U23: Der Bock ist umgestoßen
Endlich. Endlich hat es für die U23 nach entbehrungsreichen Wochen mit dem ersten Dreier im Jahr 2015 geklappt. Gegen einen spielstarken FC St. Pauli II gewannen die jungen Roten dank einer beeindruckenden Energieleistung verdient mit 2:0 und zeigten in einer umkämpften Partie jene Tugenden, die Chefcoach Sören Osterland zuletzt viel zu oft vermisst hatte. "Es war eine super Teamleistung von allen 18, die im Kader standen", freute sich Osterland, dem auch auf Nachfrage keine nennenswerten Kritikpunkte einfielen.
"Heute hat uns genau diese kollektive und entschlossene Einstellung, alles für den Sieg zu tun, ausgezeichnet. Dass die Punkte in Hannover geblieben sind, war absolut verdient", lobte der 96-Coach seine Schützlinge nach der Partie. Die 1100 Zuschauer mussten im Beekestadion mehr als eine Stunde warten, bis endlich die verdiente Führung unter Dach und Fach war, für die sich Kevin Krottke verantwortlich zeigte (61.). Es war ein schön herausgespielter Treffer, das 2:0 war ein von Roman Prokoph ganz überlegt abgeschlossener Konter (62.). Dieser Doppelschlag beflügelte 96 zusätzlich, so dass auch die 20 Minuten, die die Gastgeber in Unterzahl spielten, schadlos überstanden wurden.
Spitzenleistung in Unterzahl
In Spielminute 68 nämlich ging Lukas Wilton im Strafraum ins Kopfballduell, der Schiedsrichter sah darin die Verhinderung einer klaren Torchance. Wilton zeigte er Rot und anschließend auch noch auf den Elfmeterpunkt. "Eine nicht wirklich nachvollziehbare Entscheidung", urteilte Osterland. Das Glück war an diesem Nachmittag aber mit den Tüchtigen - Uphoff den Ball über den Kasten jagte. Hätten die Kiezkicker den Anschluss geschafft, wäre es sicherlich noch einmal kribbelig geworden, obwohl 96 in der Form vom vergangenen Samstag auch zuzutrauen gewesen wäre, trotzdem als strahlender Sieger den Platz zu verlassen.
Jetzt muss es der Hannoverschen U23 nur noch gelingen, diese Leistung zu konservieren und auch mal mindestens zwei Spiele in Folge so wie gegen St. Pauli aufzutreten. Gelegenheit dazu besteht an diesem Samstag, wenn FT Braunschweig im Beekestadion zu Gast ist. Drei ihrer zehn Punkte haben die Freien Turner dem letzten Aufeinandertreffen mit 96 zu verdanken - die jungen Roten wiederum haben mit Blick auf dieses Spiel eine Menge wiedergutzumachen.
mi
U23: Königsmann - Pläschke, Schulze (37. Grunert, 70. Teichgräber), Blume, Wilton - Pietler, Rusteberg (83. Panagiotidis), Tuna, Schwarz - Prokoph, Krottke
FC St. Pauli II: Heerwagen - Nadjem, Rogowski, Uphoff, Startsev - Deichmann, Trybull (67. Tiedemann), Görlitz, Kurt (80. Wriedt) - Rok Choi, Pini (67. Bergmann)
Tore: 1:0 Krottke (61.), 2:0 Prokoph (62.)
Gelbe Karten: Grunert / -
Rote Karten: Wilton (68.) / -
Besondere Vorkommnisse: Uphoff verschießt Foulelfmeter (69.)
Schiedsrichter: Pfeifer (Hameln)
Zuschauer: 1100
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U17: Wie ganz Große
"Es war eine überragende Leistung!" Solch ein Lob hört eine Mannschaft von ihrem Trainer nur dann, wenn sie wirklich etwas Großes geleistet hat. Auch die U17 von Chefcoach Christoph Dabrowski muss sich solche warmen Worte redlich verdienen und das hatte sie nach dem mehr als überzeugenden Auftritt gegen den Nachwuchs von Hertha BSC. Daran änderte auch nichts, dass die erste Halbzeit der beiden technisch beschlagenen Mannschaften eher zerfahren und nicht von traumhaften Ballstafetten geprägt war. Und weil Nikita Marusenko mit dem Schlusspfiff der ersten 40 Minuten glatt Rot sah, wurde die zu stemmende Aufgabe für die jungen Roten keineswegs leichter.
Doch auch numerische Unterzahl scheint den Jungs von Dabrowski - jedenfalls am vergangenen Sonntag - nicht viel anhaben zu können. Fünf Minuten nämlich waren im zweiten Durchgang gespielt, da verwandelte Lars Ritzka einen Freistoß direkt, wie man es schöner nicht hätte malen können. Die 96-Führung beeindruckte die Hertha leider herzlich wenig, allerdings hatte Hannover einen glänzend aufgelegten Marlon Sündermann zwischen den Pfosten stehen. "Marlon hat sich ein Sonderlob verdient, er hat uns im Spiel gehalten", wusste der Coach, bei wem er sich diesmal ganz ausdrücklich bedanken musste.
Der ganz große Wurf ist drin
Aber auch die anderen zehn auf dem Platz machten ihre Sache hervorragend und brachten Balli in Position, der eine Minute vor Abpfiff das entscheidende 2:0 markierte. "Ich bin unheimlich stolz", sagte "Dabro", der aber auch weiß, dass trotz der aktuell blendenden Tabellenposition noch nichts gewonnen ist. "Die Jungs wissen natürlich, dass wir die Meisterschaftsendrunde erreichen können. Noch sind es aber sechs Spiele, die wir weiter hochmotiviert und mit richtig viel Spaß und Konzentration bestreiten müssen." Die nächste Herausforderung heißt Carl Zeiss Jena.
mi
U17: Sündermann - Wauker, Springfeld, König, Ritzka - Müller (41. Demir), Donald (80. Friedrich), Morison, Marusenko - Mboob (70. Balli), Bircan (41. Riegel)
Hertha BSC: Herrmann - Egerer, Dingas, Schwarz, Glen (60. Hausen) - Friede (70. Baak), Covic, Kyeremeh (51. Schulz-Fademrecht), Akyol - Zografakis, Selman
Tore: 1:0 Ritzka (45.), 2:0 Balli (79.)
Gelbe Karten: - / Selman
Rote Karten: Marusenko (40.) / -
Schiedsrichter: Pötter (Aumühle)
Zuschauer: 50
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