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Neale Marmon als Ex-96-Profi über die SV Elversberg nach Gibraltar kam

Jannik Rochelt, Lars Gindorf, Muhammed Damar - einige Gemeinsamkeiten haben 96 und die SV Elversberg mittlerweile. Eine ganz Besondere kennen allerdings nicht viele - und es ist eine außergewöhnliche Geschichte: Ein englischer Ex-96-Profi findet als ehemaliger Elversberg-Coach den Weg nach Gibraltar, wo er nun den Fußball entwickeln will. Wieso Neale Marmon im britischen Überseegebiet anheuerte und was er zu seinem Werdegang sagt, lest Ihr hier.

/ Profis
Neale Marmon im 96-Trikot. (Foto: IMAGO/Rust)

Aus England nach Niedersachsen
Als Sohn es britischen Offizieres zog Neale Marmon schon als Kind nach Niedersachsen. Eines Tages trat auch der Fußball in sein Leben, der Traum vom Profi-Dasein lebte im Engländer. Nach Stationen in seinem Heimatland kehrte er 1982 nach Deutschland zurück und erkämpfte sich über Einsätze in der Oberliga beim SC Rinteln und Hessisch Oldendorf 1984 einen Profivertrag beim VfL Osnabrück. 169 Spiele bestritt er für den Zweitligisten und stieg zum Kapitän auf.

Marmon schwärmt von 96-Zeit
Dieser Erfolg blieb auch an der Leine nicht unbemerkt: 1989 wechselte Marmon in die Landeshauptstadt zu 96. "Dort passte es einfach mit Trainer Slobodan Cendic. Er wollte mich unbedingt und stoppte einen Wechsel von mir nach England. Nach meinem Debüt am 28. Juli 1989 gegen Braunschweig erhielt ich gute Kritiken", so Marmon. Gerade die erfolgreiche Zweikampfführung sei seine Stärke gewesen. Auch in der Folge untermauerte er bei 96 seinen Ruf als beinharter Profi.

Eine positive Zeit sei es bei 96 gewesen. "Wir hatten damals ein tolles Team mit Jörg Sievers, Roman Wojcicki, Karsten Surmann, Nabil Maaloul, Mathias Kuhlmey, Siggi Reich, Frank Pagelsdorf und vielen anderen guten Spielern und ich tat viel für meine Fitness mit Edward Kowalczuk", berichtet Marmon weiter. Sein letztes Spiel bei 96 absolvierte er am 21.10.1989 gegen den SV Meppen. Dabei stand mit Michael Krüger bereits der dritte Trainer in der Saison bei Hannover 96 an der Seitenlinie. Es war letztendlich ein kurzes Intermezzo am Maschsee für Marmon, nach einem halben Jahr mit 13 Einsätzen in Diensten unserer Roten wechselte er zu Colchester United in die 4. Liga in England. Es folgten einige weitere Stationen im Vereinigten Königreich und in Deutschland. 1991 heuerte er beim FC Homburg an. 1993 zog Malmon weiter zum Drittligisten FSV Salmrohr.

Trainer-Laufbahn bei Elversberg eingeschlagen
Noch während er in den letzten Zügen seiner Karriere als aktiver Fußballer steckte, startete der ehemalige Defensivmann 1996 seine Trainer-Laufbahn - beim kommenden Gegner SV Elversberg. Nach einem halben Jahr als Spielertrainer stand er ab Dezember 1996 bis April 2001 nur noch an der Seitenlinie. Die Personen, die ihm damals die Chance ermöglichten, seien heute teils auch noch dabei - sowie der ehemalige SVE-Präsidenten und heutige Aufsichtsratsvorsitzenden Frank Holzer. "Er engagierte sich unfassbar stark. Das Stadion war klein, aber er tat alles, um den Verein nach vorne zu bringen und nicht nur das Stadion und die Infrastruktur zu verbessern. Das tut er bis heute noch mit viel Herzblut", weiß Marmon. Mittlerweile hat sich die SVE in der 2. Liga etabliert, ist die zweite Saison in Folge im deutschen Unterhaus aktiv.

Seit 2024 in Gibraltar
Mit seiner Frau Ulli ist er derweil im Saarland heimisch geworden - aber es locken ihn weiterhin fußballerische Abenteuer im Ausland. So war er als Co-Trainer bei der ungarischen Frauen-Nationalmannschaft tätig, bevor er im Sommer 2024 in Gibraltar bei den "Lions Gibraltar FC" landete. Im britischen Überseegebiet ist er bis heute als Sportlicher Leiter tätig und möchte gern viel DNA aus dem deutschen Fußball einbringen. Es sei allerdings ein noch weiter Weg. "Wir haben als Verein kein eigenes Stadion. Das Niveau ist wahrscheinlich vergleichbar mit der Spitzengruppe der Regionalliga", stellt er im sportlichen Vergleich fest.

Vielfältiger Kader
Dennoch - die Aufgabe reize den Engländer. "Es ist ein spannendes Projekt, das wir hier begonnen haben. Wir wurden gerade Pokalvize und stehen damit in der Qualifikation zur Champions League. Der Eintritt zu den Spielen ist frei. Wir sind ein Ausbildungsklub und leben von den Transfereinnahmen von Spielern", so Marmon. Der Kader ist neben einheimischen Spielern auch mit etlichen Akteuren aus der ganzen Welt gespickt. Auch vier Deutsche sind Teil des Teams. Einer von ihnen ist auch in Elversberg kein Unbekannter: Stürmer Patrick Dulleck spielte einst bei den Saarländern. Das Ziel Marmons: "Wir wollen hier Spieler entwickeln, damit sie in den wirklich bezahlten Fußball wechseln können, wir Transfersummen erwirtschaften und den Fußball verbessern können."

Mit einem Auge beim Duell am Wochenende
Selbstverständlich verfolgt er aber auch das Geschehen in Deutschlands Ligen mit mehr als einem Auge. Auch das Aufeinandertreffen seiner ehemaligen Klubs in der 2. Liga wird sich Marmon gespannt anschauen. Er glaube an ein Duell auf Augenhöhe. "Das Spiel gegen die SV Elversberg wird für 96 nicht einfach. Die SVE ist schwierig zu bespielen", ist er sich sicher.
dk/nik

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