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Die Anfeindungen gegenüber Dietmar Hopp haben grenzwertige Züge angenommen. 96-Boss Martin Kind betont seinen Respekt gegenüber Hoffenheim und seinem Mäzen.

 

Am Sonnabend spielt Hoffenheim in der AWD-Arena. Ob der Mäzen des Überraschungsaufsteigers auch zu Gast sein will, ist noch nicht raus. Dietmar Hopp hat erklärt, er wolle sich die Anfeindungen in fremden Stadien nicht mehr antun, wenn seine Sicherheit nicht gewährleistet sei. 96-Boss Martin Kind würde den SAP-Mitbegründer aber sehr gern begrüßen. „Ich werde ihn anrufen, in Hannover soll es keinen Zwischenfall geben“, sagte Kind.

Hopp steht bei den Fans unter Beschuss. In der zweiten Liga waren Hopp-Besuche ein Spießrutenlauf für den Unternehmer. In Lautern, Mainz und Augsburg gab es persönliche Angriffe. In der Bundesliga setzten sich die Anti-Hopp-Bekundungen fort. Ein Dortmunder Fan zeigte Hopps Gesicht im Fadenkreuz mit der Terminator-Drohung „Hasta la vista, Hopp“. In Gladbach wurde er als „Sohn einer Hure“ beschimpft.

Das ist nicht die Welt des Dietmar Hopp, der rund 100 Millionen Euro ins „Projekt Hoffenheim“ investiert haben soll. 96-Chef Kind gilt zwar auch als Macher, aber Drohungen wie im Fall Hopp habe er nie erlebt: „Ich habe dafür auch kein Verständnis. Das ist deutlich grenzwertig.“

Kind ist auf Hopps Seite. „Hoffenheim bestätigt meine persönliche Einschätzung“, sagt er. „Ein guter Trainer und eine gute Mannschaft haben Erfolg. Es ist zu begrüßen, wenn Kapital und Leistung sich lohnen.“ Geld schießt also doch Tore, bekommt aber offenbar auch viele. Zwölf Treffer, einen mehr als 96, hat der Tabellenzweite kassiert. 96-Trainer Dieter Hecking weicht etwas aus, wenn man ihn fragt, was denn das Reizvolle an dem Projekt Hoffenheim sei.

„Wenn man Spieler für 16 Millionen kaufen kann, frage ich mich, was ist daran aufregend?“, fragt Hecking. „Sie haben eine gute Mannschaft. Aber wenn man alles beleuchtet? Abwarten. Ich vergleiche das mit der Euphorie, die auch Karlsruhe letztes Jahr hatte.“ Die Euphorie kann sportlich gebremst werden am Sonnabend durch einen 96-Sieg. Ein Fußballfest soll es werden mit allen Beteiligten, auch mit Hopp.

VON DIRK TIETENBERG UND THORSTEN LANGENBAHN

 

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