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Gerhard Struber dreht in Köln an richtigen Schrauben

Vier Pflichtspielsiege in Folge hat der 1. FC Köln aktuell vorzuweisen - alle ohne Gegentor. Der seit diesem Sommer im Rheinland an der Seitenlinie stehende Gerhard Struber hatte zwei entscheidende Ideen und seitdem läuft es. Was genau der österreichische Übungsleiter verändert hat, lest Ihr hier.

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Gerhard Struber steht beim 1. FC Köln seit dieser Saison an der Seitenlinie. (Foto: DFL/Getty Images/Lukas Schulze)

Minimalisten-Serie
In den letzten zehn Jahren hat der 1. FC Köln neun Spielzeiten in der Bundesliga verbracht. Die Ausnahme bildet die Saison 2018/19, in der die Rheinländer als Zweitliga-Meister postwendend den Weg zurück ins Oberhaus gefunden hatten. Damals hatte der FC nach 13 Spieltagen 24 Zähler auf dem Konto, vor dem aktuellen Duell am Wochenende am 14. Spieltag gegen Hannover 96 sind es 21. Zwischendurch kam in Köln schon leichter Gegenwind auf, drei Siege aus den ersten zehn Partien waren für den genannten Zeitraum Platz zwölf in bedeutungslosen Weiten des Zweitliga-Mittelfelds. Seitdem glänzten die minimalistischen "Geißböcke" mit gleich drei 1:0-Erfolgen am Stück - bei Hertha BSC, gegen Greuther Fürth und zuletzt in Münster. Diese Siegesserie beförderte die Kölner aus der unteren Tabellenhälfte auf Platz fünf mit dreipünktiger Sichtweite auf Spitzenreiter SC Paderborn und in die direkte Nachbarschaft von Hannover 96, unsere Roten mit einem Zähler mehr auf Rang vier.

Neuer Trainer zum Saisonwechsel
Für das Liebäugeln mit dem direkten Wiederaufstieg wurde im Sommer zum Saisonwechsel Gerhard Struber als neuer Trainer verpflichtet. Der 47-jährige Österreicher bringt langjährige Erfahrung aus dem RB-Kosmos mit. In den Zeiträumen 2007 bis 2009 und 2014 bis 2019 war er in seiner Heimat in sämtlichen Trainerfunktionen in der Salzburger RB-Akademie tätig, sowie von Oktober 2020 bis April 2024 Cheftrainer von RB New York und RB Salzburg. Köln ist allerdings nicht seine erste Auslandsstation: Von November 2019 bis Oktober 2020 war er knapp ein Jahr beim FC Barnsley in England tätig.

Erfolgreiche Umstellungen
Struber ist in jedem Fall mitverantwortlich für den frischen Rückenwind aus den vergangenen Wochen. Inklusive des 3:0-DFB-Pokal-Erfolgs gegen Holstein Kiel hat seine Mannschaft genau genommen bereits vier Pflichtspiele ohne Gegentreffer verbracht und genau diese vier Begegnungen hat der 1. FC Köln zwei entscheidende Dinge anders gelöst als zuvor. "Durch die taktischen Umstellungen haben sie an Stabiliät gewonnen", sagte auch 96-Cheftrainer Stefan Leitl auf der Pressekonferenz vor dem Spiel über den kommenden Gegner. Seitdem agiert der FC mit einer Dreier- statt einer Viererkette und Marvin Schwäbe hütet die Kiste für Jonas Urbig.

Hinten wie vorne
Besonders auffällig im Spiel der Rheinländer ist das Produzieren und Verhindern von Torchancen gleichermaßen. Ligaweit haben die Struber-Schützlinge mit 249 Torschüssen am häufigsten auf den gegnerischen Kasten gezielt, auch mit 24 Großchancen liegen sie in dieser Rubrik ganz vorne in der 2. Bundesliga. Herausgesprungen sind mit 25 Treffern die fünftmeisten Tore, in diesem Zusammenhang eher wenig. Auch die Defensive macht im gleichen Vorhaben der gegnerischen Mannschaften ihre Arbeit solide. "Sie attakieren hoch und haben wahnsinnig viel Intensität im Anlaufverhalten", beschreibt Leitl die Defensivmerkmale, die den Gegner meistens erfolgreich vom eigenen Gehäuse weghalten. Der 1. FC Köln hat im Liga-Ranking mit 122 die wenigsten Abschlüsse zugelassen.

Eckballexperten
Neben den Torchancen für und gegen sich ist - wie bei Hannover 96 - die Standardexpertise eine weitere große Stärke in der Rhein-Metropole. Die Gesamtbilanz der ruhenden Bälle führt 96 mit acht Treffern zwar an, auf Eckbälle konzentriert stellt Köln mit fünf Toren den Liga-Bestwert. Der personifizierte Spezialist in diesen Fällen heißt Leart Pacarada, der aber nicht nur die ligaweit zweitmeisten Ecken (59; hinter Marvin Wanitzek vom Karlsruher SC (69)), sondern auch die zweitmeisten Flanken (46; hinter Aaron Zehnter (50)) aus dem Spiel heraus geschlagen hat. Vier Torvorlagen sprangen für den 30-Jährigen, der in der Grundformation auf der linken Schiene zu finden ist, heraus.

Top-Vorbereiter und konditionsstärkster Spieler
Aber nicht nur der kosovarische Nationalspieler ist in den Top-Fünf der Zweitliga-Vorbereiter zu finden. Hinter dem führenden dieser Rubrik - mit sieben Assists Wanitzek - reiht sich Ex-96-Profi Linton Maina mit fünf auf Platz zwei ein, ebenfalls dabei ist Tim Lemperle, der auch die interne Scorer-Liste anführt (Sechs Tore, vier Vorlagen) und wiederum in der ligaweiten Scorer-Liste auf Position fünf liegt. Und dann gibt es da noch eine bemerkenswerte Individualleistung: Mittelfeldmann Eric Martel riss mit bislang 156,7 Kilometer die weiteste Entfernung aller Zweitliga-Spieler ab. "Die Mannschaft ist individuell gut besetzt, hat klare Strukturen," weiß Leitl. Diese gilt es am Samstag aufzubrechen.
cvm

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