NIEMALSALLEIN

… wenn er bei 96 nicht Löws Nummer 1 werden kann

 

Robert Enke ist gestern im 96-Trainingslager am Wörthersee eingetroffen. „Ich freu mich auf die Jungs“, sagte Enke, der in Hannover weiter an seiner Karriere bastelt. Sein Ziel: die Nummer eins der Nationalmannschaft werden.

Arnold Bruggink konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. „Meine Güte, gerade angekommen und schon eine Pressekonferenz“, rief der 96-Spielmacher seinem Kapitän zu. Robert Enke ist wieder an Bord und wird Spielführer bleiben. Trainer Dieter Hecking will es so: „Ich habe es nicht bestimmt, sagen wir, es ist eine Verlängerung der Legislaturperiode, wenn jemand gute Arbeit macht.“ Nach der Berufung in den EM-Kader der Nationalmannschaft plant Enke seine Zukunft weiter als unbestrittene Nummer eins bei 96. „Es gibt im Moment nichts, was dagegen spricht, dass ich über die kommende Saison hinaus hierbleibe“, sagte er gestern, schränkte aber auch ein: „Ich möchte auch sehen, wie sich das in Hannover weiterentwickelt.“ Enke, vertraglich bis 2010 an 96 gebunden, will die nächste Nummer eins der Nationalmannschaft werden. „Klar, das ist mein Ziel“, betonte er.

Um 10 Uhr kam Enke in Klagenfurt an, um 10.55 Uhr stand er auf dem Trainingsplatz der Waldarena Velden am Wörthersee und winkte den Kollegen zu. Er gratulierte Vinicius zu seinem Treffer gegen Porto, klatschte Jiri Stajner ab, tauschte portugiesische Nettigkeiten mit Sergio Pinto aus und scherzte mit den Betreuern. Enke ist wieder da, er fühlt sich sichtlich wohl nach nur knapp drei Wochen Urlaub nach der Europameisterschaft. „Ich bin körperlich gut in Form, habe ein bisschen was gemacht, damit ich nicht bei null anfangen muss“, sagte er. Sein erster Arbeitstag der Saison 2008/2009 begann gestern Nachmittag mit einer Laufeinheit. „Oje, laufen“, seufzte er und lachte wieder. Enke zeigte sich bester Laune und formulierte klare Ziele.

Schon im ersten Spiel nach der EM gegen Belgien und erst recht in der WM-Quali gegen Finnland will Enke mit Blick auf die WM 2010 in Südafrika die Nummer eins im deutschen Tor sein. „René Adler und ich werden unsere Chance bekommen. Ich sehe mein Alter klar als Vorteil. Die besten Jahre liegen noch vor mir“, erklärte er. „Die Basis von allem ist die Bundesliga. René Adler und ich haben da Chancengleichheit. Nur bei mir wurde das öfter thematisiert.“

Sollten Bundestrainer Joachim Löw und der DFB auf einen Vereinswechsel bestehen, dann ist klar: Enke würde gehen. „Es gab Zeiten, da habe ich gedacht: Wenn alle mich nerven und sagen, man muss international spielen, dann knicke ich vielleicht irgendwann ein“, fügte der 96-Keeper hinzu. Dies, betonte er, sei derzeit aber nicht der Fall. Wer weiß, vielleicht erledigt sich das Thema auch nach einer erfolgreichen 96-Saison. „Wir haben uns jedenfalls gut verstärkt“, meinte er. „Ich habe ein gutes Gefühl. Auf Mikael Forssell bin ich gespannt, Jan Schlaudraff kenne ich aus der Nationalmannschaft. Aber bei aller Euphorie – am 9. August in Halle und am 16. auf Schalke müssen wir zeigen, dass wir eine tolle Mannschaft sind.“

Robert Enke ist auch gedanklich wieder angekommen im Trainingslager, die wirklich wichtigen Termine hat er schon im Kopf, der neue und alte Kapitän.

Von Dirk Tietenberg

 

NEWSCENTER
RSS Feed
Fanartikel
Business
Arena
Datenschutz
Kontakt
Medien
Sitemap
Tickets
Navigation
Schließen