NIEMALSALLEIN

Das Beste hat sich 96 für den Schluss aufgehoben. Der Jubel, die Freude, die Tänze vor den 12.000 mitgereisten Fans wollten nicht enden. 3:0 in Bochum gewonnen, gerettet – oh, wie ist das schön!

 

Wenn es einen Spieler gibt, den man herausheben kann, den Sieger unter den Siegern sozusagen, dann ist das Arnold Bruggink. "Ein unglaublich toller Sportler mit einem überragenden Charakter", lobt Sportdirektor Jörg Schmadtke. Bruggink habe das Drumherum "völlig ausgeblendet", etwa, dass er keinen Vertrag mehr bekommen soll, oder die zeitweise Ausmusterung. "Er hat die Mannschaft mitgenommen", sagt 96-Chef Martin Kind. Bruggink hat in den vergangenen Wochen mit Hanno Balitsch und Steven Cherundolo intern eine Führungsrolle übernommen, sie haben die Kollegen in die richtige Spur gebracht. Nun pflasterte der Kapitän auch mit seinem frühen Tor (9.) den Weg zur Rettung. Mike Hanke (23.) und Sergio Pinto (45.) beruhigten noch vor der Halbzeit die Nerven aller, die mit 96 um den Klassenerhalt zitterten. Der Abpfiff der Partie war das Signal zu einem Partymarathon. Erst in Bochum, später in Hannover. 96-Chef Martin Kind jubelte auf der Tribüne mit 96-Aufsichtsratschef Valentin Schmidt und Gesellschafter Gregor Baum. Trainer Mirko Slomka wurde auf den Platz und vor die Fans zitiert und gefeiert. "Toll, in so freudige Gesichter zu sehen", beschrieb Slomka seine Gefühle bei seinem persönlichen Erfolgslauf. Kind sieht generell "die positive Entwicklung, dass die Menschen in der Region sich in der Krise mit 96 erstmalig identifiziert haben". So viele gute Wünsche habe er noch nie bekommen, "sonst hieß es immer, ihr habt es auch nicht besser verdient". Heute Mittag lädt Kind die Mannschaft in Hannover zum Essen ein, als Belohnung. "Der Klassenerhalt ist dem Charakter der Mannschaft geschuldet", lobt Kind, "ihr gilt mein Dank und Respekt." Typen wie Bruggink eben, der in seinem letzten 96-Spiel alles versucht und gegeben hat, um seinen Verein zu retten. Völlig erschöpft und auch am Knie verletzt musste der Holländer ausgewechselt werden (78.). Wenig später war es geschafft – nach einer schwierigen Saison. "Der Wendepunkt war das 4:2 gegen Schalke", meint Bruggink, "beim 2:2-Ausgleich der Schalker habe ich gedacht, das wars für Hannover. Aber dann kam das Tor von Hanno, später von Didier. Da habe ich gedacht, es geht vielleicht doch noch." Vor allem ging auch Slomkas Rechnung auf. Neun Punkte wollte der studierte Mathematiker aus den letzten fünf Spielen holen – genauso viele wurden es, und das reichte letztlich sogar, um die Relegation zu vermeiden. "Die Mannschaft war voller Adrenalin", meint Slomka, "sie ist nach einer Saison voller Rückschläge zurückgekommen. Ich habe größten Respekt vor ihr." In den letzten beiden Spielen passte alles – 6:1 gegen Gladbach und 3:0 in Bochum. Hinten raus war 96 richtig stark – und das galt auch für die Nichtabstiegsfeier der Spieler bis sechs Uhr am Sonntagmorgen.

 

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