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Lob für das „leuchtende Vorbild“ Hannover 96 / Hanke und Huszti lassen Training aus

 

Von Volker Wiedersheim
Hannover. Post für die „Roten“. Vom Fan aus Fernost! Herr oder Frau Wang Yi – aus der lateinischen Umschrift geht das nicht eindeutig hervor – ist glühender Fan der „Roten“ aus dem Reich der Mitte, das bezeichnenderweise eine ganze zeitlang auch Rotchina genannt wurde. Wang Yi schreibt jedenfalls, dass Hannover 96 in seinem (ihrem) Herzen unangefochtener Tabellenführer unter allen deutschen Klubs ist. „Their performance sets a shining example for us.“ Sinngemäß: „Ihre Leistung ist uns ein leuchtendes Vorbild“: So steht das in dem Brief, der mitsamt einer Pandabär-Bastelei gestern auf dem Schreibtisch von 96-Mediendirektor Bernd Reiser landete.

In Fußball-Deutschland hapere es ja noch ein wenig mit der Anerkennung, so klagten sie zuletzt bei 96. Doch in Übersee, da wird die rasante Serie der „Roten“ aufmerksam verfolgt und gewürdigt. Wegen der Zeitverschiebung steht Wang Yi in der Vier-Millionen-Stadt Shaoxing (Heimstätte des perfidesten aller chinesischen Reisweine) sogar mitten der Nacht auf, um 96 live im TV zu sehen.
Gut, dass sie das Training der „Roten“ nicht live übertragen, denn zumindest gestern sah das auf der Mehrkampfanlage nicht nach „shining example“, sondern nach Altherrenkick aus. Damit kein falscher Eindruck entsteht, hätte man China erklären müssen, dass in der Kürze zwischen Sonntagsspiel (VfL Wolfsburg) und Freitagsspiel (Eintracht Frankfurt) Regeneration und Belastung sich die Waage halten müssen. So blieben Arnold Bruggink (Oberschenkelbeschwerden), Steve Cherundolo, Mike Hanke und Szabolcs Huszti gleich im Massageraum, das Gros der Stammspieler vergnügte sich im „Gammeleck“, und nur die Reserve sprintete schließlich gut gelaunt mit Gewichten übers Gras. Ob Thomas Kleine, Gaetan Krebs, Chavdar Yankov, Salvatore Zizzo und Christian Schulz schon wussten, dass der Ruhm in Fernost ihrer Mühe Lohn ist? Von diesem Quintett jedenfalls wünschte sich Wang Yi die Autogramme, und Mediendirektor Reiser schickte sie postwendend auf die Reise.

Er könnte zur Vertiefung der bilateralen Beziehungen zwischen den „Roten“ und Rotchina noch Fotos von Hanno Balitsch und Sergio Pinto als „Lesefutter“ dazugeben, denn beide tragen chinesische Tätowierungen. Auf Balitschs Wade steht in Chinesisch „Han Nuo“ (für Hanno). Bei Pinto steht auf dem Unterarm „Xüe Ji Ou“, was wenigstens entfernt nach Sergio klingt.
P 96-Training heute: 10 Uhr.

 

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