NIEMALSALLEIN

Die Traditionsabteilung hatte zum Stammtisch in die Vereinsgaststätte "Stamme 96" geladen und über dreißig Gäste waren erschienen - darunter Deutscher Meister von 1954, Rolf Gehrcke, Meisterspieler der Amateure und ehemalige Funktionäre. Thema des Abends war die Rivalität zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig.

Kurbach und Gizler berichten
96-Archivar Sebastian Kurbach berichtete in einem kurzweiligen und spannenden Vortrag über die gemeinsame Geschichte beider Vereine, die seit 1900 regelmäßig gegeneinander gespielt haben und auch abseits des Sportplatzes oft aufeinandertrafen. Unterstützung hatte Kurbach durch den Leiter der Ausstellung von Eintracht Braunschweig, Gerhard Gizler, bekommen.

Beide präsentierten einzigartige und selten gezeigte Funde aus den Archiven der Vereine, die zu den ältesten Fußballclubs im deutschen Profisport zählen.

Rivalität erst spät entstanden
Interessant war es zu hören, dass die Vereine ein ausgesprochen harmonisches Miteinander pflegten, man sich gegenseitig besuchte und ausgesprochen respektvoll miteinander umging. Selbst so oft zitierte angebliche Ursprünge wie die Gründung der Bundesliga 1963 konnten dieses gute Verhältnis nicht trüben. Im Vortrag wiesen beide Referenten anhand der Quellen eindeutig nach, dass die heute wahrgenommene Rivalität mit all ihren negativen Auswirkungen, Gewalt und Hass keineswegs "bis ins Mittelalter" zurückreicht, sondern erst seit den 90er Jahren vorkommt.

Initativen für Gemeinschaft
Bereits ist den späten 60er Jahren gab es erste Anzeichen von Spannungen zwischen einzelnen Fangruppen beider Lager. Dies korrespondierte auffällig mit den sich entwickelnden Fußballfanszenen, die besonders durch jugendliche und heran wachsende Männer geprägt sind (Kuttenfans, Hooligans, Ultras). Über die Herausforderungen, die dieses Verhalten für Staat, Polizei und Zivilgesellschaft provoziert, wurde im Nachgang unter den Teilnehmern intensiv debattiert. Schön war es zu hören, dass inzwischen immer mehr Menschen aus beiden Lagern diese angebliche "Feindschaft" nicht mehr hinnehmen wollen. Es haben sich private Initiativen aus 96- und BTSV-Fans gebildet, im Internet und im realen Leben, die gegen dieses dogmatische Bild angehen.

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