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"Waren froh, als wir am Montag um 20 Uhr einmal durchatmen konnten"

Das Transferfenster in Deutschland ist geschlossen, vier Neuzugänge sind zum 96-Team gestoßen - mehr als in den drei zurückliegenden Transferwintern zusammen. Im Interview spricht 96-Sportdirektor Marcus Mann über die Gründe dafür, über schwitzige Hände am "Deadline Day" und den Plan mit dem zuletzt verpflichteten Noel Aseko. Außerdem verrät er, was er sich von der Rückrunde erhofft.

/ Profis
96-Sportdirektor Marcus Mann (Foto: 96/Kaletta)

Am "Deadline Day" um 19.55 Uhr war der letzte 96-Transfer dieses Winters in trockenen Tüchern. Ganz so knapp wie bei Noel Aseko muss es für Dich nicht jedes Mal sein, oder?

Marcus Mann (40): Das stimmt. (schmunzelt) Gestern war es schon ein wenig knapper als es mir für gewöhnlich lieb ist. Aus verschiedenen Gründen hat es sich tagsüber noch mal etwas länger gezogen als erwartet. Deswegen hatte ich zwischendurch - als 19 Uhr durch war - tatsächlich auch mal ganz kurz schwitzige Hände. Am Ende hat es gut geklappt - in Zusammenarbeit mit dem Spieler, dem Berater und auch mit Bayern München. Da haben noch mal alle ihren Teil dazu beigetragen, dass wir rechtzeitig fertig waren.

Wie hat sich die Option mit Noel Aseko aufgetan und wie kam es, dass er am letztmöglichen Tag noch dazu genommen werden konnte?

Mann: Wir hatten Noel natürlich schon länger auf dem Schirm, kennen ihn aus verschiedenen Spielen bei Bayern und auch in der Nationalmannschaft. Deswegen war er für uns schon lange interessant. Für mich war es aber immer wichtig, dass wir die Leihe über mindestens anderthalb Jahre machen können. Das war lange Zeit nicht möglich, da er zuerst in München verlängern musste, um ihn über diesen Zeitraum leihen zu können. Die Verlängerung bei Bayern ist dann eben erst am Montag final durchgegangen, sodass wir dann die Leihe ins Ziel bringen konnten.

Vier Neue in diesem Transferwinter: Kenneth Schmidt, Boris Tomiak, Rabbi Matondo und Noel Aseko. So viele Wintertransfers hattest Du in Deinen drei Saisons bei 96 zuvor zusammen nicht. Wieso bist Du diesmal auf dem Transfermarkt aktiver gewesen?

Mann: Ich glaube, da müssen wir jeden Spieler für sich betrachten. Mit Kenneth (Schmidt, d. Red.) waren wir bereits letzten Sommer in Kontakt, da wir nach dem Abgang von Bright Arrey-Mbi in der Innenverteidigung mit Marcel Halstenberg nur einen Linksfuß hatten. Jetzt im Winter konnten wir das realisieren. Im Fall von Boris (Tomiak, d. Red.) hatten wir kurz nach Neujahr eine Einigung für die neue Saison erzielen können. Dann hat sich in den Gesprächen mit Kaiserslautern die Option ergeben, ihn schon jetzt nach Hannover zu holen. Dass er uns schon für den Rest der Saison verstärken wird, hat Boris in den ersten Spielen auch schon mehr als bewiesen. Auch Noel wird uns noch in der Rückrunde helfen können, aber speziell ihm müssen wir die Zeit geben, sich hier einfinden zu können. Perspektivisch bin ich überzeugt davon, dass wir uns auf ihn freuen können.

Und bei Rabbi Matondo?

Mann: Rabbi war am Markt extrem begehrt. Er hatte auch viele andere sicherlich nicht uninteressante Angebote. Unsere Gespräche mit ihm waren aber wirklich gut. Wir sind natürlich glücklich, dass er sich für 96 entschieden hat, und hoffen, dass er diese Leistung und die Torgefahr aus dem Hamburg-Spiel auch in den nächsten Spielen so eindrucksvoll unter Beweis stellen kann.

96-Sportdirektor Marcus Mann und Chefscout Maximilian Lüftl (Foto: 96/Redaktion)

Eine Pause ist für Dich und Dein Team vermutlich jetzt nicht in Sicht. Planungen und Gespräche für die neue Saison laufen bereits, korrekt?

Mann: Die Kaderplanung ist ja ein laufender Prozess über das gesamte Jahr hinweg. Trotzdem waren wir froh, dass wir am Montagabend dann um 20 Uhr einmal durchatmen konnten. Im Hinblick auf die neue Saison wird es jetzt aber auch zügig weitergehen. Gespräche, die schon begonnen wurden, werden fortgesetzt und im besten Fall finalisiert. Insofern liegt spätestens ab morgen der Fokus also schon wieder auf der neuen Saison.

Was erwartest und erhoffst Du Dir für die weitere Rückrunde?

Mann: 14 Siege am liebsten. (lacht) Nein, im Ernst: Wir alle kennen die 2. Liga und wissen, wie eng dort alles beieinander liegt, und dass es einfach wichtig ist, möglichst Spiel für Spiel zu punkten. In den beiden Auswärtsspielen haben wir jetzt vier Punkte geholt, was völlig in Ordnung ist. Das Spiel gegen Münster zu Hause hätten wir sicherlich alle gerne gewonnen.

Das Spiel unserer Mannschaft hätte es über weite Teile der Partie sicherlich hergegeben, die drei Punkte dazubehalten.

Mann: Fußballerisch hat man, denke ich, generell schon neue Ansätze gesehen. In den zurückliegenden Spielen ist es uns gut gelungen, uns Torchancen herauszuspielen. Es geht jetzt darum, diese Spielfreude beizubehalten und aus den Torchancen die nötige Anzahl an Toren herauszuholen. Gleichzeitig muss und wird es auch weiterhin unser Bestreben sein, die beste Defensive der Liga zu haben. Wir wollen sukzessive und kontinuierlich unsere Punkte einsammeln – natürlich immer mit dem Ziel, möglichst dreifach zu punkten. Im Endeffekt geht es dann darum, den Anschluss nach oben zu halten, damit wir mittendrin sind, wenn es zum Schluss in die entscheidenden Spiele geht.

Jetzt steht am Sonntag mal wieder ein Topspiel an: Wie blickst Du auf die Partie gegen Fortuna Düsseldorf?

Mann: Fortuna Düsseldorf ist mit einem Unentschieden gegen Darmstadt und dem gedrehten Spiel in Karlsruhe, als sie 0:2 hintenlagen und noch 3:2 gewonnen haben, gut in die Rückrunde reingekommen. Gegen Ulm konnten sie jetzt nachlegen. Von daher werden sie sicherlich mit Selbstvertrauen zu uns nach Hannover kommen. Wir wissen aber um unsere eigene Stärke - ganz besonders um unsere Heimstärke. Dementsprechend ist klar: Wir wollen die drei Punkte in Hannover behalten.

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