wieder in eine Selbstständigkeit übergeht. Jedes Spiel ist harte Arbeit.

SVS-Chefcoach Tomas Oral: Es ist unfassbar schwierig, die richtigen Worte zu finden bei so einem Spielverlauf und auswärts. Wir wussten, dass wir heute auf einen sehr angeschlagenen Gegner treffen, der mit der Derbypleite in der vorletzten Woche nicht unbedingt die Fans auf seiner Seite haben würde. Wir wollten aktiv sein und die Räume, die sie uns geben, schnell für uns nutzen. Das ist uns gut gelungen – wir haben es auch geschafft, das Publikum Mitte der Halbzeit richtig zu drehen. Nichtsdestotrotz haben wir es verpasst, das 0:2 nachzulegen. In der 45. Minute, wo wir uns auf so ein billigen Freistoß einlassen, haben wir erste Hilfe betrieben heute in Hannover. Die Köpfe wurden dann positiv beim Gegner, die Fans haben positiver gedacht und in der zweiten Halbzeit haben wir uns nicht richtig davon erholt. Wir haben nicht richtig dagegen gehalten und verhaltener gespielt als in der Halbzeit davor. Wir haben dann noch mal offensiver gewechselt und nicht aufgesteckt. Dann geht so ein Spiel 1:3 gegen uns aus und wir fahren mit leeren Händen nach Hause.

96-Torschütze Derrick Köhn: An erster Stelle stehen die drei Punkte für‘s Team. Ich bin unheimlich glücklich, dass ich mit meinem Treffer dazu beitragen konnte. Die Erleichterung nach so vielen sieglosen Spielen ist dank diesem Sieg heute natürlich enorm. Es ist ein positives Erlebnis, das wir in die nächsten Partien mitnehmen wollen. Die erste Halbzeit heute war nicht gut genug, der Ausgleich vor der Pause war wichtig. Wir haben uns in der Kabine gegenseitig gepusht und hatten in der zweiten Halbzeit dann eine gute Energie auf dem Platz, sind besser gewesen und haben das Spiel gedreht.

96-Kapitän Ron-Robert Zieler: Die drei Punkte sind immens wichtig. Die erste Halbzeit war qualitativ alles andere als gut, aber der Ausgleich hat brutal gut getan. In der zweiten Halbzeit waren wir dann besser im Spiel und haben es hinten raus verdient gewonnen. Es geht auch in Zukunft nur gemeinsam, Hannover 96 liegt mir und den Menschen in der Region am Herzen. Momentan ist der Unmut sehr groß, aber wir setzen alles daran, das Vertrauen zurückzugewinnen. Ich bin froh, dass wir die drei Punkte geholt haben, es war harte Arbeit nach einem 0:1 mit so einer Stimmung zuhause, zurückzukommen und sich den Sieg zu erarbeiten. Die Mannschaft hat gezeigt, dass wir uns dagegen stemmen. Wir brauchen von jedem Spieler diese Leistung, die wir in der zweiten Halbzeit gesehen haben.