Aufstiegsnähe
Der Wiederaufstieg in die Bundesliga ist für den 1. FC Köln in greifbarer Nähe. Es wäre der siebte des FC ins Oberhaus - nur Bielefeld und Nürnberg stiegen je einmal öfter auf. Nach einem kleinen Zwischentief mit einem 0:1 zu Hause gegen Hertha BSC und einem 1:1 bei Greuther Fürth, fand das Team von Trainer Gerhard Struber vergangenes Wochenende wieder in die Spur zurück und gewann 3:1 gegen Preußen Münster. Die ohnehin nicht überbotenen 16 Saisonsiege sorgen für die Position des Spitzenreiters vor dem 31. Spieltag. Aktuell beruhigend für die Domstädter: Erstmals beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz fünf Punkte.
Gefährliches Sturmduo
Beim Erfolg über Münster standen erstmals seit dem neunten Spieltag Tim Lemperle und Damion Downs gemeinsam als Sturmduo in der Startelf. Der lange verletzt ausgefallene 23-jährige Lemperle erzielte letzte Woche seinen neunten Saisontreffer, der 20-jährige Positionspartner Downs sein zehntes Tor in dieser Spielzeit. Beide Youngster spielen jeweils ihre persönlich beste Saison ihrer noch jungen Profi-Karriere und haben zusätzlich noch vier respektive zwei Assists geleistet. Zu den Akteuren im FC-Kader mit über zehn Torbeteiligungen zählt zudem noch der ehemalige 96-Profi Linton Maina. Der in der 96-Akademie ausgebildete Flügelspieler machte 97 Pflichtspiele für Hannover 96, in denen ihm elf Tore gelangen, markierte in dieser Saison für den FC drei Treffer, legte zehn weitere auf, aber wird für das Duell mit seinem Ex-Klub wohl noch wegen seiner Verletzung am Sprunggelenk ausfallen.
Leistungsträger
Weitere Spieler, die individuell aus diesem Mannschaftsgefüge herausstechen sind Keeper Marvin Schwäbe, Linksverteidiger Leart Paqarada und Kapitän Timo Hübers - der zweite Spieler in den Kölner Reihen, der im Nachwuchs von Hannover 96 ausgebildet, die ersten Profiminuten im 96-Dress absolvierte und auf 39 96-Profi-Pflichtspiele und vier Tore kommt. Torwart Schwäbe löste noch während der Hinrunde den im Wintertransferfenster zum FC Bayern München gewchselten Jonas Urbig als Stammkeeper ab und ist mittlerweile auf dem Papier mit 79,2 Prozent gehaltenen Torschüssen der beste Goalie der 2. Bundesliga vor 96-Schlussmann Ron-Robert Zieler (74,6), der in Köln geboren ist und in der Saison 2020/21 beim FC leihweise ein Pflichtspiel bestritt. Abwehrchef Hübers stieß vergangene Woche wieder in die Startelf, nachdem ihm die drei Partien davor eine Grippe außer Gefecht gesetzt hatte. Der FC-Abwehrchef ist mit 62,2 Prozent gewonnener Zweikämpfe auf Platz acht in dieser Rubrik. Bei Paqarada wiederum läuft vor allem auf dem Weg in die Offensive einiges zusammen. Er ist der Mann mit den zweitmeisten Ballbesitzphasen (2220) der Liga - nur Miro Muheim vom Hamburger SV hat häufiger die Kugel (2459) - und schlägt zusätzlich die drittmeisten Flanken aus dem Spiel (102) hinter Aaron Zehnter (162) vom SC Paderborn und Jean-Luc Dompe (106) vom Hamburger SV.
Vorne wie hinten
Kompaktes Auftreten als Mannschaft, ohne die Offensive zu vernachlässigen - so könnte man das Spiel des 1. FC Köln deuten, da sie das Team sind, welches ligaweit sowohl die meisten Torschüsse abgefeuert als auch die wenigsten auf den eigenen Kasten bekommen hat. In Summe spiegeln sich diese beiden Extreme aber nur auf Seiten der Gegentreffer wieder - nur Hannover 96 (33) und die SV Elversberg (34) haben weniger Tore kassiert als Köln (35), die elf ihrer 16 Saisonsiege mit nur einem Tor Differenz gewonnen haben.
Remis im Hinspiel
Im direkten Duell mit 96 tat sich der 1. FC Köln in jüngerer Vergangenheit eher schwer. Nur eines der letzten acht Aufeinandertreffen entschieden die Domstädter für sich, die letzten drei Begegnungen endeten Remis - wie auch das Hinspiel in Köln. Beim 2:2 brachte Ngankam die 96-Führung (25.), das erwähnte FC-Sturmduo Lemperle (48.) und Downs (81.) drehten die Partie, ein Eigentor von Florian Kainz (86.) setzte den Schlusspunkt.