Aufstiegsrennen
In der letzten Saison hatte die SV Elversberg bereits mit Abschlussplatz elf die Ligakonkurrenz überrascht, in dieser Spielzeit mischen die Saarländer sogar im Aufstiegsrennen mit. Der Hamburger SV und der 1. FC Köln haben sich für den direkten Weg in die Erstklassigkeit bereits ein wenig abgesetzt, Relegationsrang drei ist sowohl für das Team von Trainer Horst Steffen als auch für Hannover 96 in greifbarer Reichweite. Während die "Elv" mit 44 Punkten auf Position sechs ins Rennen des 29. Spieltags in der Heinz von Heiden Arena geht, bekleidet 96 mit einem Zähler weniger Platz acht - der aktuelle Relegationsanspruch liegt in Magdeburg bei 46 Punkten.
Kantersieg
Allen voran am vergangenen Wochenende trumpfte die Spielvereinigung gegen Schlusslicht Regensburg auf und zeigte beim 6:0 zum einen den höchsten Sieg ihrer noch jungen Zweitliga-Historie, zum anderen auch der ligaweit höchste Sieg dieser Spielzeit. Diese offensive Machtdemonstration ist für Elversberg nicht komplett unüblich, ihre Spielstärke haben sie nun über weite Strecken bereits häufiger bewiesen und spiegelt sich mit 51 Treffern in der drittbesten Offensive wieder - hinter den Spitzenteams aus Hamburg (61) und Magdeburg (55).
Offensive Kernkompetenzen
Die Kernthemen liegen in der Elversberger Offensive bei Effizienz und Abschlüssen aus der zweiten Reihe. Die SVE benötigt im Durchschnitt nur sieben Torschüsse für einen Treffer - so kaltschnäuzig ist ligaweit keine andere Mannschaft. Auch bei den Torschüssen außerhalb des Strafraums macht ihnen keine Mannschaft etwas vor: Sowohl bei den Versuchen (157) als auch bei den Toren aus der Distanz (elf) führen die Saarländer die Liga an.
Zweitbester Scorer der Liga
Vieles läuft über die mannschaftliche Geschlossenheit, gleich neun Spieler im Kader haben mindestens fünf Torbeteiligungen auf dem Buckel, zwei von ihnen lassen sich hierbei nochmal gesondert hervorheben: Fisnik Asllani und Muhammed Damar, der in der vergangenen Saison an Hannover 96 ausgeliehen war. Stürmer Asllani agiert im häufig gespielten 4-2-3-1-System als Spitze und ist aktuell der zweitbeste Scorer der Liga mit 19 Torbeteiligungen (14 Tore, fünf Vorlagen) hinter Martijn Kaars von Magdeburg (20). Hinter dem 22-Jährigen in der Krativzone auf der "Zehn" wirbelt Damar, der in dieser Spielzeit bislang bei sieben Treffern und drei Assists.
Defensiv wie offensiv
Die Steffen-Schützlinge schießen nicht nur viele Tore sondern stehen zusätzlich hinten sehr stabil. Hannover 96 führt hier mit den wenigsten Gegentoren (27), dahinter folgt - gemeinsam mit dem Hamburger SV - auch schon Elversberg (32). Neben guten Abwehrspielern benötigt man natürlich auch einen starken Torhüter. In der Rubrik der "weißen Westen" ist SVE-Torwart Ncolas Kristof führender des Rankings mit zwölf Partien ohne Gegentor vor 96-Schlussmann Ron-Robert Zieler mit zehn.
Ohne Schnellbacher
Coach Steffen, der im Saarland bereits seit Oktober 2018 an der Seitenlinie steht und den steilen Elversberger Weg in die 2. Bundesliga mitverantwortet, kann nahezu aus dem Vollen schöpfen. Neben dem ohnehin langzeitverletzten Defensivmann Frederik Jäkel fehlt Luca Schnellbacher wegen Problemen mit dem Oberschenkel. Der Angreifer war bereits am vergangenen Spieltag ausgefallen und steuerte bislang sieben Torbeteiligungen bei (sechs Tore, eine Vorlage).
SVE-Sieg im Hinspiel
Im Hinspiel gewann Elversberg das Duell mit 3:1. In der Ursapharm-Arena an der Kaiserlinde trafen Rechtsverteidiger Elias Baum (10.) und die angesprochenen Asllani (45.) und Damar (48.), sowie 96-Stürmer Nicolo Tresoldi (90.). Aber auch sonst zeichnete sich in dieser Paarung bislang eher die Spielvereinigng aus: In der Vorsaison endeten beide Aufeinandertreffen 2:2, in der ersten Runde des DFB-Pokals 2011/12 setzte sich Elversberg nach Elfmeterschießen durch.